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	Circuito Lago Llanquihue

Karte Lago Llanquihue

Der halbe März ist mittlerweile vorbei. Obwohl es bei Forrahue, wo ich mit dem Wanderer immer noch stehe, bis zum "Ende der Welt" im äußersten Süden Chiles noch über 2.000 Kilometer sind, kommt jetzt der Herbst mit Riesenschritten. Ohne den Einfluß eines Golfstroms wie in Europa und ohne die "quer liegenden" Gebirge wie Alpen und Pyrenäen, können hier Kälte und Nässe von der Antarktis und dem eiskalten Humboldtstrom völlig ungehindert das Wetter bestimmen - mit anderen Worten: Bis auf seltene Glückstage zwischendurch ist es meist grau & kalt & naß.
Wie bei unseren zwei Reitausflügen im Nationalpark Puyehue, ist auch unsere Rundfahrt um den Llanquihue See, auf dem Circuito Lago Llanquihue, ein absoluter Glücksgriff! Zwar schieben sich immer wieder dunkle, drohende Wolken vor die Sonne, sie spielen aber nur und machen zum Glück kein Ernst.

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Puerto Octay und Llanquihue

zwischen den Seen Puyehue und Rupanko Von Osorno fahren wir zum Lago Llanquihue nach Puerto Octay, einem der Zentren, wo sich deutsche Aussiedler vor 150 Jahren niedergelassen haben. Überall sind diese Wurzeln mehr als deutlich sichtbar - angefangen von dem alles überragenden Kirchturm, der auch irgendwo im Schwarzwald stehen könnte. Überall in dem kleinen Ort zeigen deutsche Namen an den Geschäften und uralte, mit Schindeln belegte und gedeckte Häuser diese besondere Vergangenheit. Die Hinweise auf "Kaffee und Kuchen" sind mittlerweile sogar fest in die chilenische Sprache übernommen und zeugen von der deutschen Backkunst.
Eine Minderheit der ehemaligen Einwanderer lebt sogar noch nach althergebrachter Art und entsagt dem modernen Leben vollkommen. Sie leben wie die Amish in den USA, ohne Auto, ohne Fernseher, ohne Handy. Sie sind im Stadtbild unübersehbar, laufen die Frauen doch in langen, geblümten Kleidern mit weißen Schürzen und Häubchen oder Kopftuch ...

Noch ist der Wettergott nicht auf unserer Seite. Ich bin dem Vulkan Osorno so nah wie noch nie zuvor, aber er hüllt sich weiterhin und Dunst und Wolken...

der Osorno hüllt sich

.. in Dunst und Wolken

Von Puerto Octay geht die Fahrt weiter auf dem Circuito, dem Rundweg um den Lago Llanquihue - vorbei an wunderschönen Herrenhäusern, wie sie auch wieder in Deutschland stehen könnten und an saftigen Weiden mit Rindern, die ihr Leben nicht in Mastställen fristen müssen ... dann wieder durch dichten Regenwald.

Weiden und Herrenhäuser

ein altes Gutshaus, das schon seit 100 Jahren Wind, Wetter und Erdbeben trotzt und wahrscheinlich noch viele weitere Jahrzehnte überstehen wird

dichter Regenwald

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Vulkan Osorno

Durch den Nationalpark am Ufer des Lago Llanqihue fahren wir bis Ensenada und dann hinauf auf den Osorno. Es geht durch einen Regenwald der so hoch und dicht ist, daß sich die kleine Straße wie durch einen Tunnel aus Pflanzen windet. Als wir uns langsam der Baumgrenze nähern, werden die Serpentinen immer enger und steiler und dann passiert es tatsächlich! Die Sonne hat ein erstes Loch in die bisher undurchdringlichen Wolken gebrannt und wir sehen zum ersten Mal den Kegel des Osorno, einem Vulkan, der wegen seiner ebenmäßigen, kegelförmigen und meist schneebedeckten Kappe als der schönste Vulkan auf der Erde gilt!

.. nichts besonderes .. nur 2,5 min Handy-Fahrt durch einen dichten Regenwald, der mit jedem Höhenmeter heller & lichter wird ..

Die Straße endet auf einem riesigen Hochplateau, nur wenige hundert Meter unter dem eisgepanzten Gipfel des Vulkans. Die jetzt immer mehr durchbrechende Sonne bringt die feuchtigkeitsgetränkte Vulkanasche richtig zum dampfen während der Bilck auf die umliegenden Anden und den Lago Llanquihue atemberaubend ist.

zum ersten Mal zeigt sich der Osorno

chilenischer Fuchs am Wegesrand
ein chilenischer Fuchs direkt am Wegesrand

der Kegel des Osorno ist in einer Höhe von 2.652 m mit einem mächtigen Eispanzer bedeckt

atemberaubende Aussicht auf den Lago Llanquihue

Dampffahnen auf der roten und schwarzen Vulkanasche

am Schneefangzaun oberhalb des Plateaus dampft die Vulkanasche in der Sonne

Auf dem Rückweg vom Vulkan reißt die Wolkendecke weiter auf und die Ansichten werden immer spektakulärer.

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Saltos del Petrohué

Vom Vulkan Osorno geht die Fahrt weiter zu den Wasserfällen bei Petrohué, den Saltos del Petrohué - wieder durch dichten, undurchdringlichen Regenwald. Wie schon beim Golgol im Nationalpark Puyehue, führen die Saltos natürlich nicht annähernd so viel Wasser wie bei der Schneeschmelze im Frühjahr. Dennoch ist das Erlebnis beeindruckend - auch durch den imposanten Blick auf den Osorno.