pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Routenkarte > Chile > Pucon
Lupe  alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Pucon

Karte Panguipulli-Antilco

Nach einer Woche hoch über dem Lago Panguipulli geht die Fahrt des Wanderer weiter auf die Nordseite des Vulkans Villarrica, nach Pucon. Ziel ist die Rancho Antilco von Mathias, der mir inzwischen eine Zusage zu weiteren Ausritten in den Anden geben konnte. Von Antilco aus fahre ich auch bei absolutem Strahlewetter mit der Geländemaschine auf den Villarrica und erkunde mich bei den Rangern des Nationalparks, ob ich auch mit dem Wanderer unterhalb des Vulkans übernachten darf. Nach 4 Tagen auf der Ranch folgt dann das letzte Abenteuer in Chile: Ich fahre mit dem Dickschiff hinauf, direkt ins Vulkangebiet.

pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Routenkarte > Chile > top > Reiten auf Antilco

Reiten auf Antilco

Gleich zwei Mal habe ich auf der Ranch von Mathias, der mit seiner Familie in den ´90-er Jahren nach Chile ausgewandert ist, die Gelegenheit, kleine Trecking-Touren auf dem Pferd durch die nahegelegenen Berge zu machen. Die Ausritte sind technisch erheblich anspruchsvoller als die, die ich im Nationalpark Puyuhue gemacht habe. Die Trails sind fast durchgehend sehr eng und steil, führen im wahrsten Sinn des Wortes über Stock und Stein und teilweise durch dichtesten Urwald - vorbei an Andenfüchsen und sogar einer Pumaspur. Mit so viel Übung fühle ich mich inzwischen zum Glück nicht mehr wie ein blutiger Anfänger, habe ich doch mittlerweile genug Gefühl für die Bewegungen des Pferdes unter mir, Pulcho, einem erfahrenen und starken Hengst. Auch kann ich die Bewegungen mit dem eigenen Körper gut mitnehmen und habe auch in so schwerem Gelände das Vertrauen zum Gleichgewicht des Tieres. Mit einem letzten Wort: Vier Ausritte in den Anden - unvergeßliche Erlebnisse und Erfahrungen!

der Wanderer auf Antilco
der Wanderer auf Antilco
 

Stellplatz auf Antilco

 

 

im Licht der aufgehenden Sonne
.. im Licht der aufgehenden Sonne

mit wunderschönen Herbstfarben
.. mit wunderschönen Herbstfarben

 

Pulcho
mein Hengst Pulcho
Herbstfarben im Urwald
Herbstfarben im Urwald
auf Pulcho vor dem Villarrica
auf Pulcho vor dem Villarrica
pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Routenkarte > Chile > top > Vulkan Villarrica

Vulkan Villarrica

Karte Villarrica
die Karte läßt sich -wie alle Bilder- vergrößern

Wie ich am Seitenanfang schon gesagt habe, habe ich zuerst mit der Geländemaschine die Pisten auf den Villarrica zum Skigebiet und den Cuevas (Höhlen) für den Wanderer erkundet. Heute, am 6. April `23 dann der Umzug, die nur 25 km lange, aber eineinhalb Stunden dauernde Fahrt hinauf auf den Villarrica. Anfangs noch über eine gut ausgebaute, teilweise aber extrem steile Straße. Die letzten Kilometer dann über eine enge Piste mit Geröll, weichen Mulden und mitten durch den Urwald. Die Anstiege und Kurven sind teilweise so knackig, das ich bis in den 2. Gang herunterschalten muß und nur mit 4-6 km/h durch manche Passagen komme
... und ja, es gibt auch auf dem Villarrica, wie schon auf dem Osorno, ein Skigebiet mit Liften für das weiße Vergnügen im Winter und das, obwohl der Villarrica als sehr gefährlich gilt und bereits die Warnstufe -gelb- ausgerufen ist. Die nächste Stufe, die bei ständiger Überwachung jederzeit ausgerufen werden kann, ist -orange- und kündigt einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch an. Die letzte Stufe -rot- sagt dann nur ganz lapidar, daß es passiert ist, der Vulkan ist ausgebrochen!

An meinem ersten Abend und in der Nacht denke ich so manches Mal an diese besondere Situation. Während ich neben dem Wanderer im geisterhaften Licht des Vollmondes stehe und hinauf zum Krater blicke, ist es vollkommen still um mich herum. Absolut kein Geräusch ist zu hören, selbst der Wind ist bereits schlafen gegangen und auch die sonst üblichen Bandurrias oder Lorro`s, die gerne schon `mal mitten in der Nacht ihren Unmut oder die neuesten Nachrichten verkünden, fehlen hier völlig. Nichts, absolut nichts ist zu hören und auch keinerlei Bewegung kann ich wahrnehmen. Die Welt um mich herum scheint wieder einmal in der Zeit eingefroren zu sein! Ich stehe vielleicht 3 oder 4 Kilometer Luftlinie unterhalb des Kraters und weiß, des "es" jederzeit passieren könnte, daß es schon zig-Mal genau hier passiert ist. Gerade der Villarrica erzeugt bei seinen Ausbrüchen nicht nur die alles niederwälzenden Lavaströme, sondern auch die gefürchteten Lahare, Schlamm- und Geröllströme, die mit großer Geschwindigkeit die Hänge herunterschießen und dabei auch überall um mich herum deutliche Spuren hinterlassen haben. .. und ich? Ich stehe genau hier! Was ist es? Das Kribbeln? Die Abenteuerlust? Nein, es ist einfach nur diese außergewöhnliche und besondere Erfahrung, die unmittelbare Nähe und das Wissen um die für uns Menschen nicht kontrollierbaren Kräfte der Natur. Ich reihe mich damit in all die vielen Menschen auf der ganzen Welt ein, die ebenfalls in unmittelbarer Nähe zu einem Vulkan leben, um seine Gefährlichkeit wissen und "es" trotzdem tun. "Man" kennt sich ja aus ... ich sehe den Villarrica ja jetzt schon 2 lange Wochen und es ist nichts passiert ... warum sollte ausgerechnet jetzt ...? So sind wir Menschen anscheinend, Meister im Verdrängen ... Die eigene Erfahrung suggeriert Sicherheit und das Wissen, daß es anders sein könnte, anders sein wird, wird verdrängt! Was bedeutet schon die Erfahrung eines Menschen? Eines ganzen Menschenlebens? Ganzer zwei Wochen? Beim Mocho Choshuenco habe ich es schon gesagt: Er ist vor 86 Jahren zum letztenmal ausgebrochen. Verglichen mit dem Alter der Erde, auf einen 24 Stunden-Tag zusammengedrängt, also vor weniger als 2 tausendstel Sekunden! Was sind da zwei Wochen ...

 

Ich weiß, diesen Vulkan habe ich auf den letzten Seiten schon mehrfach gezeigt ... und jetzt schon wieder? Ja, diese Seiten, sind kein Reiseführer sondern das persönliche Reisetagebuch meines Abenteuers PanAmericana ... und da kann ich nur sagen: Wie oft im Leben war ich bereits in so unmittelbarer Nähe eines aktiven Vulkans? Für mich sind es einfach außergewöhnliche Erfahrungen ... mea culpa

Jetzt aber endlich zu der Bilderflut - die meisten davon auf einer 5 Stunden Wanderung vom Stellplatz des Wanderer an den Cuevas (Höhlen) des Villarrica über den Sendero Mirador Los Crateres - "Pfad zum Aussichtspunkt -die Krater-".

 

Mapuche Totem vor dem Villarrica
Mapuche Totem vor dem Villarrica
der Wanderer ist ein seinem Stellplatz angekommen
der Wanderer ist ein seinem Stellplatz am Refugium direkt unterhalb des Vulkans angekommen
kleiner Adler auf dem Totem
ein kleiner Adler wacht auf dem Totem

 

der Wanderer vor dem Villarrica
der Wanderer vor dem Villarrica
schwere Wolken ziehen aus dem Tal auf den Vulkan
auf dem Rückweg von den Los Crateres ziehen schwere Wolken aus dem Tal auf den Vulkan
schmaler Urwaldpfad
der Pfad -längst nicht immer so breit wie diese Allee- führt durch dichtesten Urwald

 

winziger Blick auf den Villarrica
winziger Blick auf den Villarrica

 

vorbei an steilen Aschehängen
.. vorbei an steilen Aschehängen

 

dann wieder undurchdringlicher Urwald
dann wieder undurchdringlicher Urwald

 

 

erkaltete Lavaströme
.. und erkalteten Lavaströmen

 

.. mit Baumriesen, die die Kronen beherrschen und Bambus im Erdgeschoß
.. mit Baumriesen, die die Kronen beherrschen und Bambus im Erdgeschoß

 

 

 

der Vulkan Villarrica
zwischen den Urwaldriesen taucht im wieder der Vulkan auf

 

Bambusdschungel
Bambusdschungel

knorrige Bäume mit Flechten behängt
die knorrigen Bäume sind oft dicht mit Flechten behängt
Flechten
.. und verleihen ihnen ein gespenstisches Aussehen

.. und dann, urplötzlich, wird der Dschungel lichter! Die Baumgrenze ist erreicht und nur noch kleine Büsche und Kräuter säumen den Sendero - den Pfad. Die Aussicht auf die umliegenden Berge wird so spektakulär, daß ich schon jeden Moment ein Schild erwarte auf dem der Machu Picchu (Andenfestung der Inka in Peru) ausgewiesen ist... Der Pfad klettert jetzt über schroffe Lavafelder, vorbei an Lavahöhlen (der Lavafluß ist an der Oberfläche abgekühlt, hat eine feste Kruste gebildet während in seinem Inneren die glutflüssige Lava weiter strömen konnte) bis auch die Seitenkrater mancher Ausbrüche zu sehen sind.

Adler mit besonderer Aussicht
Adler mit besonderer Aussicht

die Anden bis zum Horizont
die Anden bis zum Horizont

herbstlich gefärbte Büsche oberhalb der Baumgrenze

 

spektakuläre Berge am Villarrica
spektakuläre Berge am Villarrica

Insel im Dschungel
"Insel" im Dschungel

oberhalb der Wolken

 

 

mit undurchdringlichem Dschungel bis in die Höhen bewachsen
mit undurchdringlichem Dschungel bis in die Höhen bewachsen

Dschungelwelt
Dschungelwelt

Lavafeld vor Bergen

 

Als dann der Fin del Sendero, das Ende des Pfades erreicht ist, zeigt sich die Kraterlandschaft des Vulkans

Krater des Villarrica das letzte Grün vor dem Vulkan schroffe Lavafelsen

 

..während im Norden -meinem Heimweg- schwere Wolken über die Berge ziehen, ist die andere, die südliche Seite zum Vulkan hin, immer noch unter dem strahlend blauen Himmel

schwere Wolken ziehen über die Berge letzter freier Blick auf den Vulkan Lichtblick in den Wolken

 

Nach zwei Tagen an den Cuevas ziehe ich mit dem Wanderer auf die "andere Seite", zu den Skiliften um. Die gerade einmal 10 km Strecke haben es aber in sich! Fast 1 1/2 Stunden bin ich unterwegs um meinen neuen Platz -auf der nächsten Seite- zu erreichen ...

pix pix