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Anfang Juni 2014, Lake Powel

Horseshoe Bend Auf dem Weg nach Page und zum Lake Powel, kommen wir einer ganz besonderen Stelle des Colorado vorbei, der "Horseshoe Bend", einer hufeisenförmigen Schleife des Flusses, ganz in der Nähe vom Glen Canyon Dam der den Clorado zum Lake Powel aufstaut. So unglaublich erhaben und schön dieser Ort (auf den Bildern) ist, so stark ist der Kontrast zu den schnatternden, ignoranten und knipsenden Touristenmassen, die hierhin kommen. Meist werden sie in Form von ganzen Busladungen hier abgesetzt und kaum einer kommt auf die Idee, diesen Platz in Stille zu genießen ... Wir mußten auch ganz schnell unsere Fotos schießen und dann 2 oder 300 Meter zu den Seiten ausweichen. Hier, nur diese kurze Strecke entfernt, sind die Massen nur noch gedämpft und leise zu vernehmen. Gut, das bereits über den Parkplatz, eine strenge Vorauswahl getroffen wird! Er ist nämlich mehr als 1 Kilometer von der Schleife entfernt und der teilweise steile Weg führt oft durch tiefen Sand. Dazu kommt die unbarmherzig brennende Sonne die den gesamten, schattenlosen Weg zu einer Herausforderung werden läßt ..

Horseshoe Bend

Glen Canyon Dam

Glen Canyon Dam

Der Lone Rock am Lake Powel

Glen Canyon Dam

.. ein riesengroßer Sandkasten, in dem sich auch die ATVs (All Terrain Vehicles, bei uns: Quads) sehr wohlfühlen
.. man sieht es deutlich an den Reifenspuren auf der Kuppe hinter uns! unser Stellplatz am Lake Powel

P1200125,1,Big Daddy,600Als ich ihn zum 1. Mal sah, wußte ich, daß das Big Daddy ist! Schneeweißer Vollbart, ferrarirote Baseballkappe, sitzt in seinem Pickup auf dem letzten, festen Pistenmeter und schätzt die weitere Anfahrt ein. Dann gibt Big Daddy Gas und beschleunigt im tiefen, abschüssigen Sand das ich schon glaubte, er wolle mit seinem Pick up geradewegs in Wasser fahren und den Wagen dann gleich dort stehen lassen, den Schlüssel wegschmeißen, ins dümpelnde Boot umsteigen und davonbrausen. Dann aber schlägt er doch noch vor der Wasserlinie hart nach rechts ein, der Sand stiebt nur so nach oben und der große Holzverschlag auf seiner Ladefläche schwankt verdächtig zur Seite. Die Gruppe von Frauen und Kindern vor ihm am Ufer scheint er einfach umzunieten! Dann steigt er aus seinem PickUp aus: Shorts, ein riesiger Bauch, der weit über 100 kg bei vielleicht 170 cm vermuten läßt, ein weißes Hemd mit kurzen Armen und Stickereien auf dem Rücken - und seiner feuerroten Mütze. Er spricht kurz mit den Frauen während auf der Beifahrerseite jetzt Big Mama aussteigt: Gewaltige Oberschenkel, ein noch weiter ausladendes Becken und dann der symetrische Abgang nach oben. Mama wankt auf die Frauen und Kinder zu während Big Daddy wieder im PickUp verschwindet. Er legt er den Rückwärtsgang ein und schiebt mit der gleichen Vehemenz von vorhin seinen Trailer mit Boot ins Wasser. Der alte Chevy steht bis kurz vor Türhöhe im Wasser, Antriebe und Auspuff sind eh geflutet. Während er noch noch Stehen kommt, verläßt das Boot mit der ihm innewohnenden Massenträgheit den Trailer und dümpelt artig in den See. Irgendwie scheint das doch eine der Frauen unruhig zu machen, denn jetzt steigt sie schnell ins Wasser und versucht an einer -zum Glück vom Boot herabhängenden Leine- dasselbige davon abzuhalten, den geplanten Ausflug auf den Lake Powel ganz allein und ohne Besatzung machen zu wollen. Auch Big Daddy hat jetzt in seinem Wagen mitbekommen, das er sein Boot vielleicht doch mit etwas zu viel Startgeschwindigkeit den Gesetzen der Physik überlasssen hat, öffnet seine Fahrertür und steigt in ganz normalem Schrittempe ins Wasser - so wie er ist! Mit Hose, Shirt, Bauch und Kappe wankt er seelenruhig und ohne jede Hast ins Wasser und das, was von ihm zu sehen übrig bleibt, wird mit jedem Schritt P1200125,1,Big Mama,600.jpgkleiner. Als nur noch Kopf, Bart und Kappe aus dem Wasser ragen, erreicht auch er das Boot, schnappt sich eine andere Leine und tritt mit der gleichen Ruhe, Ausgeglichenheit und übersicht den Rückweg zum Ufer an. Meine Einschätzung war absolut zutreffend! Es IST der Big Daddy! Zumindest DER seiner mindestens ebenso mächtigen -was die Körperfülle angeht sogar mehr als übermächtigen- Ehefrau sowie der beiden "Frauen", die sich jetzt als seine Töchter herausstellen und der mindestens 4 herumschwirrenden Enkel. Nach einigen Minuten der Schnatterei und Organisation waren Sack & Pack & Töchter & Enkel im Boot verstaut und Big Daddy mußte nur noch seinen Wagen mitsamt dem Trailer parken. Souverän wie schon zuvor, jetzt auch noch mit nassen Reifen bewaffnet, hüpfte der Chevy mit Urgewalt aus dem Lake Powel, wurde direkt am Ufer, also im nassen und festen Sand herumgerissen und jetzt beschleunigte Big Daddy richtig. Als er genügend -wieviel auch immer das in Meilen betragen mochte- Speed drauf hatte, zog er die trockene, butterweiche und tief sandige Böschung hoch. Sofort wurde der Chevy sichtbar langsamer und der Motor drehte immer tiefer. Mit einem gewaltigen Tritt aufs Gaspedal heulte der Chevy doch wieder artig auf, die blattgefederte Hinterachse begann immer heftiger zu tanzen und alle 4 Räder schaufelten -jetzt bei gleichbleibender Umdrehungszahl- immer mehr Sand nach hinten! Mit anderen Worten: Der Wagen wurde immer langsamer und versank immer tiefer im Sand - solange, bis der Wagen stand. Nun kann man einiges über Big Daddy sagen, so simpel wie die jungen Männer, die auch beim stehenden Wagen nur noch tiefer das Gaspedal gedrückt halten und damit noch tiefere Löcher graben können, so simpel ist Big Daddy nicht! Er schaufelt höchstens 1 bis 2 Sekunden, dann legt er bereits den Rückwärtsgang ein und schafft es tatsächlich, in seiner eigenen Spur wieder den Weg zurück ans Ufer zu finden. Diesmal fährt Big Daddy noch weiter zurück, nimmt mehr Anlauf ... und scheitert 2 oder 3 Meter weiter. Natürlich war Big Daddy in seinem früheren Leben bestimmt bei der Army und so leicht gibt man dort doch nicht auf, also: 3. Versuch, 4., 5. ... vielleicht war`s der sehnsüchtige Blick von Big Mama, vielleicht auch ganz andere Einflußgrößen die sich schlicht meiner mangelnden Auffassungsgabe entzogen, vielleicht hatte Big Daddy auch einfach irgendwann Bock auf Wasser. Jedenfalls ließ er Chevy mit wackelndem Bretteraufbau und Trailer einfach mit den linken Rädern im Wasser und den rechten auf der festen Böschung stehen, kletterte mit seinen immer noch nassen Sachen wieder aus dem Fahrerhaus direkt ins Wasser, ging zu seinem Boot und Familie - und fuhr bald darauf ab!

Lange beschäftigte mich der Gedanke, ob Big Daddy tief im Innern, weit ab von der Beobachtung aller anderen, irgendwie darüber nachdachte, wie er vom Strand wieder weg kommen wird? Ohne Boot ist er immer und immer wieder gescheitert! Wie soll es dann MIT Boot gehen? Das Gespann sinkt mit dem Mehrgewicht nur noch tiefer in den Sand ein ... Claudias Meinung dazu ist kurz & bündig und trifft es wahrscheinlich viel besser als mein tiefgründiges Grübeln: Nö! Big Daddy verschwendet keinen einzigen Gedanken an nachher! 2 - 3 h später sollten wir dann endlich erlöst werden - das Boot von Big Daddy kam langsam blubbernd zurück an den Strand, da, wo es zuvor ins Wasser gelassen wurde, aber 40 m von der Stelle entfernt, wo jetzt der Trailer stand.

in eigener Sache: JETZT -endlich- hatte ich meine Kamera bereit und war willens und in der Lage, diese Geschichte nicht nur mit Worten, sondern auch den entsprechenden Bildern zu belegen!

Big Daddy In aller Seelenruhe beschäftigte sich die Familie mit sich selbst, während Big Daddy sich jetzt mannhaft der großen Aufgabe widmete, Töchter & Enkel am Ufer stehen ließ und zu seinem Wagen ging. Wow. Er ging sofort an all seine Reifen und es zischte bedächtig! Noch einmal Wow! Reifendruck für Sandfahrten verringern! Ein gute Idee! Dann ließ er den Wagen an und rollte mit immer mehr Gas nach vorne, kam jetzt an die Stelle, an der er 3 h zuvor immer wieder den Bogen und die ansteigende Sandpiste probiert hatte. Dä! Jetzt nicht! Sein Weg führte ihn weiter an der Wasserkante entlang und direkt auf eine Gruppe junger Männer zu, die neben ihrem im Wasser dümpelndem Boot an Land standen. Jetzt bemerkte die Männer den herannahenden Big Daddy - alle schauten ihn an, wie er mit weiter wachsendem Tempo auf die Gruppe zuhielt. Irgendwie hatte ich den Eindruck, daß man ein wenig ungläubig auf DAS schaute, was sich jetzt zitternd und wackelnd näherte und keinerlei Anstalten machte, auszuweichen. Auch hatte ich den Eindruck, das die Gruppe erst im letzten Moment zur Seite sprang als wirklich ersichtlich war, das Big Daddy nicht bluffte! Sein Wagen stiebte jetzt mitten über den Platz, wo zuvor noch 5 Männer gestanden hatten, über das Seil das das Boot der Männer in Ufernähe hielt und weiter geradeaus. Jetzt erst konnte ich von meinem Standplatz aus den teuflich genialen Plan Big Daddys erkennen: Noch einmal 30 m weiter war weit und breit die mit Abstand flacheste Stelle zu sehen, die aus dieser Falle hinaus und in Richtung der rettenden Piste führte. Beeindruckend! Welch überlegene Erkennung der Randbedingungen der Problemstellung, der Topologie der Landschaft sowie der Einbeziehung der physikalischen Gegebenheiten! Als er dann mit bestimmt 40 km/h das Lenkrad einschlug und die Böschung in Angriff nahm, dachte ich schon, der Holzverschlag auf der Ladefläche würde sich in seine Einzelteile zerlegen und über die Bordwände kippen ... Aber auch da hatte ich wohl die Genialität Big Daddys unterschätzt! Nichts brach auseinander! Er muß alles mit flexiblen, mit dehnbaren Verbindern zusammengebracht haben! Der gesamte Verschlag war wahrscheinlich vollständig dafür ausgerichtet, nicht den Gewalten von Zentrifugalkräften zu trotzen, nein, ihnen einfach nachzugeben! Sich zu biegen wie das Schilfrohr im Wind! Raffiniert! Eben einfach genial!

Big Daddy Jetzt wußte ich, das Big Daddy es schaffen würde. Mittlerweile wühlte er bereits fast schon wieder am Ufer! Er hatte eine 360° Kehre geschlagen, die Lage voll gecheckt und jetzt blieb er an der flachsten Stelle, 100 m von seinem Boot entfernt stehen, nein, nicht stehen: Rückwärtsgang und dann mit Schwung ins Wasser! Der Trailer versank in den Fluten und erst als das Wasser bereits an die Fahrertür schwappte, kam er zum Stehen. Noch einmal nach vorne raus, klappt, wieder rückwärts rein und dann ab zur Familie. Dort hörte ich eine der Frauen auch etwas von "Thank You, Daddy" sagen - ich lag also absolut richtig mit meiner Einschätzung von "Big Daddy"- dann verabschiedete sich jeder von Big Daddy und Big Mama und nach Herzen & Drücken blubberten die beiden dann zusammen zu ihrem Trailer.
Big Daddy Was soll ich sagen? Nach weiteren 10' war alles erledigt! Ohne Probleme! Das Boot lag sicher auf dem Trailer, der Holzverschlag hielt immer noch, der Chevy röhrte die Piste hoch und Big Mama saß -wahrscheinlich vor Stolz kurz vorm Platzen (weil, so sah sie doch aus ...)- ruhig neben ihrem geliebten Mann, der alles fest im Griff hatte!
Big Daddy Nachbarschaftshilfe - ein Mann der gerade in der Nähe stand, zierte sich genauso wenig wie Big Daddy & Big Mama, stieg kurzerhand ins Wasser und half mit, das Boot auf den Trailer zu schieben
Big Daddy Alles geschafft! Abfahrt ..

.. noch ein Wort zu den Hauptpersonen dieser Geschichte: Big Daddy & Big Mama: Falls irgendwie der Eindruck entstanden sein sollte, ich würde an dieser Stelle über die beiden herziehen oder mich lustig machen, muß ich das auf`s Entschiedenste abstreiten! Ich spreche hier voller Achtung und Respekt vor der Entschlossenheit, Geradlinigkeit und Konsequenz vor allem von Big Daddy und erzähle und zeige diese Geschichte als leuchtendes Beispiel für ein unerschütterliches Selbstbewußtsein und den Beweis, das alles möglich ist, wenn man es ohne einen Selbstzweifel nur wirklich will! How!

Big Daddy Noch den ganzen Tag dürfen wir herrlich schaufelnde Räder, tanzende Achsen und unter Vollgas dröhnende Motoren hören, sehen und bewundern. Irgendwie bin ich zu der Erkenntnis gekommen, das es für die Recreation liebenden Amerikaner bestimmt eine Gebrauchsanleitung für das Verhalten von Fahrzeugen im Sand gibt - und alle müssen das anscheinend gelesen haben ... denn alle (bewundernd, denn wer wüßte DAS schon bei uns), wirklich ALLE lassen die Luft aus ihren Reifen, wenn sie im Sand liegen bleiben! Ach, was sie aber auch alle machen -und da bin ich nicht sicher, ob der amerikanische Autor da einfach schlecht recherchiert hat oder weiterhin unerschütterlich an dem Glauben festhält, das Gott auf der Seite der Amerikaner steht, wenn sie nur bei der Sache bleiben und weiter viel Gas geben! Jedenfalls versucht niemand, wirklich NIEMAND mit wenig Gas und mit Gefühl die Räder in DEM Bereich zu belassen, wo so Grip haben, nein, jeder, wirklich JEDER erhöht das Gas in seinem Wagen im quadratischen Verhältnis zur Traktion seiner Räder! Heißt: Verlieren die Räder spürbar an Traktion, erhöht man das Gas deutlich, so das die Räder jetzt gut durchdrehen und den Sand nach hinten durchspritzen. Dieser für den Vortrieb des Fahrzeugs jetzt fehlende Betrag an Traktion, nennen wir ihn "x", wird dann umgehend mit einer weiteren Erhöhung der Motordrehzahl beantwortet und zwar mit dem Betrag "y", welches tatsächlich x hoch 2 ist, also für die Mathematiker unter uns: f(x) = y = x2 für diejenigen, die froh sind nichts mehr mit Mathe zu tun haben zu müssen: Je mehr die Räder durchdrehen, desto noch mehr aufs Gaspedal treten und dabei zuschauen können, wie die Sandfontänen am Fahrenhaus vorbeispritzen! O.K., spritzender Sand ist ja physikalisch gar nicht `mal so schlimm - eigentlich ist er mindestens so beeindruckend, wie der lustige Wasserstrahl, den viele amerikanische Motorboote hinter sich ausstoßen und der gewaltige Strecken überbrücken kann bis er anderen, dahinter, wieder aufs Haupt fällt - aber zurück zum Sand: Die mit hoher Geschwindigkeit durchdrehenden Räder schaufeln also gewaltige Mengen davon nach hinten. Der aufmerksame Leser wird sich jetzt sofort fragen: Wo mag dieser Sand denn herkommen? Die Antwort ist eigentlich ganz logisch und leicht nachvollziehbar: Von unten! .. und ein wenig von den Seiten neben den Rädern! Von unten also! Die Räder graben Löcher in den Sand, lustige, tiefe Löcher, in denen die Wagen immer tiefer sinken, meist aber hören die Fahrer dann auf, wenn es nicht mehr ganz so lustig spritzt, wenn also die Achsen der Wagen auf dem Sand aufliegen und die Rädern nicht mehr so viel Nachschub bekommen. Aber, wie steht schon so unerschütterlich auf den amerikanischen Geldnoten "In God we trust" und so haben wir in den ganzen Tagen nur 1 oder 2 Fahrer gesehen, die ohne heulenden Motor und mit sanft drehenden und greifenden Rädern durch den Sand fuhren. Den anderen half tatsächlich God! Also entweder damit, das die Sandschaufelei doch noch zum Erfolg führte wenn mann vielleicht tief unten im Sand ein wenig Grip bekam, oder aber mit der Bereitstellung von guten Freunden. Die schmissen dann den nächsten 4x4 Truck an, setzten sich vor den armen Teufel und mit zusammen 8 angetriebenen Rädern und meist mehr als 500 PS gings dann irgendwie! Also letztlich mit Gottes Hilfe, denn der hilft bekanntlich denen, die sich selbst helfen und dabei unerschütterlich in ihrem Glauben sind!

Lake Powel

Lake Powel

Abendstimmung am Lone Rock des Lake Powel

Lake Powel

"Unheimliche Begegnung der dritten Art" von Steven Spielberg hat nicht unheimlicher ausgesehen

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Am Abend wird der Wind immer stärker und der Logenplatz wird manchmal schon ein wenig anstrengend! Dann, wenn man das Gefühl hat, die eingeatmete Luft würde sich irgendwo in den Nasenhöhlen oder im Mund zu einem einzigen, zusammenhängenden, staubigen Sandklumpen verdichten. Dennoch ist es schon beeindruckend -und immer noch gleichermaßen unwirklich- wenn vom Wind abgerissene, blaßgelbe und völlig vertrocknete Dornenbüsche filmwirksam an uns vorbei fliegen! Genau so kennen wir es aus den unzähligen Western, kurz bevor es zum tödlichen Showdown auf der ausgestorbenen Straße vor dem Saloon kommt, wenn die Requisite solche Ballen in die Szene wirft! Genau so! Und jetzt sind wir hier! Mitten drin!

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Antilope Canyon

Nur wenige Meilen von unserem Stellplatz am Lake Powel und der Stadt Page entfernt, liegt im Navajo Tribal Park, also einem Reservatsgebiet das den Navajos untersteht, ein weiteres, unglaubliches Naturwunder: Die Antelope Canyons. Der Navajo Name für den unteren der beiden Canyons ist "Tse' bighanilini", was übersetzt bedeutet: Der Ort, wo Wasser durch Felsen fließt! Gemeint ist damit ein sehr enger, tiefer Canyon, der von der Oberfläche aus kaum wahrzunehmen ist. Starke Regenfälle durch Gewitter, manchmal zig Kilometer entfernt, können die gefürchteten flash floods, plötzlich auftretende, reißende Wassermassen erzeugen, die mit unbändiger Geschwindigkeit und Wucht durch die Schluchten strömen und dabei alles mitreißen was ihnen in den Weg kommt!

Die Navajos haben den Canyon über Zugänge erschlossen und ermöglichen Führungen am Boden dieser Schlucht. Durch die engen öffnungen, viele Meter über uns, strahlt die Mittagssonne zwischen die engen Wände des Canyons und erzeugt so unvergessliche Eindrücke.

Die Bilder sprechen für sich:

_DSC2516,1 Antilope Canyon

Antilope Canyon

Antilope Canyon

Antilope Canyon

Antilope Canyon

Antilope Canyon

Irgendwann an diesen Tagen wagen wir es einmal, eines unserer Thermometer in die Sonne zu legen - wir wollens einfach `mal wissen ... Tja, wir hätten schneller sein müssen ... Während wir noch einmal in den Wagen gehen und uns das innere Thermometer anschauen das bereits wieder auf weit mehr als 40° aufgeheizt ist, klettert das Sonnenthermometer bis zum Anschlag, der bei etwas mehr als 50° C liegt. Als wir nach einer weiteren Minute wieder draußen sind und auf die Skala schauen, können wir nur feststellen, daß die wohl nicht ausreicht ... und nach ein paar weiteren Minuten begreifen wir, daß es unser Thermometer anscheinend "zerrissen" hat, denn auch im Schatten weigert`s sich standhaft, die 50°-Marke jemals wieder zu verlassen ...

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Cottonwood Road - Lower Hackberry, Grosvenor Arch

Abschied vom Lake Powel - wir wollen quer durch den Grand Staircase-Escalante Nationalpark und das Kodachrome Basin zum Bryce Canyon. Nahe der Paria Contact Station liegen fast direkt am Highway 89 die "Toadstooles": Die Landschaft, bestehend aus farblich deutlich unterschiedlichen Sandsteinablagerungen ist so surreal und gleichzeitig so offen und filigran in ihrer Entstehung, daß wir wieder einmal keine Worte finden zu beschreiben, was wir sehen. In jedem Fall sind die Hoodoos (spezielle Stalagmiten) noch mitten in ihrer Entwicklung und es ist offensichtlich, daß hier noch nicht entschieden ist, ob die Kraft der Erosion, die diese unglaubliche Landschaft überhaupt erst formt, nicht gleichzeitig so viel Substanz fordert, daß die Felsen und Hoodoos schneller vergehen, als sie geformt werden können ...

< Toadstoole

Cottonwood Road Die nächsten 40 Meilen wollen wir offroad, also über eine unbefestigte Piste, die Cottonwood Road fahren. Es heißt, die Straße sei für 4x4 Fahrzeuge fahrbar - vorausgesetzt, es ist und bleibt trocken. Regnet es, verwandelt sich die manchmal sandige Waschbrett-Piste in ein einziges Lehm- und Schlammloch, das völlig unpassierbar sein soll! Also los und schon nach 2 bis 3 Meilen freuen wir uns, diese Entscheidung getroffen zu haben! Die Landschaft wird immer eindrucksvoller und wir sind soweit abseits jeglicher Touristenrouten, daß wir nur einmal in der Stunde einem anderen Fahrzeug begegnen. Leider sind die ersten 10 Meilen eine fürchterliche Waschbrettpiste. Dem müssen wir Tribut zollen und sehr langsam fahren! Mit der schweren Cabin auf der Ladefläche des PickUps können wir es uns nicht erlauben, die Marterrillen mit Tempo zu überfahren.

Cottonwood Road Am Hackberry Canyon, nach 14,2 Meilen und 2 Stunden auf der Piste (also gerade `mal ein Schnitt von rund 10 km/h), stellen wir den Chevy ab und wollen in den Canyon wandern. Der Sand zwischen den immer monumentaler werdenden Wänden der Schlucht ist weich und strahlt die gleiche, unerbittliche Hitze aus wie die Wände der Schlucht, die immer weiter zusammen rücken. Zum Glück spenden die vielen Bäume immer wieder Schatten und zeigen, daß es hier Feuchtigkeit geben muß. Dann, nach einer halben Stunde im weichen und schweren Sand, trauen wir unseren Augen kaum: Ein Rinnsal aus Wasser läuft direkt auf uns zu! Es bewegt sich und kommt näher! Der Anblick ist so unbegreiflich, daß uns wieder einmal die Worte fehlen. Mit unseren Schuhen tapsen wir durch den nassen Sand. Mit jedem Meter wird das Wasser mehr und bald entscheiden wir uns, die Schuhe auszuziehen und zu tragen. Nur ein Gedanke noch: Wir sind in einer Schlucht und Wasser läuft auf uns zu! Wir müssen an die Flash Floods (Springfluten) denken, vor denen ständig gewarnt wird und die jedes Jahr aufs neue Menschenleben fordern! Wir wissen nicht, wo das Wasser wirklich herkommt! Aus einer Quelle? Dann ist es kein Problem. Hat es aber, und seien es 20 oder 30 km entfernt, irgendwo ein starkes Gewitter gegeben, dann könnte auch eine Wasserwand auf uns zulaufen ... Aber, seit Tagen hat es nicht geregnet! Der Himmel ist von einem Horizont zum anderen blau und trocken ... wir tun es! Der Canyon ist noch breit genug und zur Not könnten wir immer wieder zu den Seiten ausweichen. Mit immer mehr Freude wandern wir jetzt barfuß und platschen durch das Badewannen-warme Wasser, das mittlerweile zu einem ordentlichen und plätschernden Bach geworden ist. Es wird wunderschön! Anfangs sind die Wände des Canyons mehr als zweihundert Meter hoch, später deutlich lieblicher und auch ein wenig ausladender zu den Seiten. Bäume, Vögel und ein Himmel, der wieder dieses Blau hat, das man sonst nur auf Postkarten sehen kann.

Cottonwood Road 4 Stunden später sind wir erst zurück. Jetzt aber müssen wir uns mit 2 neuen Problemen auseinandersetzen: Wir haben erst ein Viertel des Weges auf der Cottonwood Road geschafft, dafür aber die Hälfte unseres Spritvorrats verbraucht! Zwar keine Meilen gefahren, der Motor lief aber stundenlang! Was jetzt? Umkehren? Dann das 2. Problem: Im Norden, dahin, wo uns die Straße führen wird, sind grauschwarze Gewitterwände dabei, sich auf die Berge zu legen! Was jetzt? Umkehren? Nein, wir gehen das Risiko ein und werden belohnt! Die Piste wird jetzt deutlich besser fahrbar und wir kommen gut voran - bis Grosvenor Arch bei 28,9 miles, einem Doppelbogen aus Felsen, in dessen Schutz wir auch die Nacht verbringen.

Grosvenor Arch

Cottonwood Road

Cottonwood Road

Cottonwood Road

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Kodachrome Basin

Kodachrome Basin Mit den letzten Tropfen Sprit im Tank erreichen wir das Kodachrome Basin. Wieder passiert das, was wir jetzt schon mehrfach erlebt haben: Waren die vielen Meilen auf der unbefestigten Cottonwood Road schon so beeindruckend das man hätte glauben können, "es geht nicht mehr eindrucksvoller", so werden wir doch wieder überrascht! Es ist, als ob man um eine Ecke biegen würde und damit urplötzlich in einer anderen Welt wäre.
Die Berge, die Landschaftsformationen sind nicht einfach nur "höher, weiter oder farbenprächtiger" - es ist wirklich wieder eine andere Welt! Atemberaubendend, noch unglaublicher, noch wahnsinniger, noch imposanter, noch eindrucksvoller, noch unbeschreiblicher als vorher! Ein Mal- und Landschaftsexperimentierkasten der Natur! Ein Kessel aus Felsen, Hoodoos, Formen und Farben, wie es ihn wahrscheinlich nicht ein 2. Mal auf dieser Welt gibt!

Kodachrome Basin

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(oben: Panoramabild: zum Vergrößern mit der Maus anklicken! Wird das Panorama dann angezeigt, auf die Lupe klicken und anschließend das gesamte Panorama über die Laufleiste am unteren Bildrand anschauen)

Kodachrome Basin Kodachrome Basin

Kodachrome Basin Erst ein Mensch auf den Bildern zeigt als Maßstab, daß all diese Formationen deutlich mehr sind als nur kleine Felsen ...

Kodachrome Basin Kodachrome Basin

In all den Tagen im Kodachrome konnten wir uns ein Grinsen nicht verkneifen,
wenn wir an diesem Monolithen vorbei kamen in dessen "Schatten" unser Campground lag.

Irgendwie wird man an etwas sehr ähnliches erinnert ...

Kodachrome Basin

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Abschiedsstimmung im Kodachrome Basin Kodachrome Basin

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Bryce Canyon

Bryce Canyon Unser nächstes Ziel ist nur eine Autostunde vom Kodachrome entfernt - es ist der bereits 1928 gegründete Bryce-Canyon-Nationalpark. Trotz dieser geringen Entfernung erwartet uns erneut eine völlig andere Landschaft. Wind, Wasser und Eis haben in Jahrzehntausende währender Arbeit das Gestein des Plateaus zu einem gewaltigen Amphitheater geformt. Bizarre Felsnadeln, die Hoodoos ragen in einem nicht zu beschreibenden Reigen aus Farben, von allen Rottönen, über Gelb bis Weiß bis zu 60 Meter hoch in den Himmel. Die Namen der Orte auf unseren Wanderungen können auch nur ansatzweise die Wunder dieser Landschaft andeuten: Queens Garden, Navajo Loop, Two Bridges ...

Der Bryce Canyon-Nationalpark im Südwesten von Utah
(freie Karte von d-maps.com)

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Bryce Canyon
Bryce Canyon Bryce Canyon

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Bryce Canyon Bryce Canyon Bryce Canyon

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