Die gesamte, bisherige Route des Wanderer einschließlich der aktuellen Position
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Das neue Land begrüßt mich mit einem Vorgeschmack darauf, was ich
irgendwann in der Zukunft noch vor mir habe: Halb überfluteter Urwald!
Ich fahre durch eine richtige grüne Hölle ... und dann die Nach weiteren 40 km habe ich mein heutiges Ziel, die kleine Stadt Gualeguaychú erreicht
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Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Argentinien > Meilen fressen auf der PanAmericana Meilen fressen auf der PanAmericana![]() Soll ich, oder soll ich nicht? Meile um Meile, Stunde um Stunde, tagelang nur hinter dem Steuer durch die schier endlose argentinische Pampa ... soll ich darüber tatsächlich etwas schreiben? Nach einigen Zweifeln dann die Entscheidung: Ja, auch dazu werde ich ein paar Zeilen schreiben und einige wenige, unspektakuläre Bilder einfügen! Immerhin ist es mein Blog, mein Tagebuch und wem soll ich es sonst erzählen? Also: Sieben Tage meist nur hinter dem Lenkrad, knapp 1.600 Kilometer endlose Weite seit dem Start im Paraiso Suizo, dafür aber die am dichtesten besiedelte Region Argentiniens, den Großraum Buenos Aires, passiert und vorbei an den für Argentinien so bedeutenden touristischen Gebieten bis Bahia Blanca, die Chance auf eine SIM-Karte durch Unwissenheit verpaßt, aber etliche US$`s getauscht gegen bündelweise argentinische Pesos und mit El Cóndor in sogar in Patagonien angekommen. Klingt ja gut, aber auf der nebenstehenden Karte sind`s `mal gerade ein paar Finger breit und bis zur Tierra del Fuego liegt immer noch 2/3 der Strecke vor mir... Die gesamte Route des Wanderer ist auf der Seite Südamerika zu verfolgen Der Reihe nach: Die SIM-Karte für`s Handy, damit ich nicht so
komplett vom Rest der Welt und meinen Freunden zu Hause abgeschnitten
bin ... Noch in Gualeguaychú hatte ich die Anschrift eines Claro
Shop`s, den ich auch gefunden habe. Nicht gefunden hatte ich die von
anderen Reisenden angesprochene Prepaid-Karte mit 40 GB, die für ganz
Südamerika gelten soll. Stattdessen nur maximal eine 3 GB mit einer
Laufzeit von 6 Tagen. Frustriert bin ich -ohne Karte- wieder abgezogen,
nur um hinterher (wieder ein Dank an Marieke) zu erfahren, daß ich in
ganz Argentinien wohl nichts besseres mehr bekommen werde! Nur, da war
ich schon bei meinen Abfahrvorbereitungen und setzte darauf, in ein
paar Tagen erneut in einer größeren Stadt, Bahia Blanca zu sein und
damit eine neue Chance zu bekommen ... Nach Gualeguaychú geht die Fahrt in generelle Südrichtung, vorbei an Zarate im Großraum Buenos Aires (also "Gute Luft") - und die gab es wohl hier nur noch bis kurz nach der Namensgebung! Industrie, Raffinerien, Menschenmassen, Baustellen und Verkehr ohne Ende haben der Luft längst das tolle Attribut genommen. Ganz, wirklich ganz entsetzlich langsam hinter Zarate, werden die Luft und auch die katastrophalen Straßenzustände wieder besser.
Neuer Tag, neues Glück. Es gibt nur `ne Tasse Kaffee und dann ohne Frühstück -lieber später und in Ruhe und ohne den Krach & Staub der ständig hin- und herfahrenden LKWs- sofort weiter. Irgendwann schaltet das Gehirn wieder auf "Autopilot" und macht sich so seine Gedanken: Mein nächstes Ziel, ein vielgelobter und auch als Stellplatz für die Nacht geeigneter Park in Guamini, wird wohl sicher nicht wie erwartet... Es ist herrliches Wetter und langsam sickert in mein Hirn, daß heute Samstag ist ... also Wochenende ... und der Park liegt direkt bei der Stadt ... d.h., etliche Argentinier, ganze Familien, die sich einen tollen Grillabend direkt an der Laguna wünschen ... mit Unterhaltung, Musik & Hundegebell bis tief in die Nacht... Ja, so ist das, wenn man außerhalb der "Zeit" lebt. Also irgendwann umdisponieren, neues Ziel aussuchen und weiter durch die immer flacher werdende argentinischen Pampa bis, ja bis mein auf "Mustererkennung" dressiertes Gehirn den "Aufmerksamkeits-Knopf" bis zum Anschlag durchdrückt: Weit links von mir zieht wieder einer der unzähligen Seen an mir vorbei, nur hier biegt sogar eine Piste dahin ab .. und da, viele hundert Meter entfernt, könnten das 2 Wohnmobile sein? Ja, behauptet die Musterabteilung! Das könnten welche sein ... einige hundert Meter weiter auf der namenlosen Ruta Provincial gibt`s eine Möglichkeit zum Wenden und ich bereue es nicht! Es es ein kleiner "Picknick-Park" der Kommune direkt an der Laguna Alsina und die 2 WoMo`s stellen sich als 2 uralte Bauwagen heraus, die wohl als Ferienhäuser dienen ... genau das, was ich jetzt brauche: Absolute Ruhe, Abgeschiedenheit, Wasser, blauer Himmel über mir, Auslauf ... Ich bin tatsächlich der einzige Gast auf dem Platz, der von zwei netten, in die Jahre & Pfunde gekommenen Señoras betreut wird. Die eine Nacht kostet mich sage & schreibe 150 Pesos, also 50 Cent! Was für ein Paradies nach dem Sch..-Platz zuvor! Gleich 2x bin ich bei herrlichstem Wetter in der Laguna schwimmen gegangen. Es gibt sogar ein Häuschen für die Geschäfte, natürlich ist die Keramik ohne Sitz und auch beim Papier wie üblich Fehlanzeige. Dafür ist die Dusche noch skurriler: Es ist das Ende eines dünnen Rohres, das in über 2 m Höhe aus der Wand kommt - mit einem Hahn in fast gleicher Höhe. Der erste Schub Wasser duftet zwar, als sei ich der erste, der dieses Rohr nach Jahren `mal wieder in Betrieb nimmt, danach aber ist`s o.k. und es tut gut, das Seewasser wieder vom Körper zu spülen. Am Abend bin ich wieder von unzähligen Vögeln und ihrem Gesang umgeben und wieder bedauere ich es, als Kind nie gelernt zu haben, wenigstens ein paar mehr dieser Nachfahren der Dinosaurier mit Namen zu kennen. Da sind wieder die Papageien, die immer in ganzen Verbänden und lautstark kreischend durch die Luft fegen, sehr viele Greifvögel, Milane (?), die Möwen, und viele, die ich nicht einmal klassifizieren kann. Dann kommt auf einmal Wind auf, richtig starker Wind, aber irgendwie anders als der "normale" Wind, der zwischendurch immer wieder `mal Atem holt um danach wieder erneut zuzuschlagen. Dieser hier ist anders - sehr stark und dabei völlig beständig! Es scheint fast so, als wäre es gar kein Wind, als würde die Luft eigentlich still stehen, die Erde sich aber darunter mit aberwitziger Geschwindigkeit weiterdrehen. Den Tag habe ich mir geschenkt! .. und gefeiert, mit dem
allerletzten Rest einer Flasche mit "43", die schon etliche Jahre alt
ist, um die halbe Welt nach Südamerika geschippert ist und auch hier
kaum leerer geworden ist. Jetzt aber der Rest, gerade genug für 2
Gläser mit kalter Milch! Meine kleine, getreue Leserschaft weiß, daß
ich danach noch deutlich "entspannter" war...
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Der nächste Morgen zeigte sich genauso grau & regnerisch wie der
vorherige Nachmittag und mir blieb nichts anderes übrig, als mit `ner
handgemalten Skizze für den Claro-Store (SIM Karte) und Cambio
Internacional (Wechselstube) und mit Regenjacke und Kappe die 8 km in
die Innenstadt zu radeln. Da ich eben kein WLAN auf dem Platz hatte,
konnte ich die Adressen aus dem offline-MapsMe auch nicht verifizieren
oder aktualisieren ... Es folgten geschlagene 2 Stunden suchen, fragen,
rumlatschen, weitersuchen, wieder fragen um dann irgendwann völlig
genervt von dieser Stadt aufzugeben und zum Platz zurück zu radeln -
absolut ohne etwas erreicht zu haben! Kein Claro, keine SIM Karte, kein
Cambio (nur "offizielle" mit dem genauso offiziellen Kurs von 1 : 170
und nicht den "Blue-$-Kurs" von mittlerweile über 1 : 310, also für 1
US$ mehr als 310 argentinische Pesos... Zum Glück wird`s auf der nächsten Seite wieder erheblich optimistischer & schöner... |