pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Anden > Chile
Lupe alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Chile

Route Bariloche - Vulkan Osorno
die Karte zeigt lediglich den letzten Fahrtabschnitt von Bariloche über die Grenze nach Chile,
entlang des Lago Llanquihue bis auf den Vulkan Osorno

 

Nach Rio Chubut, Piedra Parada, Cañadón de la Buitrera und dem Camino Vecinal geht die Fahrt mit dem Wanderer über mehrere Tage weiter nach Norden - über Bariloche in die Anden, vorbei am Lago Nahuel Huapi und über den Andenpaß Paso Cardenal Antonio Samoré nach Chile.

Über vier Tage verteilt ging es dabei vom Rio Chubut wieder über unzählige Pistenkilometer bis Cushamen und dann weiter, vorbei an El Maitén. Ab hier verlasse ich die endlose Pampa und bin wieder in der wunderschönen und dicht bewaldeten Welt der Anden - und endlich wieder auf Asphalt. Die nächste Station ist der Touristenort El Bolsón. Nach einer weiteren Übernachtung kann ich hier noch einmal die Dieseltanks des Wanderer` für knapp 90 €-ct/l füllen und meine Vorräte ergänzen. Anschließend geht die Fahrt über San Carlos de Bariloche weiter bis in den Nationalpark Nahuel Huapi. Am gleichnamigen, kristallklaren See ist dann auf einem traumhaft gelegenen Campingplatz, der von einer Tehuelche Familie (Native Indians) geführt wird, die letzte Zwischenstation und die Vorbereitung auf den Grenzübertritt am nächsten Tag.

 

..Grenzübertritt am nächsten Tag... Nach fast 40 Jahren Schengen Abkommen mit freiem Grenzverkehr in Europa, haben wir nahezu vergessen was es bedeutet, Ländergrenzen, wie hier am Cardenal Antonio Samoré zwischen Argentinien und Chile, zu überqueren. Als einer der bedeutendsten und größten Übergänge zwischen beiden Ländern, ist das Verkehrsaufkommen entsprechend hoch - leider auch die akribischen und extrem strengen Vorschriften und Einreisekontrollen auf chilenischer Seite. Da ich diesen Grenzübergang bereits im vergangenen Jahr einmal befahren habe, war ich auf die Inspektion und Durchsuchung des Wanderer zum Glück eingerichtet und vorbereitet. Dennoch wurden es vier quälende und anstrengende Stunden an beiden Übergängen... dazu 230 Kilometer Strecke und weitere vier Stunden, bis ich endlich mein Ziel erreicht habe! Dann endlich stehe ich mit dem Wanderer auf der in über 1.200 Meter liegenden Hochebene unterhalb des riesigen Vulkans Osorno.

 


Stellplatz in Cushamen
mein Stellplatz in Cushamen
Campingplatz in Bariloche
Campingplatz in Bariloche mit Blick auf
den Lago Nahuel Huapi

Campingplatz am Lago Nahuel Huapi
Campingplatz am Lago Nahuel Huapi
vor der Grenze nach Chile

 

Lago Mascardi
Lago Mascardi vor Bariloche

 

endlose Autoschlangen     Cardenal Samoré
endlose Auto- und Menschenschlangen sowohl auf der argentinischen, als auch der chilenischen Seite am Cardenal Samoré

 

Vulkan-Landschaft des Parque Nacional Puyehue
Vulkan-Landschaft des Parque Nacional Puyehue nach dem Paso Cardenal Antonio Samoré (Bild von 2023)

 

pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Anden > Chile > Vulkan Osorno
Lupe alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Vulkan Osorno

Montag, 1. April `24, nach 230 Kilometern sowie 8 Stunden Fahrt und Grenzformalitäten habe ich`s endlich geschafft - ich stehe auf der in über 1.200 Meter liegenden Hochebene an der Westflanke des riesigen Vulkans Osorno - weit oberhalb des Lago Llanquihue. Der Osorno gilt zusammen mit dem japanischen Fujiyama wegen seiner ebenmäßigen Kegelform als einer der schönsten Vulkane auf der Welt. Da der letzte Ausbruch des Osorno etwas mehr als 150 Jahre zurück liegt, ist er zwar nicht "erloschen", gilt aber als "ruhend". Volcán Osorno
Es ist schon ein außergewöhnliches Gefühl, mit dem Wanderer nach den sehr steilen und engen Serpentinen, an einer derart exponierten Stelle zu stehen! Hunderte von Metern unter mir der Lago Llanquihue - hunderte von Metern über mir die eisige Gletscherkrone des riesigen Vulkans. Seit ich den Osorno bereits im vergangenen Jahr besucht habe, war mein Wunsch, mit dem Wanderer bis hier hoch zu kommen, den Sonnenuntergang sehen zu können und auch die Nacht hier zu verbringen...

Standort Noch war das Wetter auf meiner Seite und ich konnte unter strahlend blauem Himmel endlos staunend auf den Lavafelsen sitzen, auf den Kegel des Vulkans und dann wieder hinunter auf den riesigen See schauen. Irgendwann hat die Große Grüne Moorunkel dann aber wohl entschieden, daß genau das jetzt als Entgegenkommen ausreichen müßte und der Himmel begann immer milchiger zu werden... aus dem Sonnenuntergang über dem Llanquihue wurde also nichts!
Am Abend bin ich dann dick eingemummelt -die Temperaturen waren bereits wieder auf 4° abgesunken- immer wieder auf dem Lavaplateau gewesen. Kein Windhauch wehte, kein anderes Auto oder gar andere Menschen waren jetzt noch hier oben - und es war absolut still! Nicht das allerkleinste Geräusch war zu hören, nicht die allerkleinste Bewegung zu sehen, während über mir die atemberaubende Milchstraße der Südhalbkugel am Himmel schwebte.

Dieses außergewöhnliche Erlebnis hatte bis nachts um kurz nach 2 Uhr Bestand ...

 


..nur noch 30 km bis zum Osorno
..nur noch 30 km bis zum Osorno
Aufstieg zum Osorno
Aufstieg zum Osorno

unerwartete Baustelle auf den Serpentinen zum Vulkan
unerwartete Baustelle auf den Serpentinen zum Vulkan

 

Vulkan Osorno

 

Hochplateau am Osorno     über dem Lago Llanquihue
geschafft - ich stehe auf dem Hochplateau am Osorno, hoch über über dem Lago Llanquihue

 


Fahrt vom Cardenal Samoré auf den Vulkan Osorno

 

der Himmel zieht sich immer mehr zu
der Himmel zieht sich bereits am späteren Nachmittag immer mehr zu - damit leider kein Sonnenuntergang über dem Llanquihue mehr...

 

..dieses außergewöhnliche Erlebnis hatte bis nachts um kurz nach 2 Uhr Bestand... dann war es urplötzlich vorbei mit dem Frieden und ich wurde unsanft aus tiefstem Schlaf gerissen! Der Wanderer bekam einen Schlag nach dem anderen versetzt und wurde vom Fauchen eines Sturms hart durchgeschüttelt. Dazu knisterte es ununterbrochen, als ob Reiskörner auf ein Blechdach fallen und ich begriff schnell, daß der Sturm die Vulkanasche vom Plateau mit sich riß und wie ein Sandstrahlgebläse gegen die Breitseite des Wanderer`s schleuderte. Ich mußte sofort raus aus den Federn und beim Anziehen habe ich durch das Schaukeln des Aufbaus sogar ständig das Gleichgewicht verloren! Zum Glück war mein Ausstieg auf der Leeseite! Mit der Taschenlampe bewaffnet kletterte ich nach draußen, um die Lage besser zu beurteilen, als nur über die Geräusche und Schläge im Innern des Fahrzeugs. Die Lage war eindeutig: Ich muß sofort flüchten! Nicht nur, daß nichts den Sturm davon abhält noch bedeutend stärker zu werden, durch die scharfkantige Vulkanasche kann es auch passieren, daß der gesamte Wanderer bis zum nächsten Morgen bis auf`s nackte Metall blank geschliffen ist...

In dem Gemisch aus völliger Nachtschwärze, fauchenden Wolkenfetzen, Regen und Vulkanasche auf dem Plateau wurde es sogar zu einem Problem, überhaupt den Eingang zu der schmalen Serpentinenstraße nach unten zu finden... Danach folgten noch endlose drei Kilometer in dieser Höllenküche, um mich auf der steilen Piste nach unten zu tasten... bis zum Mirador El Bosque, einem Aussichtspunkt auf der Leeseite des Osorno, der zum Glück noch durch riesige, umstehende Bäume geschützt ist. Natürlich haben mich Sturm und Regen weiterhin getroffen, aber kein Ascheregen mehr und auch nicht die mächtigen Schläge wie weiter oben auf dem freiliegenden Plateau.

Nach dieser nicht so ruhigen Nacht hatte sich auch am nächsten Morgen die Wettersituation wenig geändert. Der Sturm peitschte weiterhin die Wolken nur fünfzig oder hundert Meter über meinen Stellplatz und ständig fiel schwerster Regen. Damit war auch die nächste Entscheidung eindeutig: Fahrt ganz runter vom Vulkan und die 170 weiteren Kilometer bis zu meiner chilenischen Freundin zwischen der Stadt Osorno und der Pazifikküste mit Pucatrihue.

 

smiley_zwinkern Wie ich schon an anderer Stelle zitiert habe: Abenteuer ist das romantische Wort für Plackerei smiley_zwinkern

 


Über den control-button control button (rechts unten - oder Doppelklick) kann das Video auf Vollformat vergrößert werden



Hier ein paar Szenen des nächsten Morgens - die wirklich schlimmen Serpentinen mußte ich bereits in der völligen Dunkelheit der Nacht bewältigen ...

 

 

pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Anden > Chile > Osorno - Stadt
Lupe alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Osorno - Stadt

Dienstag, 2. April `24, trotz mehrerer umgerissener Bäume und unzähligen Ästen, Müllcontainer u.v.m., bin ich mit dem Wanderer über die PanAmericana unversehrt in Osorno angekommen und habe meinen gewohnten Stellplatz auf dem Grundstück meiner guten Freundin wieder beziehen können. In den nächsten Tagen sind Vollpension, Erdbeerkuchen mit frischer Sahne, Schubkarren mit Erde im Garten schieben, kleinere Reparaturen, Wäsche waschen, ausruhen und natürlich viel Quatschen angesagt. Mit anderen Worten: Nichts was ich hier mit Worten oder Bildern groß berichten müßte...

 

Vollpension

 

bei Osorno

 

Regenbogen

 

Sonnenaufgang

 

Irgendwann in der nächsten Zeit
-wenn ich selbst das nächste Ziel kennen werde-
wird es auch an dieser Stelle weiter gehen...

 

pix pix