Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Verschiffung Hintergrundbild dieser Seite: © Google MyMaps; Kartendaten © 2019 Inst. Geogr. Nacional Bilder © 2019 NASA, TerraMetrics Verschiffung
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten ein Fahrzeug zu verschiffen. Die Verschiffung im Seecontainer oder auf Flat Racks scheidet aufgrund der Größe des Wanderer natürlich aus, kann für kleinere Fahrzeuge aber sicher interessant sein. Bleibt der RoRo-Transport - auf Roll-on-Roll-off Schiffen. Je nach gewünschtem Zielhafen kommen damit auch sofort unterschiedlichste Reedereien und unterschiedliche Berechnungsformen ins Spiel: Die meisten Reedereien berechnen die Frachtkosten nach umbautem Volumen, d.h., ein Expeditionsmobil schlägt nicht nur mit seiner Länge, sondern auch seinen knapp 2,5 m Breite und der beträchlichen Höhe von nahezu 4 m zu Buche. Dagegen stehen jedoch auch (wenige) andere Reedereien, die da (noch) pauschaler vorgehen und davon ausgehen, daß alle Fahrzeuge so ziemlich die gleiche Breite haben und für die LKWs sowieso ein Deck mit ausreichender Höhe vorhanden sein muß. Bei so einem Ansatz spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob ein Truck jetzt 3,6 oder 3,9 m hoch und 2,34 m oder 2,49 m breit ist ... Vergleicht man aber die unterschiedlichen Berechnungsansätze, können die Ergebnisse für die Fahrzeugklasse von Expeditionsmobilen aber um hunderte von EUROnen abweichen! Bei der Wahl der Zielhäfen sind dann auch unterschiedlichste Überlegungen von Bedeutung. Das beginnt bei persönlichen Reisevorstellungen und Wünschen, geht über die Art der Verschiffung und möglicher persönlicher Mitfahrt (prinzipiell m.W. nur bei Grimaldi möglich, ist jedoch i.d.R. teurer als die eigentliche Fracht des Fahrzeugs und ist z.Zt. (Stand Dez. 2021 wg. Corona vollständig ausgesetzt) weiter bis hin zur Berücksichtigung klimatischer Bedingungen! Dabei muß man bedenken, daß bei Abfahrt im europäischen Sommer, in Südamerika (AMS - AMerica South) dagegen Winter herrscht! Das bedeutet für Häfen im Breitengebiet des Äquators andere Einflüsse als bei deutlich südlicher gelegenen Häfen in Chile oder Argentinien und Uruguay.
Damit ist der Wanderer dann Ende
September hoffentlich heil & unversehrt in Südamerika angekommen.
Fehlt jetzt noch der Pilot des Schwergewichts - ich! Dafür sind allein
an Flugkosten ~ 1.700 € einzurechnen. Dann folgen Hotelkosten in
Montevideo für 1 bis 2 Tage, sag`m we ma ca. 200 US$ und dann noch `ne
Woche in`ner kleinen Cabanya, einem kleinen Bungalow, auf meinem
Campingplatz Paraíso Suizo, etwa 80 km östlich von Montevideo - wieder
ca. 300 US$. Um die schwere Kopfrechnerei zu ersparen: Das sind in
Summe ~ 7.300 € um den Wanderer &
mich über den Großen Teich zu bringen und einander wieder zu
treffen!
kann man just in time alle auf den Weltmeeren fahrenden Schiffe verfolgen. Interessiert man sich für ein bestimmtes Schiff, lassen sich über die Suchfunktion die aktuelle Position sowie spezifische Details anzeigen... |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Verschiffung > Sicherheit und Versicherung Sicherheit und VersicherungEin großes Problem bei der Verschiffung ist der mögliche Einbruch ins Fahrzeug. Jahrelang wurde von den Agenturen und Reedereien dieses Thema gerne kleingeredet und verschwiegen. Verläßliche, statistische Zahlen, sind nirgendwo nachgehalten oder veröffentlicht, dafür jedoch so manche Berichte von Geschädigten. Nur ist es leider so: Erfolgt die Verschiffung problemlos, wird man kaum etwas davon hören - erfolgt dagegen ein Einbruch, so wird darüber berichtet und gerade in einschlägigen Foren kann man so schnell den Eindruck gewinnen, daß Einbrüche die Regel sind ... Bis jetzt ist nicht eindeutig in Erfahrung zu bringen, wo die Einbrüche stattfinden - ob während der Überfahrt durch Besatzungsmitglieder oder in den Zwischenhäfen während der Be- und Entladung. Mit Stand Februar 2022 sieht die traurige Wahrheit allerdings so aus: Seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 ist die Verschiffung privater Fahrzeuge nach Südamerika auf RoRo-Schiffen bis Ende 2021 auf Null zurück gegangen. Anscheinend hat das bei Besatzungen und/oder in den Häfen zu einer dramatischen Unterversorgung bei den "Nebeneinnahmen" geführt. Seit Reisen von und nach AMS (AMerica South) wieder möglich sind, hat diese Unterversorgung anscheinend zu einem ebenso dramatischen "Nachholbedarf" geführt. Es gibt Aussagen, wonach z.Zt. nahezu jedes Fahrzeug aufgebrochen wird! Das größte Problem sind dabei sicher nicht die geklauten Unterhosen - die können noch leicht ersetzt werden, nicht aber der Schaden am Fahrzeug durch den Einbruch. Eine zerstörte Dachluke, aufgebrochene Fenster oder Türen sind am Zielort eine mittlere Katastrophe, da passende Ersatzteile und die notwendige Reparatur manchmal nur unter größtem Aufwand zu realisieren sind. Eine Möglichkeit das Risiko eines Einbruchs zu vermindern, ist die Mitfahrt auf dem Schiff, angeboten von den Grimaldi Lines. Durch Corona ist genau das aber z.Zt. ausgesetzt. Ob/wann eine Mitfahrt wieder möglich ist, ist noch nicht entschieden (Stand: Dez. 2021). Zudem gibt es aber auch Einbrüche trotz Mitfahrt und täglichen Kontrollgängen. Auch hier kann bis jetzt nicht eindeutig gesagt werden, wann und wo der Einbruch tatsächlich erfolgte.
Eine Möglichkeit, zumindest den finanziellen Schaden zu begrenzen, sind natürlich Versicherungen. Hier sind gleich wieder 2 verschiedene Versicherungstypen "zuständig":
Da die Reederei unter bestimmten Voraussetzungen für Schäden am Fahrzeug haftet, muß eindeutig nachgewiesen werden, daß bei der Übergabe des Fahrzeugs derartige Schäden nicht vorhanden waren. Grundlage jeder eventuellen späteren Schadensbearbeitung ist auf alle Fälle ein ausführlicher "car recognition report", also eine Zustandsbeschreibung des Fahrzeuges bei der Übergabe im Abfahrtshafen. Dieser wird in jedem Fall vom Vertreter der Reederei in oberflächlicher Weise erstellt. Besser aber ist es, da es dafür keine internationale Form-Vorschrift gibt, eine eigene Beschreibung vorab anzufertigen sowie bei der Fahrzeugübergabe einen ausgiebigen "Video-Rundgang" um das Fahrzeug herum sowie ins Fahrerhaus und den Aufbau zu machen. Gut ist es, wenn dabei auch die anderen Personen bei der Fahrzeugübergabe sowie Gebäude und Einrichtungen des Hafens zu erkennen sind. So können im Zweifel eindeutig Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen belegt werden. |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Verschiffung > Fahrzeug Vorbereitungen am FahrzeugInspektionKlar muß und wird auch der Wanderer
ein letztes Mal vor der Abfahrt für die Große Fahrt gecheckt. Immerhin
soll er die nächsten 10 Jahre und bestimmt 100.000 km durchhalten! Dazu
fahre ich noch einmal in die "Werkstatt meines Vertrauens" - zu Stefan
in Grödig (siehe auch Generalüberholung des
Steyr). Hier werden noch einige Verschleißteile gewechselt,
sämtliche Betriebsflüssigkeiten getauscht, die Bremsen überholt und
gewartet und viele weitere Arbeiten durchgeführt. Das ist natürlich
keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit größerer Ausfälle wird doch
hoffentlich deutlich gemindert.
Sauberkeit.. ja, er, der Wanderer, wird
unmittelbar vor der Abfahrt zum Hafen noch einmal komplett und
gründlich gewaschen! Zu trivial? Banal? Nö, nicht wirklich! Für
südamerikanische Länder gilt ähnliches wie für Australien! Die Länder
wollen verständlicherweise ihre Ökologie gegen die Einschleppung
fremder und invasiver Tiere und Pflanzen, schützen. Das gilt für die
Einreise über den Seeweg, für die meisten Landesgrenzen und in
Argentinien auch oft zwischen den unterschiedlichen Provinzen. Ein so
riesiges Fahrzeug wie der Wanderer, an
dem in den Radkästen noch kiloweise Dreck und Schlamm aus Übersee
klebt, könnte "wer-weiß-was" an Sporen und Keimen einschleppen und
provoziert die Einreisebehörden natürlich bis auf`s Äußerste, akribisch
vorzugehen und unangenehme Auflagen zu bestimmen - daher die gründliche
Reinigung.
BedienungsanleitungJa, `ne Bedienungsanleitung für den Wanderer muß gemacht werden! Schön mit Bilderchen und Pfeilen müssen die wichtigsten Bedienelemente im Fahrerhaus erklärt und kommentiert werden. Der Grund ist, daß nicht ich das Fahrzeug auf`s und vom Schiff fahre, sondern die Schauerleute im jeweiligen Hafen. Die sind es zwar gewohnt, vom PKW bis zur schweren Baumaschine alles zu fahren, sicher aber nicht immer perfekt und auch bei der Bedienung eines weit über 30 Jahre jungen, ehemaligen Militär-LKW`s, sind ein paar Hinweise mehr als nützlich ... natürlich in Deutsch, Englisch und Spanisch: -es folgen demnächst einige Bilder-
SicherheitWeiter oben habe ich das Thema Sicherheit und die Einbruchsrisiken
schon erwähnt. Hier jetzt noch etwas zur praktischen Umsetzung am
Fahrzeug ... Etliche Gespräche mit den Agenturen und anderen
Fernreisenden haben unterm Strich zum gleichen Ergebnis geführt: "Tür
& Tor" ungeschützt zu lassen, ist eine unaufgeforderte Einladung,
"sich zu bedienen". Besser ist es, das Fahrzeug so zu sichern, daß
schnell offensichtlich wird, daß ein Einbruch nur unter erschwerten
Bedingungen möglich ist! Leider kommt noch hinzu, daß
sämtliche Fahrzeugschlüssel für die Hafenbehörden und
den Zoll abzugeben sind! Wer dann wann auf welche Schlüssel tatsächlich
Zugriff hat, ist überhaupt nicht mehr abzuschätzen!
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