Sie sind hier: Global-Wanderer > Nachdenkliches > Schuldfrage wer hat Schuld am Klimawandel?23. September 2019, UN-Klimagipfel in New York, Greta Thunberg, Gründerin der Bewegung Fridays for Future „Meine Botschaft ist, dass wir Euch beobachten! Das hier ist alles falsch, ich sollte hier nicht sein, ich sollte zurück in der Schule sein auf der anderen Seite des Ozeans - aber Ihr kommt immer noch zu uns jungen Menschen, um Euch Hoffnung zu geben! Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit Euren leeren Worten? Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber Ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum - wie könnt Ihr es wagen? Wenn Ihr die Situation wirklich verstehen würdet und uns immer noch im Stich lassen würdet, dann wärt Ihr grausam und das weigere ich mich zu glauben. Wie könnt Ihr es wagen zu glauben, dass man das lösen kann, indem man so weiter macht wie bislang - und mit ein paar technischen Lösungsansätzen? Ihr seid immer noch nicht reif genug zu sagen, wie es wirklich ist. Genau hier ziehen wir die Linie. Die Welt wacht auf und es wird Veränderungen geben, ob Ihr es wollt oder nicht.“Ihr lasst uns im Stich. Alle kommenden Generationen haben euch im Blick und wenn Ihr Euch dazu entscheidet, uns im Stich zu lassen, dann entscheide ich mich zu sagen: ‚Wir werden Euch das nie vergeben! Wir werden Euch das nicht durchgehen lassen!‘
.. vor Greta Thunberg hatte bereits António Guterres als UN-Generalsekretär gesprochen ... von der Schuld seiner Generation ...Um es ganz klar zu sagen: Ich gebe Greta Thunberg,
António Guterres und den ungezählten anderen Kritikern der bisherigen,
konservativen Politik, vollkommen und uneingeschränkt recht wenn es um
die Anerkennung geht, daß der Klimawandel anthropomorph, also von uns
Menschen gemacht ist! Ich gebe allen uneingeschränkt recht, daß wir
Menschen durch unser Tun eine kaum begreifbare Schuld, Verbrechen an
uns selbst, den Tieren, den Pflanzen, der gesamten Welt auf uns laden.
Ich gebe allen uneingeschränkt recht, daß wir durch unser Nichtstun die
Fehler endlich konsequent zu beenden, eine noch größere Schuld auf uns
laden.
Wenn ich meine Erinnerungen zulasse, könnte ich noch
eine ganze Stunde weiter schreiben und dabei mit Stolz den Begriff der
Nachhaltigkeit erwähnen, ihn Menschen nahebringen, die
ihre T-Shirts im 5-er Pack bei KIK für 5 € kaufen und nach einmaligem
Tragen in den Abfall schmeißen! Menschen, die mit dem Auto zu
McDonald's, Burger King und zum Coffee-to-go fahren, ihren Junk-Food in
Einwegverpackungen mitnehmen, die sich dann im Umkreis von einigen
hundert Metern rund um diese lukullischen Tempel auf Gehwegen und in
den Büschen des Straßenrandes wiederfinden. Schülern, Studienleitern,
Menschen, einer Schule, die sich in ihrer Überheblichkeit für ein
Projekt des bundesweiten Wettbewerbs "Umwelt macht Schule" auszeichnen
lassen und gleichzeitig die Abschlußfahrt einer Klasse mit dem
Kreuzfahrtschiff nach Skandinavien machen! *)
Nein, nicht die Jugend ist "schuld"! Aber auch nicht "meine" Generation! Auch wenn es unbequem ist, die Wahrheit ist meist deutlich komplexer und läßt sich bestimmt nicht umfassend in lautstarken Parolen beschreiben. WIR sind es! Wir Menschen, jeder von uns trägt seinen individuellen Anteil an dem, was wir unseren Ökosystemen, der ganzen Welt antun und nur, wenn wir alle, jeder von uns, Schüler in Fridays for Future, ich in meiner Generation, eineinhalb Milliarden Chinesen, eineinhalb Milliarden Inder, eine halbe Milliarde Europäer, 1,2 Milliarden Afrikaner, 1 Milliarde Amerikaner - wenn jeder von uns ein Bewußtsein für die drohende Klimakatastrophe entwickelt und jeder von uns nach Möglichkeiten sucht, wie er (sorry, heute muß es ja heißen: er/sie/es) seinen Beitrag dazu leisten kann, wie wir die Welt retten, unsere Welt!
Die Bewegung Fridays for Future hat in etwas mehr als einem Jahr etwas geschafft, was weltweit tausende von besorgten Wissenschaftlern und Millionen von besorgten Menschen nicht geschafft haben: So präsent, so umfassend und so intensiv sind unser Versagen und die Notwendigkeit endlich konsequent zu handeln, noch niemals zuvor in unser allen Köpfen angekommen! Leider hat die fürchterliche Corona-Pandemie seit Anfang 2020 neben allem anderen Schaden auch diese Präsenz in den Hintergrund geschoben. *) |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Nachdenkliches > Klimawandel > Schuldfrage > Rhetorik & Propaganda Nachtrag 06. Oktober 2019 - Rhetorik & PropagandaDie letzten Tage haben -zumindest für mich überschaubar- in Deutschland zu einem deutlichen Anstieg der Auseinandersetzungen rund um das Thema Klimawandel geführt! Das heißt, so wirklich richtig ist das nicht ... nicht der Klimawandel ist beherrschendes Thema der Diskussionen, sondern die Auseinandersetzung mit den Personen, die sich dafür einsetzen, allen voran der Gründerin von FridaysForFuture: Greta Thunberg. Die Anzahl an verunglimpfenden Kommentaren und an Unterstellungen, die Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit und ihren Motivationen wecken sollen, ist explosionsartig angestiegen. So entstehen sehr schnell Meinungs- oder Filterblasen die auch immer mehr von den Fakten und dem eigentlichen Thema ablenken. Tragisch ist dabei eine Entwicklung, die seit einigen Jahren immer weitere Kreise der weltweiten Gesellschaften erfaßt: Provinzialismus und extreme Meinungspositionen greifen immer weiter um sich. Es ist erschreckend, wenn sogar Staatsführer ungeniert und ungestraft "Fake News" -ein schickes, verharmlosendes Wort für Lügen- verbreiten und noch erschreckender ist es, wenn sich seriöse Journalisten anschließend damit auseinandersetzen, nachweisbare Fakten recherchieren und publizieren - und nicht mehr gehört werden. Lügen sind zur Realität geworden - und polarisieren immer weitere Kreise der Gesellschaft. Dabei tritt die sachliche Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Thema immer weiter in den Hintergrund und wird zur persönlichen Auseinandersetzung, ja sogar offenen Feindschaft.
Als eine von vielen Reaktionen auf meine Nachdenlichkeiten habe ich heute eine
KettenMail erhalten, die ursprünglich von https://avaaz.org/page/de/ stammt. Vorgeblich ist
Avaaz eine Kampagnenorganisation, die sich für das "Gute" einsetzt und
"Millionen von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten eine Stimme"
gibt. Ich kann und will mich in keiner Form zu dieser Organisation
äußern, ganz einfach, weil ich nichts über sie weiß! Erschreckend für
mich war allerdings die besagte eMail: Schon im Betreff stand "Sie
werden angegriffen" und anschließend im Text: "die Klima-Kids werden
angegriffen". Es folgen reihenweise Absätze in denen Menschen, die sich
nicht für den Wandel von klimaschädlichen Lebensweisen
aussprechen, mit folgenden Worten in Sinnzusammenhänge gestellt werden:
"extreme Rechte, Bombardierung, toxische
Lügen, Hass, Angriffe auf die Klimabewegung" u.v.m. **) .. und damit wieder der Blick in den Spiegel: Auch ich selbst
bin in diese Falle getappt! Auch ich habe mich genau dieses
rhetorischen Mittels bedient indem ich einige Zeilen weiter oben das
Verhalten einer Abschlußklasse kritisiert habe! Als Admin dieser Seiten
könnte ich diese Passage leicht löschen und damit diesen Schandfleck
auswetzen - ich tue es aber nicht! Viel wichtiger ist, die eigene
Meinung und das eigene Handeln immer wieder zu hinterfragen - und
daraus hoffentlich zu lernen! |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Nachdenkliches > Klimawandel > Warum tun wir nichts Warum tun wir nichts gegen den Klimawandel?Klimakatastrophe? Nicht einfach Klimawandel? Die Welt retten? So
dramatisch? Es vergeht kaum noch ein Tag, an dem nicht irgendeine Dokumentation über Klimaänderungen, über das Ansteigen des Meeresspiegels, das Abschmelzen der Gletscher oder den Tod von jährlich 100 Millionen Haien wegen der Vorliebe der Chinesen für den Konsum gleichnamiger Suppen über unsere Bildschirme laufen. Dennoch weigern wir uns weiterhin, den Klimawandel genauso drohend zu empfinden wie die jederzeit mögliche atomare Vernichtung zu Zeiten des Kalten Krieges. Warum nur? Antworten, warum wir zuwenig gegen den Klimawandel unternehmen- 1
-
- 4
-
- 5
- |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Nachdenkliches > Klimawandel > Klimasystem und Tipping-Points Klimasystem und Tipping-PointsWieder zurück zur Klimakatastrophe, den Wissenschaftlern und den Pendeln. Wenn wir also ehrlich sind, müssen wir die mittlerweile jahrzehntelangen Warnungen der Wissenschaft annehmen und uns bei jeder unserer Entscheidungen und Handlungen vergegenwärtigen, daß wir den Klimawandel verursachen, daß wir bereits mitten drin stecken. Und, was passiert? Unter dem segensreichen Druck von Fridays for Future und Demonstrationen einer immer größer werdender Zahl von Menschen auf der ganzen Welt faseln unsere Politiker im Spannungsfeld von öffentlicher Meinung und Lobbyinteressen auf der anderen Seite, seit jüngerer Zeit von "Klimazielen", von CO²-Begrenzung, von sparsameren Autos, von erneuerbaren Energien - nur, das reicht nicht! Jetzt kommen nämlich meine Pendel wieder ins Spiel und die armen Wissenschaftler, die nur in engen Grenzen mehr sagen (dürfen), als das die Temperatur nachweislich steigt, daß diese Steigung einhergeht mit signifikanten und ebenfalls nachweisbarem CO²-Anstieg. Das Verhalten der Pendel oder der Drei-Körper zeigt ein viel größeres Problem auf, das die Wissenschaft nur in vorsichtigen Ansätzen aufzeigt weil die Gefahr viel zu groß ist, daß sie sich dem Vorwurf der Unseriösigkeit aussetzen müssen:
Es ist der Tipping-Point,
der Kipppunkt eines Systems! Hängt das Doppelpendel im oberen Beispiel
quasistabil, schlaff nach unten, müssen wir mit einer Kraft in das
System eingreifen um etwas zu bewirken: Wir heben z.B. den unteren Arm
des Pendels hoch und stellen ihn senkrecht über den oberen Pendelarm.
Dann braucht es nur noch einen winzigen Stupser in eine Richtung -
genau an diesem Tipping-Point - und das ganze System kippt und ergeht
sich in nicht mehr vorhersehbarer Weise. Das Gleiche machen wir mit
unserem Klima. Wir stecken etwas in das quasistabile Klimasystem,
nämlich Unmengen an CO². Dann beobachten wir, wie die CO²-Glocke zur
Erwärmung der Erdtemperatur führt und reden eben über diese Temperatur,
über Gletscherschmelze und damit steigenden Meeresspiegel und viele
andere Auswirkungen, während die von Greta Thunberg zurecht
angegriffenen Politiker weiter von Stabilität und Wirtschaftswachstum
faseln, während sich die "böse" Industrie schon auf schiffbare Routen
in der eisfreien Arktis freut und Nationen und Bergbaukonzerne bereits
die ersten Konzepte für die Ausbeutung des arktischen Meeresgrundes aus
der Schreibtischschublade ziehen.
Noch
schlimmer: Wie wirkt sich dieses Kippen auf die anderen Untersysteme
und das Obersystem aus? Leider ist hier Fakt: Niemand auf der Welt kann
das numerisch benennen oder sogar beweisen - dazu sind die Systeme zu
komplex und ihre Rückkopplungen nur in Ansätzen qualitativ zu
benennen.
Für all die beschriebenen Szenarien verweise ich gerne auf Wikipedia: |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Nachdenkliches > Klimawandel > Klimakatastrophe KlimakatastropheWarum also diese epischen Ausführungen zu möglichen Klimafolgen? Weil ich zutiefst betroffen bin! Nicht erst seit heute
- schon als junger Student habe ich ein Einkaufsnetz dabei gehabt wenn
ich einkaufen gegangen bin, später Leinenbeutel. Niemand braucht mir
sagen, daß Plastiktüten nicht mehr state of the art sind. Ich habe
schon Grün gewählt, als das Damoklesschwert der atomaren Bedrohung noch
über der Welt hing und gleichzeitig bin ich ehrlich genug zu sagen, daß
ich nie im Juteröckchen herumgelaufen bin, nie ein Aktivist war, ja,
als Bergbauingenieur sogar mein halbes Leben in der Erdöl-, Erdgas- und
Kohleindustrie gearbeitet habe.
25. September 2019, es ist erst 5 Tage her, seit
Fridays for Future auf allen Kontinenten der Erde zu Protesten
aufgerufen hat, erst 2 Tage, seit der bewegenden
Ansprache von Greta Thunberg auf dem Weltklimagipfel der UN in New
York. Niemals bin ich mit Fähnchen oder Plakaten auf der Straße gewesen
aber es reicht mir auch nicht mehr, seit mehr als 20 Jahren auf
Eigentümerversammlungen mit meinen Nachbarn zu schimpfen, wenn ich alle
2 (!) Wochen meinen Hausmüll entsorge und dabei wieder Weinflaschen und
Tageszeitungen im Hausmüll finde. Es reicht mir nicht mehr, im
Freundes- und Bekanntenkreis ein etwas tiefer gehendes Wissen um
physikalisch technische Zusammenhänge, Thermodynamik oder Exploration
und Produktion von Öl, Gas und Kohle zu erklären. Ich weiß, daß Global-Wanderer inzwischen kein Nischendasein
mehr fristet, sondern jeden Monat mehrere tausend Besucher hat und
vielleicht verliert sich der eine oder andere auch auf diese Seiten.
Ich will meine Meinung sagen, meine Sicht der Dinge äußern, meinen
persönlichen Beitrag und Einfluß auch an dieser Stelle nutzen!
.. warum also Klimakatastrophe und nicht einfach Klimafolgen?Ich muß es gestehen - auch ich habe nicht die
allwissende Glaskugel! Auch ich weiß nicht, was uns die
Zukunft wirklich bringt! Aber ich habe meinen eigenen gesunden
Menschenverstand, meinen eigenen Ausschnitt aus Wissen, logischem
Denken, Fähigkeiten zur Extrapolation und auch Glauben.
Wir Menschen haben das Klima in Bewegung gesetzt, in
eine bestimmte Richtung. Für mich ist es vermessen zu hoffen, daß wir
diese Bewegung dadurch aufhalten können, daß wir gerichtlich
Fahrverbote in Städten durchsetzen, daß wir unsere CO² emittierenden
Kraftwerke in vielleicht 10, 20 oder 30 Jahren abschalten werden! Als
ich geboren wurde, gab es auf der Welt weniger als 3 Mrd. Menschen,
heute sind es fast 8 Mrd. - und die wollen genauso wie wir ein Handy,
einen Fernseher, ein Auto, wünschen sich genauso wie wir, Urlaub machen
zu können, vielleicht `mal den Grand Canyon zu sehen oder das Taj
Mahal.
Am 26.09.2019 wurde im WDR2-Hörfunk ein brilliantes und
eindringliches Interview mit dem Meeresbiologen Dr. Thomas Henningsen
geführt - sehr empfehlenswert! |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Nachdenkliches > Klimawandel > Lösungsansätze LösungsansätzeAuf der nächsten Seite geht`s weiter mit möglichen Lösungsansätzen und der besonderen Rolle des Wanderer ... |