pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Pazifikküste 
Lupe alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Pazifikküste

Route Osorno-Mehuin-Hualpin

 

Die Fahrt des Wanderer geht nach dem Vulkan und der Stadt Osorno in Chile, jetzt, Mitte April `24, langsam weiter nach Norden und wieder zur Pazifikküste.

Ab der Stadt Osorno fahre ich die ersten 160 Kilometer wieder auf der PanAmericana bis San José de La Mariquina. Von dort geht es zur traumhaften Steilküste am Pazifik und zum Playa Pichicuyi bei Mehuín. Am nächsten Tag dann die nächste Etappe über nur noch 50 Kilometer bis Hualpin.

Schaf & Greif
ungewöhnliche Körperpflege

 

 

Abschied von Osorno
Abschied von Osorno

 

pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Pazifikküste > Playa Pichicuyi 
Lupe alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Playa Pichicuyi bei Mehuín

Auf den letzten Kilometern auf der PanAmericana, kurz vor San José de La Mariquina, noch ein bitteres Erlebnis - ein riesiger Waldbrand direkt neben der Ruta 5. Die schweren Wolken mit dem weiß-gelb-braunen, beißenden Rauch waren schon aus großer Entfernung zu sehen und begleiteten mich auch noch die nächsten zwei Tage als grau-brauner Schleier, der über mich bis zum Horizont des Pazifiks eine sichtbare Schicht legte. Leider sind diese verheerenden Brände im Süden Chiles nichts ungewöhnliches da fast ausschließlich Mensch-gemacht! Zum einen sind es Proteste linksextremer, militanter Indigener, dann verbrecherische Aktionen um Grundeigentümer durch Entwertung ihres Besitzes zu vertreiben und letztlich außer Kontrolle geratene Brände bei der Entsorgung land- oder forstwirtschaftlicher Abfälle.

 

Großbrand, 1     Großbrand, 2
die schlechten Aufnahmen bitte ich zu entschuldigen
es ist gar nicht so leicht bei voller Fahrt mit einer Hand das Lenkrad zu halten, mit der anderen das Handy im Fahrtwind und dabei gleichzeitig noch auszuösen...

 

Nach der PanAmericana geht es nach Westen, zum Pazifik. Entlang der traumhaften Steilküste führt die Fahrt bis zum Playa Pichicuyi bei Mehuín. Zum ersten Mal seit vielen Monaten stehe ich wieder an diesem größten Ozean auf unserer Erde. Die Strandspaziergänge über den meist schwarzen, vulkanischen Sand im eiskalten Wasser des Pazifik kosten jedesmal Überwindung. Anders als in Europa, wo alle Küsten vom warmen Golfstrom profitieren, zieht hier in Chile der Humboldstrom direkt aus der Antarktis entlang der Küste nach Norden.

 

Steilküste     Pazifikküste
entlang der chilenischen Pazifikküste

 

Playa Pichicuyi bei Mehuín
Playa Pichicuyi bei Mehuín

 

Abendstimmung am Playa Pichicuyi
Abendstimmung am Playa Pichicuyi

 

Abendstimmung

 

pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Pazifikküste > Hualpin 
Lupe alle Bilder können -wie gehabt- mit einem Mausklick vergrößert und wieder geschlossen werden

Hualpin

Sonntag, 14. April `24, schon gestern habe ich diesen Traumplatz direkt am Pazifik gefunden. Der Wanderer steht auf einer flachen, nur vier Meter hohen Klippe und direkt unter mir rauschen und donnern die Wellen gegen die Felsen. Eine atemberaubende Kulisse für den heutigen Tag, einem weiteren, runden Geburtstag.

Es wurden zwei wunderschöne Tage in der immer noch heiß brennenden Sonne der Südhalbkugel. Immer wieder zogen Gruppen von großen Robben oder Seelöwen nur 150 Meter von der Küste entfernt an mir vorbei und tobten in der teilweise mächtigen Dünung. Anscheinend genossen sie den rasanten Ritt in den sich aufbäumenden Wellen und sprangen an ihrem höchsten Punkt, kurz vor dem Zusammenbruch der Wasserwand, noch hoch in die Luft. Dazu kamen auch immer wieder lang gezogene Formationen von großen Pelikanen. Die Luftakrobaten flogen mit traumwandlerischer Sicherheit nur einen halben Meter über der Meeresoberfläche, ließen sich über Wellen ohne einen einzigen Flügelschlag höher treiben, um danach wieder in die Wellentäler abzusinken.

 

Stellplatz am Pazifik
mein Stellplatz am Pazifik

Blick aus dem Wanderer
Blick aus dem Wanderer


Stellplatz vom Pazifik aus
 
Stellplatz der besonderen Art
 
Pazifikküste
 
Sonnenaufgang über dem Pazifiknebel
Sonnenaufgang über dem Pazifiknebel
 

 

..und dann gibt es noch eine besondere Geburtstagsüberraschung: Schon am Vormittag konnte ich auf dem Rückweg von einer längeren Wanderung entlang der Klippen einen PKW sehen, der unmittelbar neben dem Wanderer parkte. Meine gute, in vielen Jahrzehnten gepflegte deutsche Prägung bemerkte natürlich sofort, daß das doch ein wenig zu eng sei! Die Klippen erstrecken sich doch über ungezählte Kilometer entlang der Küste und als eingefleischter Deutscher wäre ich natürlich nicht auf die Idee gekommen, ausgerechnet direkt neben einem anderen Fahrzeug stehen zu bleiben... nicht so die Südamerikaner! Sie suchen die Nähe und so lernte ich bald darauf Jorge & Isabel kennen, ein auch nicht mehr ganz so junges Ehepaar aus dem hundert Kilometer entfernten Temuco, die genau hier & heute Picknick machen wollen. Beide sprachen kein einziges Wort englisch, ich nur die wenigen spanischen Worte und Sätze um mich sicher durch den südamerikanischen Kontinent zu schlängeln - mit anderen Worten: Wir verstanden Nichts voneinander! Das hielt die beiden aber überhaupt nicht davon ab, ständig mit mir zu schnäbbeln und jegliches nicht-verstehen auf beiden Seiten mit offenem und herzlichen Lachen zu kommentieren. Auch wenn ich mich mit allen Kräften deutscher Scheu wehrte, konnte ich es nicht vermeiden, von den beiden mit Bananen und Mate-Tee versorgt zu werden...
Als sie irgendwann am späteren Nachmittag anfingen zu grillen, kamen Hähnchen, Hamburger und Brot dazu. Meine kläglichen Versuche etwas Distanz zu wahren, haben sie als waschechte Südamerikaner wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden oder bemerkt oder aber mit ihrer unbeschreiblichen Gastfreundlichkeit und ihrem vielen Lachen einfach überstimmt.
Als sie am frühen Abend dann ihren Campingtisch und alles andere wieder verstauten und sich für die Heimfahrt vorbereiteten, gehörte auch noch ein besonderes Abschiedszeremoniell dazu - mit ihrem Handy wurden der Wanderer & ich zusammen mit Isabell, dann abwechselnd wieder mit Jorge immer wieder wortreich fotografiert und ich mußte die beiden dabei natürlich auch in den Arm nehmen... ein eigenartiges Gefühl, da beide mehr als 30 Zentimeter kleiner sind als ich.
Zum Glück konnte ich selbst auch noch einige Bilder machen, die mich wahrscheinlich noch lange an diesen Geburtstag erinnern werden.
Ach, bei der Abfahrt wurden mir dann noch Tüten mit Eiern, Wurst & Brot in die Hand gedrückt - Widerspruch unmöglich!

 

Nachbarn     Jorge & Isabel
meine tollen Geburtstagsnachbarn Jorge & Isabel

 

pix

Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Pazifikküste > Abschied 

Abschied vom Pazifik

Immer wieder bin ich in den letzten Wochen durch das Wetter vor dem nahenden Winter in den Anden gewarnt worden. Da ich nach fast acht (!) Monaten auf diesem 2. Törn durch Südamerika auf den Spuren der PanAmericana auch ganz langsam an einen Heimaturlaub denke, wird es jetzt Zeit, die Anden erneut in Richtung Argentinien und weiter nach Uruguay zu passieren. Weiter im Süden und damit in Richtung Antarktis, sind Regen und Schnee jetzt schon fast an der Tagesordnung und weiter im Norden werden die höheren Andenpässe bereits immer wieder wegen starker Schneefälle geschlossen. Um nicht auf der westlichen Seite der Cordillera de los Andes festzusitzen, trete ich jetzt die Heimreise an und verlasse den Pazifik in Richtung der Anden.

 

 

Abschied vom Pazifik

 

pix pix