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auf der Ruta 1 entlang der Küste

Auch der nächste Fahrtag auf der Ruta 1 führte nur 68 Kilometer weiter bis Bahia Creek Playa und endete an (m)einem Privatstrand, kilometerlang in jede Richtung, riesige, vom Wind aufgetürmte Dünen auf der Landseite, die schon ein bischen an das Erg Chegaga in Marokko erinnern. Gegenüber ein azurblaues Meer mit seiner rauschenden Brandung ... und alles für mich ganz allein! Wieder einmal reichen meine bescheidenen Worte nicht annähernd, um meine Eindrücke und Gefühle auch nur annähernd zu beschreiben!

der Wanderer in der SandfalleDiesmal hat die Große Grüne Moorunkel allerdings zur Erreichung dieses Traumplatzes eine verdammt anstrengende Eignungsprüfung aufgestellt: Ein wenig zu blauäugig war ich natürlich zu faul, beim Verlassen der Piste auf den Strand den Reifendruck beim Steyr abzusenken ... wird schon klappen ... ist ja nicht weit und mit dem Kies drin wird der Sand den Wanderer schon tragen ... Ja, machte er, für 15 Meter, dann sackte die Drehzahl vom Motor ein und auch das Durchtreten des Gaspedals brachte nur wenige Zentimeter bis er wieder in die Knie ging und abwürgte! Puh, das tut dem Blutdruck nicht gut ... wieder anlassen, Rückwärtsgang rein - und hoffen ... tja, das war`s, ich stecke fest! Zwei Minuten Begutachtung und Wünsche ans Universum, das doch bitte rückgängig zu machen brachten nichts, also "Luftdruckkoffer" und Schaufel rausholen, die Ablaßventile an den ersten beiden Rädern anschließen und öffnen. Während die kostbare Füllung zischend aus den Reifen strömt, schaufel ich bestimmt 1 m³ Sand hinter den Rädern weg um wieder freizukommen.
SandfalleNach etlichen Minuten schlimmster Schaufellei in der glühenden Sonne ist die Beifahrerseite vorn und hinten auf etwas über 2 bar runter... von über 5 bar vorher! Also rüber auf die Fahrerseite, diese beiden Räder anschließen und auch hier die Ventile öffnen ... und weiter schaufeln. Dann endlich ist es soweit. Zurück ins Fahrerhaus, Motor starten und zusätzlich zum Mitteldifferential, das ich schon drin hatte, jetzt auch die Sperren für Vorder- und Hinterachse, sowie die Geländeuntersetzung dazuschalten, noch `mal kurz ans Universum denken und dann die Kupplung kommen lassen ... und der Steyr bewegt sich sofort rückwärts, ohne jedes Knurren rollt er brav aus dem Sandloch nach hinten als ob es die selbstverständlichste Sache auf der Welt wäre! Als wieder alle 4 Räder auf der festen Piste stehen, steige ich noch einmal aus, überlege, ob ich mein Glück erneut herausfordern möchte, suche mir eine andere Route ... und tue es! Jetzt, mit "platten" Reifen und allen Geländesperren wühlt sich der Steyr durch den weichen Sand, als ob er nie etwas anderes machen würde und 2 Minuten später stehe ich auf einem Traumplatz! Lohn des Wagnisses und der Mühen!

 

Der Lohn der Mühe: Ein Traumplatz direkt auf dem Strand, bei Flut nur 30 m vom Meer entfernt
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Traumplatz am Strand unendlicher Strand
ein schier unendlicher Strand ...
ganz allein am unendlichen Strand
... ganz allein für mich
Schatten unter dem Wanderer
am Schatten unter dem Wanderer ist zu sehen, daß die Sonne nahezu senkrecht über mir steht...

 

Wellen am Strand daneben die hitzeflimmernde Piste ... und ein ungewöhnlicher Schilderwald mit einer Erinnerung, auf die noch nicht einmal deutsche Bürokraten gekommen sind ...Zwinkernhitzeflimmernde Piste
... wer Lust hat, kann`s von Tante Google ja `mal übersetzen lassen
allein am Strand

 

Am späten Nachmittag dann etwas, ja, etwas ganz außergewöhnliches! Am Horizont tauchte eine riesige Wasserwand auf, die direkt auf die Küste zurollte! Es war so ungewöhnlich, daß ich meinen Augen, dem Fernglas und auch der Kamera kaum trauen wollte - aber das Bild blieb! Ein Tsunami? Hier, an der Atlantikküste? Drüben, auf der pazifischen Seite, in Chile, sicher ja, aber hier? .. und dann müßte sich das Wasser am Strand jetzt zurückziehen, als ob jemand den Stöpsel im Meer gezogen hätte ... und das passierte nicht! Es konnte nur eine besondere Luftspiegelung über dem Wasser sein ... ein beklemmendes Gefühl aber blieb für einige Minuten!
eine Wasserwand rollt auf die Küste zu
eine Wasserwand rollt auf die Küste zu
 

Wasserwand oder Luftspiegelung
Wasserwand oder Luftspiegelung?

 

Sonnenuntergang bei Bahia Creek

 

Es hat schon was, morgens wach zu werden und wenn das Gehirn dann die Eingangsregler wieder aufdreht, als erstes das Rauschen der Wellen unmittelbar neben seinem Bett wahrzunehmen, dann langsam die zu Augen öffnen und direkt die Sonne zu sehen, wie sie gerade dabei ist, über den Horizont zu steigen, während sie am Abend zuvor, durch ein anderes Fenster untergegangen ist.

Wasserwand oder Luftspiegelung   Wasserwand oder Luftspiegelung

Reifenfüllanlage am Wanderer Als die Fahrt dann wieder weitergeht, müssen alle Räder erst einmal wieder auf "Pistendruck" hochgebracht werden. Während der Kompressor des Steyr seinem Dienst nachgeht, habe ich die Zeit zu fotografieren - und zu schmunzeln. Meine Konstruktion dieser Reifenfüllanlage hat sich bereits mehr als bewährt! Wenn ich mich daran erinnere, wie oft ich in den Wüsten Marokko`s in der glühenden Sonne und mit den Knien im heißen Sand oder auf Steinen gehockt habe und dabei die Reifenfüllpistole mit einer Hand auf`s jeweilige Ventil drücken und mit der anderen verkrampft den Ablaßknopf oder den Füllgriff betätigen mußte ...

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Peke Sosa, Puerto PirámidesHalbinsel Valdez

Wie oft habe ich zu Hause schon von dieser besonderen, nur durch einen schmalen Zugang weit in den Atlantik reichenden Halbinsel gehört, in unzähligen Fernsehdokumentationen beeindruckende Bilder gesehen und mit dem Finger auf der Karte irgendwelche Routen gesucht ... und jetzt bin ich tatsächlich dort! Fast die halbe Strecke von Uruguay bis Feuerland liegt jetzt bereits hinter mir. Leider ziehen aber dunkle und drohende Wolken über meiner Fahrt auf ... später mehr dazu ...

Valdez ist bekannt durch die großen Pinguin- und Robbenkolonien ... und Orcas, die es gelernt haben, die Robben im flachen Wasser zu jagen und dabei sogar das für sie lebensbedrohende Auflaufen auf den Strand in Kauf nehmen. Läuft es gut und richtig für sie, dann können sie mit Bewegungen ihres Körpers und durch ausnutzen der Brandung wieder zurück ins tiefere Wasser. Gelingt das nicht, werden ihre Lungen durch ihr Eigengewicht an Land zusammengedrückt und sie müssen qualvoll ersticken.

Kurz -für argentinische Verhältnisse- nach dem Zugang nach Valdez erreiche ich das winzige Örtchen Puerto Pirámides mit dem noch winzigeren Hafen, in dem die kleinen Schiffe mit Tendern und Trecker aus dem Wasser und an Land gezogen werden. Hier schlage ich für fast eine Woche mein "Lager auf" und versuche die "dunklen Wolken" (später mehr) zu vertreiben.

 

auf der Halbinsel Valdez Puerto Pirámides an der Küste von Puerto Pirámides der Wanderer im Hafen von Puerto Pirámides

 

 

Sonnenuntergang in Puerto Pirámides

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Seelöwen und Pinguine auf Valdez

Nur wenige Kilometer von Puerto Pirámides entfernt liegt die Punta Pirámides mit ihren Seelöwen-Kolonien

Guanako Familie
allgegenwärtig auf Valdez: die Guanako`s
an der Punta Pirámides
an der Punta Pirámides
 
Nickerchen und Sonnenbad
Nickerchen und Sonnenbad ..
Seelöwen
.. der Seelöwen

 

Seelöwen Seelöwen Seelöwen

 

Am letzten Tag auf Valdez dann der langersehnte Ausflug zur offenen Küste am Atlantik. Insgesamt 212 Kilometer mit dem Wanderer über staubtrockene Pisten mit Sand, Kieslöchern und -Spuren sowie dem gefürchteten Wellblech.
Die Chancen, Orcas und andere Wale zu sehen sind leider sehr gering - die Walsaison ist schon etliche Wochen vorbei und selbst die letzte Orca-Sichtung liegt auch schon 3 Tage zurück. Ich hätte dennoch keine Ruhe, wenn ich es in diesem Jahr nicht wenigstens versucht hätte. Trotz inniger Beschwörungen ans Universum blieben mir die Wale leider versagt. Dafür jedoch Robben- und Pinguinkolonien aus allernächster Nähe ...

Hola Irma, son especialmente para ti ...

Magellan-Pinguine an der Küste von Valdez
Magellan-Pinguine an der Küste von Valdez
Magellan-Pinguin
Magellan-Pinguin Magellan-Pinguin Magellan-Pinguin
jugendliche Streithähne
zwei jugendliche Streithähne üben bereits für später
 

Seelöwen

 

 

die Streithähne finden kein Ende
die Streithähne finden kein Ende - später einmal wird es ernst

 

 

 

einer der Paschas betritt den Strand
einer der Paschas betritt den Strand

 

 

 

 

Seelöwen Pascha

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Abschied von Valdez - Abbruch der Fahrt

Zweimal habe ich`s schon vorsichtig angedeutet: Dunkle Wolken sind über meiner Fahrt aufgezogen und bedeuten nach mehr als einer Woche hoffen, bangen, verzweifeln, fluchen und viel Arbeit hiermit auch den vorläufigen Abbruch meiner Fahrt auf der PanAmericana.

Mehr dazu auf der nächsten Seite ...

Sonnenuntergang

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