Ein einziges Mal im Leben habe ich einen Trecking-Ausritt auf einem
Pferd erleben dürfen ... Jetzt, Ende Februar 2023 und fast 40 Jahre
später, wird der Traum, auf dem Rücken eines Pferdes in den Anden
reiten zu können, Wirklichkeit. Schon bei den Vorbereitungen des
Abenteuers PanAmericana
habe ich mir immer wieder vorgestellt, mir diesen Wunsch erfüllen zu
können. Ohne wirkliche Vorkenntnisse und Reiterfahrung habe ich in den
letzten 3 Wochen in der Umgebung von Osorno immer wieder Kontakt mit
Pferden gehabt, einiges über den Umgang mit ihnen lernen können und
auch mehr als genau beim Satteln und Reiten zugeschaut ... nur, ob das
reichen wird? Ob ich schon in den ersten Sekunden nach dem Aufstieg
wieder unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück geworfen werde? Ob
ich schon nach einer halben Stunde wegen Schmerzen im Rücken oder
Hintern oder wo auch immer aufgeben muß? Oder, ob dieser Traum
tatsächlich Wirklichkeit wird?
Nachdem ich mein Pferd, einen erfahrenen Hengst, eigenständig
gesattelt habe, kommt der große Moment und ich steige ohne Hilfe auf
... und sitze! Anfangs ist`s noch verdammt ungewohnt - so ohne
Sicherheitsgurt, ohne Knautschzone, ohne Schaltung, ohne Bremse und
anstelle eines Lenkrades nur so dünne "Lederbändchen" zum Steuern in
der Hand! Dann beginnt das Abenteuer. Unser Gaucho-Guide vorweg, dann
Claudia und Paula, beide mit deutlich mehr Reiterfahrung, dann noch
Carin mit eigenen Pferden und schon seit Kindheitstagen auf dem Rücken
von Pferden - und ich als principiante,
als Anfänger.
Jetzt, im heißen und trockenen Hochsommer führt der Rio Golgol nur wenig Wasser. Die an den Ufern aufgetürmten Berge aus Treibholz zeigen aber den Wasserstand bei der Schneeschmelze eindrücklich ... Über den control-button (rechts unten) kann das Video auf Vollformat vergrößert werden
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Ich bin jetzt seit sechs Monaten in Südamerika und jeden, wirklich
jeden Abend -außer bei den paar Regentagen- gehe ich vor dem
Schlafengehen noch einmal nach draußen und umrunde den Wanderer. Manchmal nur für wenige Minuten,
manchmal aber auch wesentlich länger. Jedesmal starre ich in den Himmel
und werde nicht müde, den unglaublichen Sternenhimmel auf der
Südhalbkugel zu sehen. Fast die gesamte Milchstraße hängt als riesiges
Band über meinem Kopf und es strahlen mehr als hundert mal so viele
Sterne von diesem Himmel als bei mir Zuhause in Deutschland. Dieses
Wunder fasziniert mich mehr, als ich es beschreiben könnte. Im Laufe
dieser Monate sehe ich jetzt zum 6. Mal, wie der Mond vollkommen
verschwindet, dann wieder als schmale Sichel auftaucht, immer größer
und strahlender wird um dann wieder zur Sichel kleiner zu werden und
erneut als Neumond zu verschwinden. Seine Bahn und auch die Lage der
Milchstraße am Himmel verändern sich scheinbar unendlich langsam, nach
diesen Monaten durch die Bewegung der Erde um die Sonne aber deutlich
erkennbar. Jeden Abend auf`s Neue ein Schauspiel, das ich Zuhause
aufgrund der massiven Licht- und Luftverschmutzung nicht einmal
ansatzweise wahrnehmen kann und ich denke, daß jeder Mensch in Europa,
Nordamerika und Asien wenigstens einmal in seinem Leben dieses Wunder
sehen könnte, die Ehrfurcht und Schönheit bestaunen aber auch das
Bedauern fühlen kann, daß wir Menschen uns mittlerweile soweit von
jeder Natürlichkeit entfernt haben. Immer wieder muß ich an die
Weisheit denken, daß uns die
Erde nicht braucht - wir aber sehr wohl die Erde ...
Die weitere Fahrt zeigen die nächsten Seiten ... |