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Vulkan Villarrica
die Karte läßt sich -wie alle Bilder-
vergrößern |
Wie ich am Seitenanfang schon gesagt
habe, habe ich zuerst mit der Geländemaschine die Pisten auf
den Villarrica zum Skigebiet und den Cuevas (Höhlen) für den
Wanderer erkundet. Heute, am 6.
April `23 dann der Umzug, die nur 25 km lange, aber eineinhalb
Stunden dauernde Fahrt hinauf auf den Villarrica. Anfangs noch
über eine gut ausgebaute, teilweise aber extrem steile Straße.
Die letzten Kilometer dann über eine enge Piste mit Geröll,
weichen Mulden und mitten durch den Urwald. Die Anstiege und
Kurven sind teilweise so knackig, das ich bis in den 2. Gang
herunterschalten muß und nur mit 4-6 km/h durch manche Passagen
komme
... und ja, es gibt auch auf dem Villarrica, wie schon auf dem
Osorno, ein Skigebiet mit Liften für das weiße Vergnügen im
Winter und das, obwohl der Villarrica als sehr gefährlich gilt
und bereits die Warnstufe -gelb- ausgerufen ist. Die nächste
Stufe, die bei ständiger Überwachung jederzeit ausgerufen
werden kann, ist -orange- und kündigt einen unmittelbar
bevorstehenden Ausbruch an. Die letzte Stufe -rot- sagt dann
nur ganz lapidar, daß es passiert ist, der Vulkan ist
ausgebrochen!
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An meinem ersten Abend und in der Nacht denke ich so manches Mal an
diese besondere Situation. Während ich neben dem Wanderer im geisterhaften Licht des Vollmondes
stehe und hinauf zum Krater blicke, ist es vollkommen still um mich
herum. Absolut kein Geräusch ist zu hören, selbst der Wind ist bereits
schlafen gegangen und auch die sonst üblichen Bandurrias oder Lorro`s,
die gerne schon `mal mitten in der Nacht ihren Unmut oder die neuesten
Nachrichten verkünden, fehlen hier völlig. Nichts, absolut nichts ist
zu hören und auch keinerlei Bewegung kann ich wahrnehmen. Die Welt um
mich herum scheint wieder einmal in der Zeit eingefroren zu sein! Ich
stehe vielleicht 3 oder 4 Kilometer Luftlinie unterhalb des Kraters und
weiß, des "es" jederzeit passieren könnte, daß es schon zig-Mal genau
hier passiert ist. Gerade der Villarrica erzeugt bei seinen Ausbrüchen
nicht nur die alles niederwälzenden Lavaströme, sondern auch die
gefürchteten Lahare, Schlamm- und
Geröllströme, die mit großer Geschwindigkeit die Hänge herunterschießen
und dabei auch überall um mich herum deutliche Spuren hinterlassen
haben. .. und ich? Ich stehe genau hier! Was ist es? Das Kribbeln? Die
Abenteuerlust? Nein, es ist einfach nur diese außergewöhnliche und
besondere Erfahrung, die unmittelbare Nähe und das Wissen um die für
uns Menschen nicht kontrollierbaren Kräfte der Natur. Ich reihe mich
damit in all die vielen Menschen auf der ganzen Welt ein, die ebenfalls
in unmittelbarer Nähe zu einem Vulkan leben, um seine Gefährlichkeit
wissen und "es" trotzdem tun. "Man" kennt sich ja aus ... ich sehe den
Villarrica ja jetzt schon 2 lange Wochen und es ist nichts passiert ...
warum sollte ausgerechnet jetzt ...? So sind wir Menschen anscheinend,
Meister im Verdrängen ... Die eigene Erfahrung suggeriert Sicherheit
und das Wissen, daß es anders sein könnte, anders sein wird, wird
verdrängt! Was bedeutet schon die Erfahrung eines Menschen? Eines
ganzen Menschenlebens? Ganzer zwei Wochen? Beim Mocho Choshuenco habe ich es schon
gesagt: Er ist vor 86 Jahren zum letztenmal ausgebrochen. Verglichen
mit dem Alter der Erde, auf einen 24 Stunden-Tag zusammengedrängt, also
vor weniger als 2 tausendstel Sekunden! Was sind da zwei Wochen ...
Ich weiß, diesen Vulkan habe ich auf den letzten Seiten schon
mehrfach gezeigt ... und jetzt schon wieder? Ja, diese Seiten, sind
kein Reiseführer sondern das persönliche Reisetagebuch meines Abenteuers PanAmericana ... und da kann ich
nur sagen: Wie oft im Leben war ich bereits in so unmittelbarer Nähe
eines aktiven Vulkans? Für mich sind es einfach außergewöhnliche
Erfahrungen ... mea culpa
Jetzt aber endlich zu der Bilderflut - die meisten davon auf einer 5
Stunden Wanderung vom Stellplatz des Wanderer an den Cuevas (Höhlen) des Villarrica
über den Sendero Mirador Los
Crateres - "Pfad zum Aussichtspunkt -die Krater-".
Mapuche Totem vor dem Villarrica
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der Wanderer ist ein seinem Stellplatz am
Refugium direkt unterhalb des Vulkans angekommen |
ein kleiner Adler wacht auf dem
Totem |
der Wanderer vor dem Villarrica
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auf dem Rückweg von den Los Crateres
ziehen schwere Wolken aus dem Tal auf den Vulkan |
der Pfad -längst nicht immer so breit wie
diese Allee- führt durch dichtesten Urwald
winziger Blick auf den Villarrica
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.. vorbei an steilen Aschehängen
dann wieder undurchdringlicher
Urwald |
.. und erkalteten Lavaströmen
.. mit Baumriesen, die die Kronen
beherrschen und Bambus im Erdgeschoß |
zwischen den Urwaldriesen taucht im wieder
der Vulkan auf
Bambusdschungel |
die knorrigen Bäume sind oft dicht mit
Flechten behängt |
.. und verleihen ihnen ein gespenstisches
Aussehen |
.. und dann, urplötzlich, wird der Dschungel lichter! Die Baumgrenze
ist erreicht und nur noch kleine Büsche und Kräuter säumen den Sendero
- den Pfad. Die Aussicht auf die umliegenden Berge wird so spektakulär,
daß ich schon jeden Moment ein Schild erwarte auf dem der Machu Picchu (Andenfestung der Inka in Peru)
ausgewiesen ist... Der Pfad klettert jetzt über schroffe Lavafelder,
vorbei an Lavahöhlen (der Lavafluß ist an der Oberfläche abgekühlt, hat
eine feste Kruste gebildet während in seinem Inneren die glutflüssige
Lava weiter strömen konnte) bis auch die Seitenkrater mancher Ausbrüche
zu sehen sind.
Adler mit besonderer Aussicht
die Anden bis zum Horizont
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spektakuläre Berge am Villarrica
"Insel" im Dschungel
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mit undurchdringlichem Dschungel bis in
die Höhen bewachsen
Dschungelwelt
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Als dann der Fin del Sendero,
das Ende des Pfades erreicht ist, zeigt sich die
Kraterlandschaft des Vulkans
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..während im Norden -meinem Heimweg- schwere Wolken über die
Berge ziehen, ist die andere, die südliche Seite zum Vulkan
hin, immer noch unter dem strahlend blauen Himmel
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Nach zwei Tagen an den Cuevas ziehe ich mit dem Wanderer auf die "andere Seite", zu den
Skiliften um. Die gerade einmal 10 km Strecke haben es aber in sich!
Fast 1 1/2 Stunden bin ich unterwegs um meinen neuen Platz -auf der nächsten Seite- zu erreichen ...
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