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Navigation im Wanderer

Da der Wanderer als Expeditions- und Offroadfahrzeug unterwegs ist, bleibt es nicht aus, daß so manche Strecken abseits der befestigten Straßen gefahren werden. Da normale Navigationsgeräte damit hoffnungslos überfordert wären, ist die Navigation im Wanderer damit ein wenig, hm, aufwendiger.

Aufwendiger? Warum denn das? Tja, das nachfolgende Bild zeigt, wie es schon seit Fred Feuerstein in der Steinzeit gemacht wurde ... und spricht hoffentlich für sich selbst ...

Straßenkarte
Nichts für ungut... Danke für die Karte Klaus!

Genau so sieht eine Straßenkarte aus, wenn man sich notiert, wo man einen tollen Stellplatz gefunden hat, wo die Wale oder Seelöwen zu finden sind ... Wie sieht sie wohl aus, wenn man schon zu Hause oder jeweils vor der nächsten Tagesetappe alle möglichen Campingplätze, Tipps von Overlandern oder aus dem Reiseführer eingetragen hat? .. und dann kommt noch das Ding mit dem Maßstab dazu .. ein läppischer Zentimeter auf dieser Karte sind `mal eben 100 km in der freien Wildbahn und das zoomen auf solchen Papierkarten ist technisch leider noch nicht möglich...

Als überzeugter Tüftler & Geek (siehe Wiki) habe ich für mich natürlich eine deutlich kompliziertere Möglichkeit gefunden, die ich nachfolgend ausführlich beschreibe. Wer beim unten dargestellten Ablaufplan sofort Schnappatmung bekommen sollte, mag vielleicht lieber ans Ende dieser Seite mit der Zusammenfassung springen - die ist dann wieder normal lesbar. Es folgt damit eine Seite, die die Menschheit nicht wirklich weiter bringt, aber mir tut es gut, das ganze Thema einmal für mich zu strukturieren. smiley_zwinkern

workflow Navigation

Kompass-2-Schatten

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Routenplanung

Für ein Schiff, das nicht weiß in welchen Hafen es will, ist kein Wind der richtige! Diese Erkenntnis, die der römische Philosoph Seneca (d.J.) vor mehr als 2.000 Jahren mit ähnlichen Worten formuliert hat, gewinnt noch mehr an Bedeutung, wenn man einen ganzen Kontinent wie Südamerika für sich entdecken will. Immerhin ist diese Landmasse 50 mal so groß wie ganz Deutschland und wer diese "Briefmarke" auf dem Globus  `mal von Flensburg bis Weil am Rhein durchquert hat, bekommt vielleicht ein bischen mehr Respekt vor den gewaltigen Dimensionen des südamerikanischen Kontinents. Dabei bekommt der Begriff "Weite Welt" (Ortschaft im Kreis Segeberg) eine ganz andere Bedeutung!

Eine Planung der Route ist also unbedingt erforderlich. Eine vage Formulierung wie "na ja, immer entlang der PanAmericana und das mitnehmen, was es am Wegesrand noch so interessantes gibt" reicht dabei sicher nicht aus! Drei bezeichnende Beispiele dazu:

  1. Wer sich die Highlights von Südamerika "reingezogen" hat, kennt auch aus unzähligen Naturdokus im Fernsehen den berühmten Gletscher Perito Moreno. Frohgemut hat man dann "Perito Moreno" ins Navi eingegeben und steht am späten Nachmittag tatsächlich auf dem städtischen Campingplatz dieses kleinen Ortes am Fuß der Anden. Fragt man dann auf dem Platz, wie man am nächsten Tag zum Gletscher kommt, wird`s eine herbe Enttäuschung geben! Dieser liegt nämlich etliche Tagesetappen weiter im Süden... Besonders dumm gelaufen, wenn man nämlich Tage oder Wochen zuvor bereits in der Tierra del Fuego war und sich dann, immer entlang der PanAmericana, nach Norden gearbeitet hat um jetzt auf dem Campingplatz von Perito Moreno - nur eben nicht am Gletscher zu stehen...
  2. Ähnliches kann einem passieren, wenn man das beeindruckende Massiv des Fitz Roy bestaunen will, jetzt aber in dem kleinen Nest gleichen Names im Osten Argentiniens, nahe der Atlantikküste steht ...
  3. Nach Jahrzehnten, in denen ich die Welt auch mit verschiedensten Wohnmobilen entdeckt habe, ist es mir immer und immer wieder passiert, daß die Suche nach dem Stellplatz für die Nacht zur Tortur, ja, zum Alptraum wurde! In Norwegen habe ich mich mit der Fähre von den Lofoten wieder zum Festland übersetzen lassen. Zurück auf dem Festland folgte eine stundenlange Fahrt durch Stadt, endlose Vororte und Landschaften ohne die allerkleinste vernünftige Möglichkeit, irgendwo das Nachtlager aufzuschlagen ... Oder in den USA, man fährt durch eine traumhafte Landschaft, will aber gerne noch ein paar Meilen abspulen. Links und rechts des Highways ziehen sich aber auf einmal Weidezäune, die sich endlos bis zum Horizont fortsetzen und die Nester durch die man fährt, sind auf einmal so abstoßend, daß man hier nicht einmal tot über dem Zaun hängen möchte ... Was bleibt, ist genervtes Weiterfahren bis hinein in die Dämmerung um dann irgendwann völlig übermüdet und hungrig an einem Platz zu bleiben, den man Stunden vorher wie die Pest gemieden hätte!

Diese Beispiele könnte ich noch endlos weiterführen! Also, eine halbwegs vernünftige Routenplanung ist erforderlich - doch, wie macht "man" das? So wie früher, mit ...

 

Reiseführer und Autokarte

... auf dem Beifahrersitz? Mit der Karte weiter oben auf dieser Seite? In den Sekunden vor einer Ampel oder mit einem langen Blick auf einer absolut geraden und freien Piste? Wohl dem, der auf seinem Beifahrersitz nicht nur Karten, sondern auch seine (pistenfeste) Beifahrerin hat. Es ist allerdings nicht jederman`s Sache, während der Fahrt in Reiseführern und Karten zu blättern... und wenn diese Karten dann auch noch mit Post-It`s, Notizen und Leuchtmarkern übersät sind, wird sicher so manches übersehen...

Gut, daß wir mittlerweile im 3. Jahrtausend leben und die ...

 

 

elektronischen Helferlein

... sinnvoll eingesetzt werden können! Die Betonung liegt dabei auf - können! Nur, wie macht "man" das? Wenn man im Netz fleißig recherchiert, lassen sich vielleicht auch einige Rezepte finden - ich habe sie nicht gefunden!

Über viele Jahre haben sich bei mir Bücher mit kleinen Zettelchen als Lesezeichen zwischen den Seiten gesammelt. Dazu kamen dann tolle Dokus im Fernsehen, bei denen ich manchmal elektrisiert war und mir sofort eine Notiz zu einem besonders tollen Ort oder einer imposanten Piste gemacht habe. Diese Zettelchen landeten dann mit der mir eigenen Akribie irgendwo auf dem eigenen Rechner. Entstanden sind damit reihenweise Dateien mit endlosen, unzusammenhängenden Infos, Koordinaten, Bildern, Notizen u.v.m., Seiten mit der Überschrift PanAmericana, Chile, Argentinien, Bolivien usw. - mit einem Wort: Zwar voll mit wertvollen Informationen, aber nicht wirklich praktisch anwendbar!

Während der 4-monatigen Reise in Marokko hatte der Knoten den es zu durchhacken galt, ein unerträgliches Ausmaß angenommen, kamen doch jetzt noch reihenweise Tracks (aufgezeichnete Routen mit Wegpunkten) anderer Offroader zu diesem Informations-Overkill hinzu!

So ganz langsam entstand in meiner Vorstellung ein neues Konzept, die zur Verfügung stehenden Informationen sinnvoll zu strukturieren und praktisch zu verwenden. Meine Lösung besteht dabei aus folgenden zwei Komponenten:

  1. einer eigenen "Geo-Datenbank", in der ich die gesammelten Informationen ohne riesigen Aufwand dauerhaft speichern und bei Bedarf schnell extrahieren kann - sowie
  2. die Einbindung solcher Infos in meine Navigationssysteme.
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Geo-Datenbank

Geo-Datenbank, das klingt erst einmal richtig nach HighTech, ist aber tasächlich nur mit warmem Wasser "gekocht" und leicht nachzuvollziehen! Grundlage ist eine Excel-Tabelle, Excel, weil`s fast jeder kennt und viele anwenden können - nur eben nicht das Excel meines Lieblingsfeindes, Microsoft, sondern LibreOffice Calc! Das ist ein Tabellenkalkulationsprogramm, vergleichbar mit Excel, nur als transparente und freie Open-Source-Software der LibreOffice Foundation.

Meine GeoDB hat zuerst einmal die Aufgabe, alle über etliche Jahre gesammelten Informationen, also die Zettelchen, Notizen u.v.m., aufzunehmen. Dabei mache ich mir nicht die Mühe, diese Infos mühseelig zu sortieren, sondern lediglich bei der Eintragung zu strukturieren!

Auszug aus der GeoDatenbank 

 

Autofilter in der GeoDB..das ist schon (fast) das ganze Geheimnis meiner GeoDB! Die reichlich vorhandenen Informationen kann ich meist per drag&drop in die gewünschte Zelle der Tabelle verschieben und so hält sich der Aufwand beim Erstellen der Infos in Grenzen.
Spannend wird jetzt die Verwendung dieses ungeordneten Durcheinanders aus Einträgen. Im Bild oben sind neben den Spaltenüberschriften kleine Buttons mit einem Pfeil nach unten zu sehen - das sind sog. Autofilter und die sind ungemein hilfreich bei der Suche nach bestimmten Informationen. Das Bild rechts zeigt ein pull-down-Menü das sich z.B. beim Klick auf "Art" öffnet. Hier sind jetzt alle "Arten" in meiner Datenbank zu sehen und mit De- oder Aktivierung des Häkchens neben dem Eintrag zu aktivieren. Angenommen ich aktiviere über den Autofilter "CP" und einen zweiten Autofilter,  z.B. "Chile" bei Land, zeigt mir die Datenbank sofort alle CP, also Campingplätze, in diesem Land! Kein Vergleich zu der mühseeligen Datenbankabfrage früherer Jahrhunderte mit SQL (Structured Query Language - Datenbanksprache zur Erstellung und Abfrage in RDBMS (relationalen DatenBankManagementSystemen))

Ein kleiner Trick bei der Verwendung meiner GeoDB fehlt jetzt noch: In den Beispielbildern heißt die erste Spalte ganz lapidar "key" - ist also ein fortlaufender Schlüssel. Er ist damit fest mit dem jeweiligen Datenbank-Eintrag gekoppelt. Gleichzeitig bildet er den Namen von Unterverzeichnissen auf dem Rechner. Diese Verzeichnisse, die über den "Link" in der DB geöffnet werden können, enthalten jede Menge weitere Informationen. Hier befinden sich jetzt die über viele Jahre gesammelten Informationen wie gespeicherte Reiseseiten anderer Offroader, Info-Seiten aus Reiseportalen, pdf`s von irgendwelchen Regierungsseiten sowie Bilder imposanter Landschaften.

Plane ich nun eine Reiseroute oder suche bestimmte Informationen, nutze ich die umfangreichen Filter- und Suchmöglichkeiten der Datenbank. Über die Verlinkung der Unterverzeichnisse besteht immer eine eindeutige Zuordnung. Damit ist das weiter oben bereits genannte "Perito-Moreno-Problem" gelöst. Zudem entfallen komplizierte Dateistrukturen und die Unübersichtlichkeit von "sprechenden" Dateinamen, die bereits nach kurzer Zeit nicht mehr zielführend, weil längst nicht mehr "sprechend" sind.

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GeoInformationsSystem (GIS)

Marokko Karte aus 2020Im Abschnitt zuvor habe ich gezeigt, wie ich die über viele Jahre angehäufte Informationsflut strukturiert habe. Jetzt folgt die zweite Komponente bei der Routenplanung und die endgültige Lösung des "Perito-Moreno-Problems".
Wie ich ebenfalls schon angedeutet habe, ist die Hampelei mit vollgeschmierten Autokarten während der Fahrt nur sehr eingeschränkt hilfreich. Wesentlich besser handhabbar sind dagegen moderne, elektronische Karten- und Navigationssysteme. Rechts eine von mir selbst in 2020 erstellte Karte (Google MyMaps) für die Fahrt in Marokko (<-- hier ist die Karte auch interaktiv eingebunden).
Dabei ist das zugrundelegende Prinzip gut zu sehen: Die farbigen Markierungen sind ausgesuchte Punkte und Routen in der Karte. Die unterschiedlichen Farben können z.B. Campingplätze, Stellplätze, Werkstätten, POI`s (Point of Interest) usw. darstellen. Wird die Karte in einem großen Maßstab genutzt, ist auf einen Blick zu sehen, was mich entlang einer Route erwartet. Der große Vorteil: Dadurch, daß die Markierungen an echte Geokoordinaten geknüpft sind, kann die Karte beliebig gescrollt oder verschoben werden. Der große Nachteil: Google-Karten sind daran gebunden, daß ich permanent auf`s Internet zugreifen kann und das ist beileibe nicht überall verfügbar und weiterhin erzeugt es datenintensiven und damit teuren Zugriff.

Nachtrag 07/`23: Mittlerweile kann man Google-Maps-Karten auch offline, also ohne Netzzugriff nutzen! ...ABER nur dann, wenn man sie VORHER einmal heruntergeladen hat! .. und zwar ALLE erforderlichen! Wehe aber, wenn man hinterher beim Hineinzoomen plötzlich keinen Kartenausschnitt mehr bekommt, weil für die gewählte Auflösung keine Detailkarte mehr vorliegt ...

 

 

Screenshot_20200318-142757_OsmAndDas geht auch anders, nämlich mit (grundsätzlich) offline verfügbaren Karten! Bereits 2020 habe ich in Marokko die Karten- und Navigations App OsmAnd (Open Street Maps Automated Navigation Directions) auf meinem Tablett installiert. Sie basiert auf dem frei verfügbaren Kartenmaterial von OpenStreetMap (OSM). Die extrem detailreichen Karten können auf dem Tablett oder Smartphone gespeichert werden und die App ist danach nicht mehr auf den Internetzugriff angewiesen.
Das gilt mittlerweile auch für die Navigation mit MapsMe. Auf beide bei mir installierten Programme gehe ich weiter unten noch ein.

In beiden (und weiteren Navigationssystemen) können die verfügbaren Karten um eigene Routen, Wegpunkte, Markierungen u.v.m. versehen werden. Die Herausforderung ist jedoch die konsistente Anwendung in meinem persönlichen GeoInformationsSystem (GIS), d.h., die Informationen, die über lange Zeiträume bereits von mir gesammelt und in meiner GeoDB gespeichert sind, sollen nicht mühsam und per Hand in die Navigationssysteme eingetragen, sondern weitgehend automatisiert übertragen werden!

Da ich -wie die meisten Menschen- faul bin, habe ich mir eine handvoll Macros erstellt, die auf Wunsch aus meiner GeoDB bestimmte Datensätze selektieren und bei Bedarf auch das Format anpassen. Gespeichert werden solche DB-Auszüge von mir aus LibreCalc heraus als "csv" Datei (Textdatei mit „comma-separated values“). Wie unten zu erkennen ist, gibt es keine getrennten Spalten mehr, sondern alle Einträge stehen -nur durch ein Komma getrennt- unmittelbar hintereinander:

csv-Datei

Was soll aber jetzt so eine wunderhübsche csv-Datei? Ziel ist ja die Integration meiner über lange Zeit gewachsenen Daten in Navigationssysteme! Um das zu erreichen, ist noch ein weiterer Zwischenschritt erforderlich ... puh, ja ich weiß, da kann man wirklich dicke Backen bekommen ... Es folgt also noch einmal etwas anderes, nämlich eine kml-Datei (Keyhole Markup Language), ein Dateiformat zur Beschreibung von Geodaten ... Klar gäbe es da über Macroprogrammierung auch einen direkten Weg zur Konvertierung meiner Geodaten, aber zum einen verlassen mich da meine Macrokenntnisse doch so langsam und zum anderen gibt`s auch da bei mir etwas historisch gewachsenes, nämlich seit 2014 bereits selbst erzeugte, eigene Karten in Google-MyMaps. Ein Beispiel ist die bereits weiter oben genannte Marokko-Karte.
Über die Import-Funktion von MyMaps läßt sich meine csv-Datei unmittelbar einlesen und mit allen weiteren Funktionalitäten des Programms nach Belieben aufarbeiten und ergänzen.
Über die Export-Funktion von MyMaps läßt sich dann auch die ersehnte kml-Datei generieren... wie man an dem kleinen Bild unten sieht, hat diese Struktur, dieses Format, nur noch wenig Ähnlichkeit mit den Datensätzen in meiner GeoDB:

kml Auszug vom Beispiel-Datensatz

...hm, begeistert dieses Bild nicht wirklich? Ist dieser Source-Code etwa zu prosaisch? Wozu soll diese kml jetzt eigentlich gut sein?

Aaaaalso, das Ziel ist ja ein konsistenter workflow in meinem GeoInformationsSystem und mit diesem kml-Format, der Beschreibungssprache für Geoinformationen, kann ich den Kreis zu meinen NavigationsAPPs schließen! Diese Dateien werden jetzt auf dem Handy und/oder dem Tablet gespeichert und mit den NavigationsApps verknüpft. Aus einem "leeren Uruguay mit nichtssagenden Straßen und Konturen" wird plötzlich eine Karte, die mit zig oder hunderten von informativen Einträgen bestückt ist - jeder davon genau da, wo er auch hin gehört!

Lupe die Bilder können wie üblich mit einem Mausklick vergrößert werden...

Daten der GeoDB komplette Daten
 

komplette Daten für Südamerika..ach, weil`s so schön ist, noch so`ne Karte - hier habe ich nicht nur meine eigenen Geo-Informationen eingelesen, sondern auch iOverlander Daten von einigen südamerikanischen Ländern. iOverlander ist eine kostenlose App bzw. Webseite für (Fern-) Reisende, die mit eigenem Fahrzeug irgendwo auf der Welt unterwegs sind. Die Community dieser Reisenden pflegt dabei Campingplätze, Wildcampspots, Stellplätze, Werkstätten, Tankstellen, Wechselstuben, Reisewarnungen u.v.m. einschl. der GPS Daten ein!
Wer mehr dazu wissen möchte, hier wirst du geholfen - direkt zu Tante Google

Entscheidend aber: Im Gegensatz zu einer "Papierkarte" kann ich beliebig in die Karten hinein- oder herauszoomen und auch einzelne Ebenen ein- oder ausblenden! .. und nicht nur das: Wird eine dieser Markierungen angeklickt, öffnet sich sofort ein Kontextfenster mit beliebig umfangreichen Informationen, Bildern, Koordinaten und was auch immer - all dem, was sich in meiner GeoDB befindet - nur jetzt millimetergenau mit einem Ort auf einer interaktiven Karte verknüpft!

 

Kartenausschnitt

Natürlich lassen sich die Daten über Filter auch gezielt ein- und ausblenden. Na, wenn das nicht ein wenig praktischer ist als ein Stapel mit zerknitterten Landkarten...

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OSMAnd

Seit 2020 ist mit der viermonatigen Fahrt in die Wüsten Marokkos bei mir OSMAnd auf einem Tablet im Einsatz und hat sich gut bewährt. OSMAnd steht für OpenStreetMap Automated Navigation Directions und erfüllt für mich damit bereits ganz wesentliche Kriterien: Mit der Kartenbasis von OpenStreetMap und als OpenSource Projekt sind beide Quellen frei, "frei einsehbar"und nicht als heute übliche "Datenschnüffler" ausgelegt. Dazu kommt, daß die Programme/APPs sehr umfangreich sind und viele Funktionen bieten. Ich werde im Folgenden keine weitergehende Beschreibung oder gar Bedienungsanleitungen verfassen! Dazu bietet das Netz sicher hunderte von Seiten mit deutlich mehr Umfang und Kompetenz, als ich es hier an dieser Stelle darstellen könnte.
Was ich aber aufzeigen möchte, sind die -für mich- wichtigen Vorteile und Funktionen. Leider bringt -ebenfalls (nur) für mich- der beeindruckende Funktionsumfang von OSMAnd auch einige Nachteile und Schwächen mit sich ...

geplante Fahrtroute

Beispiel für eine geplante Fahrtroute

Was mir bei OSMAnd richtig gut gefällt, sind die großen, sehr gut sichtbaren Zusatzinformationen wie bevorstehende Richtungsänderungen (links oben) und die weiteren Streckeninformationen rechts oben. Der -für mich- entscheidende Vorteil ist der untere Button mit "REC". Mit diesem einen Tastendruck wird die gesamte Strecke anschließend getrackt, also in regelmäßigen, einstellbaren Zeitintervallen wird der gesamte Routenverlauf gespeichert. Die Alternative wären separate Tracker, die aber gleich wieder meine Zugriffsdaten und mein Bewegungsprofil an gierige Datenschnüffler weiter senden ... Nicht so OSMAnd - was hier gespeichert wird, bleibt auch hier! .. also lokal auf dem eigenen Rechner!

 

Wird die Navigation gestartet, lassen sich weitere Informationen, wie hier z.B. auch das Höhenprofil abrufen und darstellen.

Auch die Geländeschummerung, also die Darstellung des 3-dimensionalen Geländes, ist für OSMAnd eine Selbstverständlichkeit.

Leider zeigt dieses Bild auch einen -für mich- gravierenden Nachteil der App: Der Maßstab bei der Navigation! Klar kann der über die rechts unten sichtbaren + und - Buttons jederzeit verändert werden ... aber nur für einige Sekunden! Dann springt die Bildschirmdarstellung wieder auf eine interne Voreinstellung, die nur die nächsten, wenigen hundert Meter der anstehenden Strecke anzeigt. Das ist entsetzlich nervend, denn auf einer Autobahn oder langweiligen, geraden Straße interessieren diese paar Meter recht wenig! Viel wichtiger wäre es, den Maßstab -auf Wunsch- größer zu halten um zu sehen, wann ich mich einer wichtigen Abzweigung oder sonst einem bedeutenden Punkt nähere. Zudem hat diese Einstellung -die ich der App auch nach 2,5 Jahren Nutzung nicht abgewöhnen konnte- noch einen weiteren, gravierenden Nachteil: Durch den voreingestellten, kleinen Maßstab, wird das Bild alle paar Sekunden weiter gescrollt. Dadurch muß die Grafik ständig neu berechnet werden - und das schluckt Ressourcen! .. und damit jede Menge Strom! OSMAnd ist also bei der Navigation ein Stromfresser und muß bei längeren Fahrten ständig an der Leine gehalten werden! .. also an der USB-Verbindung zu einer Buchse, die deutlich mehr als nur 1 A abgibt!

Start der Navigation

Jetzt die für mich störendste Eigenart von OSMAnd ... die leider auch 2 Jahre nach einem Mailaustausch mit dem Entwicklerteam immer noch nicht abgestellt ist: Wird der Maßstab auf dem Display weiter vergrößert (also: wird aus der dargestellten Karte herausgezoomt [ist Neudeutsch verständlicher?]), wird an einem bestimmten Punkt die gesamte Kartendarstellung mit einem grünen Layer überzogen! Der soll die offline-Verfügbarkeit des dargestellten Kartenbereichs anzeigen ... ist aber -für mich- entsetzlich nervend und störend bei einer gewünschten Übersicht!
Hier `mal zwei Beispiele ... selbst Uruguay, beileibe nicht so ein Riese wie Argentinien oder Brasilien, wird beim Zoomen mit diesem Layer überzogen ..

grüner Layer über Uruguay grüner Layer über Südamerika

 

Fazit

Trotz der zuvor beschriebenen Nachteile nutze ich OSMAnd auch weiterhin! Spätestens aufgrund des deutlich größeren Funktionsumfangs und seinen überragenden Fähigkeiten bei der Offroad-Navigation, also abseits von Straßen, ist diese App für mich unverzichtbar!

Frei nach dem Motto "Hätte ich doch `mal auf meine eigenen Worte gehört", wäre ich im Dezember `23 nicht in diesem Loch mit einem Beinahe-Umsturz gelandet!

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Maps.Me

Lange, sehr lange habe ich mich gegen MapsMe gewehrt und gesperrt! Für mich mit guten und wichtigen Gründen! Dieses Zitat aus mobilsicher.de bringt`s auf den Punkt: "Die Navigations-App Maps.me ist vollgestopft mit Trackern und Werbediensten, erfasst extrem detaillierte Geräte-Daten und zeigt wenig Interesse, die eigenen Nutzer aufzuklären." Nun, gerade hier in Südamerika, bin ich schon einigen, deutlich jüngeren Reisenden begegnet und dabei -wieder einmal- aus dem Staunen nicht herausgekommen wenn ich dann im (Fach-) Gespräch mit einer für mich kaum vorstellbaren Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit gegenüber solchem Datendiebstahl konfrontiert wurde. Muß ich wirklich akzeptieren, daß ich inzwischen einfach nur ein "alter, weißer Mann" geworden bin, der anscheinend immer mehr aus der Zeit fällt?

Genau das ist also für mich das bisher entscheidende Killer-Kriterium gegen den Einsatz von MapsMe gewesen! .. und ist es immer noch! .. und, ich beuge mich mit tiefer Scham vor meinem Scheitern und meiner Bequemlichkeit .. kurz gesagt: Seit einigen Tagen habe ich MapsMe installiert und weide mich an seinen Vorteilen (gegenüber OSMAnd). Ob ich die App auch dauerhaft installiert lasse und nutze, vermag ich heute noch nicht zu sagen.

Warum also habe ich mich der Verlockung gebeugt? Hier die Antworten im Vergleich zu OSMAnd:

Lupe die Bilder können wie üblich mit einem Mausklick vergrößert werden...

MapsMe Menü-Darstellung

Ein Bild -dieses- sagt mehr als 1.000 Worte! MapsMe ist einfach - und schnell. Das karge Menü am rechten Rand bietet nur wenige Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Damit ist es -gerade während der Fahrt- auch sehr einfach und übersichtlich zu bedienen!
OSMAnd hat dagegen zahlreiche Menüebenen und einen erheblich größeren Funktionsumfang ... und braucht damit einiges an Erfahrung um genau das zu finden, was man gerade einstellen oder anzeigen will.

 

MapsMe Navigation OSMAnd Navigation

Der direkte Vergleich einer geplanten Route (die sehr unterschiedlichen km-Angaben ergeben sich aus unterschiedlicher Voreinstellung) zeigt die spartanische, aber einfach zu handhabende Darstellung von MapsMe.
Dabei reduziert sich die MapsMe Darstellung bei entsprechender Zoomstufe und auf "dezentralen" Strecken (wie in der argentinischen Pampa) immer mehr auf `nen blauen Strich und `nem blauen Pfeil (meinem Standort) auf völlig strukturlosem, gelblichem Hintergrund. Obwohl ich auch in MapsMe 3D Informationen (also Schummerung) geladen und aktiviert habe, ist davon oftmals herzlich wenig zu sehen und beim Blick auf`s Navi wird`s nach kürzester Zeit so langweilig und nichtssagend, daß ich nicht weiß, ob die App überhaupt noch funktioniert oder ich zur eigenen Überraschung einfach irgendwo stehen geblieben bin...

Weiterhin ist die Routenberechnung von MapsMe in einigen Fällen, hm, überraschend ... nein, sogar schlichtweg falsch und muß vor Fahrtantritt immer sicherheitshalber kontrolliert werden!

OSMAnd hat in allem also deutlich mehr zu bieten! Ist aber eben auch komplizierter in der Anwendung und zudem durch die erheblich bessere und umfangreichere Kartendarstellung ressourcenhungriger - frißt also mehr Strom.

Fazit

Mir macht ein freiwillig ins Nest gesetzter Spion Angst! So viel Angst, daß ich lange Zeit nicht wußte, ob ich MapsMe dauerhaft installiert lasse! Nun, nach den ersten 7 Monaten in Südamerika steht die Entscheidung: Maps.Me bleibt! .. und zwar ausschließlich auf dem Tablett zur Navigation! .. und dem gönne ich keine Netzverbindung! Der einzige Grund ist letztlich der Ressourcenverbrauch: MapsMe begnügt sich an einer einfachen USB-Buchse im Fahrerhaus mit weniger als 1 Ampere Stromaufnahme. OSMAnd benötigt aufgrund der wesentlich intensiveren Grafikberechnung eine 2,5 A USB-Buchse. Dennoch lasse ich es im Hintergrund meine Route für die spätere Kartendarstellung tracken -also meine Wegstrecke protokollieren- und nutze gleichzeitig als Vordergrundprozeß MapsMe zur Navigation - allerdings nur auf gut dokumentierten Strecken. Spätestens wenn eine Tour ins "Offroad" führt, behält nur noch OSMAnd die Übersicht.

Wie ich zuvor bei OSMAnd schon gesagt habe: Frei nach dem Motto "Hätte ich doch `mal auf meine eigenen Worte gehört", wäre ich im Dezember `23 nicht in diesem Loch mit einem Beinahe-Umsturz gelandet!

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Kartendarstellung

Ein allerletztes und diesmal leicht verdauliches Kapitel zum Thema Navigation: die Erstellung von Karten für meine Seite Global-Wanderer. Kurz und knapp: Mit Stand heute, Juli 2023, nutze ich drei verschiedene Plattformen:

1. MyMaps

MyMaps, ein Ableger von google-Maps, ist bei mir seit 2014, einer halbjährigen Fahrt mit einem eigenen PickUp durch den Westen der USA im Einsatz. So sehr seine "Einfachheit" auch immer wieder propagiert wird, so gibt es dennoch einige Stolperfallen in der Anwendung. Inzwischen hat sich jedoch ein Problem herauskristallisiert, daß mich den Abschied von MyMaps bereits vorbereiten läßt: MyMaps ist kostenlos! ...ja, aber nur für die nicht-gewerbliche Nutzung und mit deutlichen Einschränkungen im Leistungsumfang! Es ist wieder einmal der schon bekannte zuckersüße Lutscher, der einen auf den Geschmack bringen soll. Hat man sich dann dran gewöhnt und will mehr lutschen, ja, dann öffnet der große Onkel seinen Mantel und zeigt die Preisschilder wenn man weitermachen will! Die Grenzen habe ich jetzt, beim Abenteuer PanAmericana erreicht und überschritten! Bei der Darstellung einer Karte ist es sinnvoll, die Fahrt in einzelne Abschnitte zu unterteilen. Diese Abschnitte -Ebenen im Programm- enthalten dann Routen, besondere Wegpunkte und andere Elemente. Bei so einer Fahrt allerdings fallen in so eine Ebene schnell etliche Einträge ... und bei 10 Elementen spielt google nicht mehr mit! Huch!? Na gut, dann mach` ich eben `ne neue Ebene auf ... VERD... mit der 10. Ebene ist auch hier Schluß! Also: MyMaps wird nur noch für eine Übergangszeit in Betrieb bleiben!

 

MapsMe Menü-Darstellung

2. MapY.cz

Der tschechische Anbieter mapy.cz bietet die -für mich- schönsten und beeindruckensten Kartendarstellungen an. Selbst perspektivische 3-D Darstellungen von beliebigen Kartenausschnitten können in die eigene WebSite eingebunden werden - kostenlos. Ich würde sofort kompl. nach MapY wechseln, zumal ich bisher auch noch über keine Einschränkungen bei den Eingabedaten gestolpert bin. Nachteile: Bedienungs- und Funktionsumfang der Anwendung sind (noch) nicht ausreichend. Es wird also vorläufig bei Kartenausschnitten einzelner Fahrtabschnitte bleiben ...

 

MapsMe Menü-Darstellung
 
MapsMe Menü-Darstellung

 

3. OpenStreetMap

OpenStreetMap ist ein internationales Projekt mit dem Ziel, eine freie Weltkarte zu erschaffen. Wie alle OpenSource Projekte (siehe z.B. mein weiter oben genanntes und benutztes LibreCalc) zeichnet es sich durch Sicherheit und Sicherheit aus! Sicherheit, weil jeder Fehler durch eine weltweite Gemeinschaft schnell entdeckt und korrigiert wird und Sicherheit, weil hier nichts und niemand irgendwo im Hintergrund heimlich Daten sammelt, um dann an anderer Stelle und auf anderen Wegen damit Schindluder zu treiben. Nachteil von OpenStreetMap sind die, hm, etwas "drögen" Karten! Die Kartendarstellungen sind ein Kompromiß der tausenden am Projekt beteiligten User und da bleiben Pfiff & Pep erst einmal ein bischen auf der Strecke. Das es auch anders geht, zeigt die unter "2. MapY.cz" gezeigte Anwendung. Deren Karten beruhen ebenfalls auf den OpenStreetMap Daten, sind aber deutlich "frischer" gestaltet.
Der nächste Nachteil von OSM ist gleichzeitig sein größter Vorteil: Es gibt praktisch nichts, was nicht möglich ist! ... nur muß man dafür in die tiefsten Eingeweide des Ungetüms eintauchen! Das kostet Zeit und einiges an Gehirnschmalz! Deshalb kann ich nur sagen: "Ich arbeite dran..."

 

MapsMe Menü-Darstellung

.. und, wie komm` ich jetzt an so`ne Karte?

Ganz einfach: Auf dieser Seite habe ich meinen Workflow dargestellt um zu zeigen, wie ich von gekritzelten Zetteln und Gequatsche am Lagerfeuer zu einer transparenten und konsistenten Navigation und Darstellung komme. Ein Element meines Workflow`s (s.o.) sind die "gpx-Dateien". Jede der drei zuvor genannten Anwendungen schluckt anstandslos derartige Track- und Routeninformationen und schon nach 5 Minuten hat man seine erste, eigene Karte. Nur, von hier aus bis zu den Geigen im Himmel kann`s ein langer und anstrengender Weg werden. Wie man den für sich und seine Vorstellungen findet, tja, da hilft Tante Google locker mit 1.000 Tipps & Antworten - weit mehr, als ich hier zum Besten geben könnte.

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Zusammenfassung

Puh, das war sicher doch ein wenig harter Tobak für diejenigen, die nur ihr Navi im PKW kennen und dort nur eingeben, daß sie von A nach B wollen...
Also, worum ging`s: Ich will ebenfalls von A nach B ..nur mit folgenden Unterschieden:

  1. Ich habe keine Ahnung, ob ich`s heute überhaupt bis B schaffen werde oder will! Für diesen Fall will ich im Navi jederzeit sehen, ob & wo ich unterwegs gute Stellen zum Pausieren oder Übernachten finde! Das leisten moderne Navis in Europa sicher noch so halbwegs, nur suche ich nicht nach Hotels, Pensionen, Hostels oder Campingplätzen, sondern nach Stellplätzen und genau das geht selbst zu Hause fast nur über spezielle Stellplatz-Finder... nicht aber in den Weiten Südamerikas! .. und auch keine Straßenkarte zeigt mir solche Orte an!
  2. Also, ich will immer noch von A nach B. Die Route lasse ich mir von meinem Navi anzeigen und jetzt sehe ich links und rechts dieser Route jede Menge POI`s - Points of Interest, also Orte, die ich toll finde! Die ich in einem Buch entdeckt habe, in einer Doku im Fernsehen gesehen habe, von denen mir andere Reisende berichtet haben, die irgendwann einmal über Zettelchen in meine Datenbank gewandert sind ... All diese Punkte sehe ich jetzt links & rechts der Route und ich kann jetzt entscheiden, ob ich Umwege fahren, Zwischenstopps oder zusätzliche Übernachtungen einlegen will ... und dabei wird auch nicht die Seelöwenkolonie vergessen, von der ich vor 3 Monaten und 3.000 km an einem Lagerfeuer von anderen Overlandern gehört habe und die nicht in einer Straßenkarte und nicht im normalen Navi zu finden ist ...
  3. Das "Perito-Moreno-Problem" (siehe oben) soll mir nicht die Laune verderben.

Wie ich diese Anforderungen in einem eigenen Workflow gelöst habe, genau das steht auf dieser Seite!

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