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Bienvenido a la Patagonia

Endlich raus aus Bahía Blanca! Der Himmel ist jetzt wieder strahlend blau, ich habe zu Spottpreisen (siehe letzte Seite) getankt und dabei auch noch Geld gewechselt. Dann eine kleine Zitterpartie: Ich rolle auf die Kontrollstelle für Zoosanitario zu, bei der durch strenge Kontrollen die Einfuhr aller frischen Lebensmittel nach Patagonien verhindert werden soll (ebenfalls auf der letzten Seite). Der Beamte war auf eine Art freundlich, die richtig warm um`s Herz gemacht hat! Natürlich wollte/mußte er auch den Wanderer von innen kontrollieren und hat dabei sogar explizit um meine Erlaubnis gebeten, das Fahrzeug betreten zu dürfen. Ich war gut vorbereitet, wußte, was verboten war, hatte mir die entsprechende Vokabeln auch aufgeschrieben und alles offen angesprochen und gezeigt. Warum auch immer - die Kontrolle dauerte höchstens 10 Minuten, bis ich mit herzlichen Grüßen für die weitere Fahrt wieder verabschiedet wurde - ohne das irgendetwas konfisziert wurde! Wahrlich alles andere als selbstverständlich!

Auf dem Weg nach Süden wird die Landschaft immer mehr zur Pampa: Sehr flach, immer seltener Bäume oder Baumgruppen, endlose, gelbliche Wiesenflächen, manchmal Pferde, Rinder oder Schafe auf schier endlosen Weideflächen. Alles scheint immer weiter zu werden. Waren die Telegrafenmasten bisher 20 m neben der Straße, rücken sie jetzt sogar manchmal 200 m weit weg... Die Straße ist über längere Abschnitte so gerade & eben, daß ich nicht einmal gegenlenken muß. Manchmal ist bis zu beiden Horizonten kein einziges Auto zu sehen! Das Navi zeigt einen einheitlichen gelblich-grauen Hintergrund auf dem in der Bildmitte eine völlig gerade Linie mit dem kleinen Pfeil meines Standortes nach oben verläuft. Nur bei sehr genauem Hinschauen kann ich erkennen, daß das Bild tatsächlich manchmal aktualisiert wird .. im Austausch gegen eines, welches genauso aussieht! Selbst die Kompaßnadel im Fahrerhaus scheint wie festgenagelt und bewegt sich überhaupt nicht.

in der Pampa
Kilometer um Kilometer ...
in der Pampa
... Stunde um Stunde in der Pampa

Brücke über den Rio NegroBei 36° Außentemperatur im Schatten unterhalb des Wanderer fahre ich die letzten 30 km nach El Cóndor unter einem kristallklaren, patagonischen Himmel ... und erkenne wieder einmal viel zu spät eine Umleitung vor der Ortsdurchfahrt von Viedma. Als Konsequenz fahre ich mit dem 10 t schweren Wanderer über eine viel zu schmale und sicher nicht geeignete Brücke über den Rio Negro! Die einzige Reaktion der mir entgegenkommenden Argentinier in ihren PKWs ist, daß sie einfach bis zum äußersten Rand ihrer Spur fahren und dabei sogar freundlich winken ...
Auf den allerletzten Kilometern folgt die kleine Straße ein bischen dem Verlauf des Rio Negro und ist damit tatsächlich kurvig. Meilenweit von Haarnadelkurven entfernt! Für die Verhältnisse in der Pampa jedoch wohl so außergewöhnlich, daß mit Geschwindigkeitsbeschränkung und Warnschildern vor der "curva peligrosa" (gefährliche Kurve) gewarnt wird ... Die Luft ist inzwischen voll mit kreischenden Papageien, den Loros, und dann bin ich da, in El Cóndor, mit der weltweit größten Kolonie aller Papageienvögel. Wer mehr dazu wissen möchte, hier eine Seite der Max-Planck-Gesellschaft:
https://www.mpg.de/4369653/felsensittiche_anden

 

Am Abend erreicht mich auf einem richtigen Campingplatz, "Ina Lauquen", eine neue Gewitterfront mit unglaublichen Wolkenformationen während die Papageien jetzt in nicht enden wollenden Schwärmen und lautem Gekreisch über mich hinwegfliegen um ihre Nachtquartiere aufzusuchen. Es folgt ein nicht sehr langer Tropenguß während das Wetterleuchten auf das Meer abzieht und dort die halbe Nacht weiter sein lautloses Schauspiel fortsetzt.

Gewitter über Ina Lauquen
Gewitter über Ina Lauquen
Gewitter über Ina Lauquen
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die Loros von El Cóndor

Schon als ich noch in Uruguay war, habe ich immer und überall die kleinen Schreihälse gesehen. Immer in Gruppen oder riesigen Schwärmen fegen sie laut kreischend durch die Luft und entlocken mir ständig ein Grinsen ob dieses erst mit einsetzender Dunkelheit verstummenden Konzertes. In El Cóndor bin ich jedoch in der größten Papageienkolonie auf der ganzen Welt (s.o.). Natürlich führte der erste Gang nach der Ankunft am Strand entlang zu der Steilküste, auf deren Spitze das Memorial Malvinas steht. Die Gedenkstätte erinnert an den Krieg von 1982 mit England um die Falklandinseln oder Islas Malvinas, wie die Argentinier sie nennen.

Die senkrechten Wände der Klippen sind durchsetzt mit hunderten von kleinen Höhlen in denen die Papageien, die Loros, ihre nächste Generation hochpeppeln. Mit aberwitziger Geschwindigkeit stoßen sie von oben senkrecht über die Klippen um dann mit absoluter Präzision "ihre" Höhle zu finden.

Loros in den Klippen die Loros in den Klippen oberhalb von El Cóndor
die Loros in den Klippen oberhalb von El Cóndor

Am nächsten Tag bin ich dann mit dem Mountainbike über die Küstenstraße zum Memorial Malvinas gefahren und wurde einfach nicht müde, das ständige "Kommen und Gehen" der riesigen Papageien-Kolonie aus dieser Perspektive zu bewundern. Oft sitzen sie auch zu Hunderten auf den Stromleitungen, die sich dabei sogar bedenklich durchbiegen, oder futtern in Gruppen in den umliegenden Feldern. Bevor ich jetzt noch `ne Litanei über Lebensgewohnheiten und Verhalten der pfiffigen Piepmätze abspule, lasse ich lieber nur die Bilder für sich sprechen ...

Memorial Malvinas
Memorial Malvinas

Küste bei El Cóndor
Küste bei El Cóndor

Kampfjet am Memorial Malvinas

 

Laguna Negra üppige Pflanzen Laguna Negra der Autor

 

 

einzelner Loro am Memorial

 

ein anderer Piepmatz
gehört der eigentlich hierhin?

pix Loros auf den Telegrafenleitungen

 

pix Loros biegen die Leitungen durch
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auf der Ruta 1 entlang der Küste

Zwinkern Ups, ich bin nicht allzu weit gekommen ... nur 42 Kilometer, die dafür aber wunderschön waren. Nach der Abfahrt aus El Cóndor habe ich schon wenige Kilometer hinter dem Memorial Malvinas direkt an der Steilküste zum ersten -und nicht letzten- Mal angehalten und in der strahlenden Sonne gefrühstückt während die Papageien wie üblich laut kreischend an mir vorbei geschossen sind. Ein weiterer, wesentlich längeren Halt, folgte am Punta Bermeja von La Loberia. Hier ist ein kleines Museum mit vielen Exponaten und Erläuterungen -leider nur in Spanisch- rund um das Sealife in diesem Gebiet ... und, es gibt Wege zu Aussichtsplattformen an der Steilküste, direkt bei den riesigen Kolonien von Robben und Seelöwen. Es ist schon etwas besonderes, diese eindrucksvollen Tiere nicht nur auf einem Fernsehschirm mit tollen Kommentaren zu Hege & Pflege des Nachwuchses, sondern mit eigenen Augen zu sehen!

 

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Seelöwen und Robben am Punta Bermeja,1

 

Seelöwen und Robben am Punta Bermeja,2
pix Seelöwen und Robben am Punta Bermeja,3

 

pix Seelöwen und Robben am Punta Bermeja,4

 

Irgendwann danach finde ich einen wunderschönen Platz - von der Piste getrennt, abgeschieden und nur über einen engen, mit vom Regen tief ausgewaschenen Furchen durchzogenen Trail zu erreichen. Hier, unmittelbar am Meer gibt es keine Moskitos und selbst die, neben den Ameisen, heimlichen Herrscher der Erde, die Fliegen, versuchen nur ganz vereinzelt am Abendessen teilzunehmen. Dabei sitze ich in der immer noch warmen Sonne unter einem kristallklaren, tiefblauen Himmel unmittelbar am Rand einer Klippe, die 50 Meter senkrecht nach unten stürzt. Die Brandung schlägt ständig in der Tiefe unter mir an den schmalen Strand während Papageien an mir vorbeifliegen, dann wieder Milane (ich weiß es immer noch nicht! Ich nenne sie eben einfach so! Punkt! Aus! Fertig!), Seemöwen, Geier und viele mehr. 30 oder 40 Meter von der Strandlinie entfernt schwimmen immer wieder Robben an mir vorbei während ich mit dem Teller auf dem Schoß das Abendessen genieße.

mein neuer Stellplatz an der Steilküste
mein neuer Stellplatz an der Steilküste

 

Geier umkreisen meinen Stellplatz
wachsamer Aufpasser - ob er wohl darauf wartet, daß ich tot von der Leiter falle...

 

 

Stellplatz in der Abenddämmerung
Stellplatz in der Abenddämmerung
Sonnenaufgang im Wanderer
..morgens von der Sonne geweckt werden ...
Sonnenuntergang an der Klippe
.. und ihr abends bei Untergang zuschauen ...

 

Stellplatz an der Klippe
Stellplatz an der Klippe

Aussichtsplatz an der Klippe
Aussichtsplatz an der Klippe

Steilklippe
..jetzt darf aber bitte nichts abbrechen ...

 

Lupe ... selbst dieses Bild ...

Sonnenuntergang an der Steilklippe

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