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> Pazifikküste > Playa Pichicuyi Playa Pichicuyi bei MehuínAuf den letzten Kilometern auf der PanAmericana, kurz vor San José de La Mariquina, noch ein bitteres Erlebnis - ein riesiger Waldbrand direkt neben der Ruta 5. Die schweren Wolken mit dem weiß-gelb-braunen, beißenden Rauch waren schon aus großer Entfernung zu sehen und begleiteten mich auch noch die nächsten zwei Tage als grau-brauner Schleier, der über mich bis zum Horizont des Pazifiks eine sichtbare Schicht legte. Leider sind diese verheerenden Brände im Süden Chiles nichts ungewöhnliches da fast ausschließlich Mensch-gemacht! Zum einen sind es Proteste linksextremer, militanter Indigener, dann verbrecherische Aktionen um Grundeigentümer durch Entwertung ihres Besitzes zu vertreiben und letztlich außer Kontrolle geratene Brände bei der Entsorgung land- oder forstwirtschaftlicher Abfälle.
Nach der PanAmericana geht es nach Westen, zum Pazifik. Entlang der traumhaften Steilküste führt die Fahrt bis zum Playa Pichicuyi bei Mehuín. Zum ersten Mal seit vielen Monaten stehe ich wieder an diesem größten Ozean auf unserer Erde. Die Strandspaziergänge über den meist schwarzen, vulkanischen Sand im eiskalten Wasser des Pazifik kosten jedesmal Überwindung. Anders als in Europa, wo alle Küsten vom warmen Golfstrom profitieren, zieht hier in Chile der Humboldstrom direkt aus der Antarktis entlang der Küste nach Norden.
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> Pazifikküste > Hualpin HualpinSonntag, 14. April `24, schon gestern habe ich diesen Traumplatz direkt am Pazifik gefunden. Der Wanderer steht auf einer flachen, nur vier Meter hohen Klippe und direkt unter mir rauschen und donnern die Wellen gegen die Felsen. Eine atemberaubende Kulisse für den heutigen Tag, einem weiteren, runden Geburtstag. Es wurden zwei wunderschöne Tage in der immer noch heiß brennenden Sonne der Südhalbkugel. Immer wieder zogen Gruppen von großen Robben oder Seelöwen nur 150 Meter von der Küste entfernt an mir vorbei und tobten in der teilweise mächtigen Dünung. Anscheinend genossen sie den rasanten Ritt in den sich aufbäumenden Wellen und sprangen an ihrem höchsten Punkt, kurz vor dem Zusammenbruch der Wasserwand, noch hoch in die Luft. Dazu kamen auch immer wieder lang gezogene Formationen von großen Pelikanen. Die Luftakrobaten flogen mit traumwandlerischer Sicherheit nur einen halben Meter über der Meeresoberfläche, ließen sich über Wellen ohne einen einzigen Flügelschlag höher treiben, um danach wieder in die Wellentäler abzusinken.
..und dann gibt es noch eine besondere Geburtstagsüberraschung:
Schon am Vormittag konnte ich auf dem Rückweg von einer längeren
Wanderung entlang der Klippen einen PKW sehen, der unmittelbar neben
dem Wanderer parkte. Meine gute, in
vielen Jahrzehnten gepflegte deutsche Prägung bemerkte natürlich
sofort, daß das doch ein wenig zu eng sei! Die Klippen erstrecken sich
doch über ungezählte Kilometer entlang der Küste und als
eingefleischter Deutscher wäre ich natürlich nicht auf die Idee
gekommen, ausgerechnet direkt neben einem anderen Fahrzeug stehen zu
bleiben... nicht so die Südamerikaner! Sie suchen die Nähe und so
lernte ich bald darauf Jorge & Isabel
kennen, ein auch nicht mehr ganz so junges Ehepaar aus dem hundert
Kilometer entfernten Temuco, die genau
hier & heute Picknick machen wollen. Beide sprachen kein einziges
Wort englisch, ich nur die wenigen spanischen Worte und Sätze um mich
sicher durch den südamerikanischen Kontinent zu schlängeln - mit
anderen Worten: Wir verstanden Nichts voneinander! Das hielt die beiden
aber überhaupt nicht davon ab, ständig mit mir zu schnäbbeln und
jegliches nicht-verstehen auf beiden Seiten mit offenem und herzlichen
Lachen zu kommentieren. Auch wenn ich mich mit allen Kräften deutscher
Scheu wehrte, konnte ich es nicht vermeiden, von den beiden mit Bananen
und Mate-Tee versorgt zu werden...
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Sie sind hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > Pazifikküste > Abschied Abschied vom PazifikImmer wieder bin ich in den letzten Wochen durch das Wetter vor dem nahenden Winter in den Anden gewarnt worden. Da ich nach fast acht (!) Monaten auf diesem 2. Törn durch Südamerika auf den Spuren der PanAmericana auch ganz langsam an einen Heimaturlaub denke, wird es jetzt Zeit, die Anden erneut in Richtung Argentinien und weiter nach Uruguay zu passieren. Weiter im Süden und damit in Richtung Antarktis, sind Regen und Schnee jetzt schon fast an der Tagesordnung und weiter im Norden werden die höheren Andenpässe bereits immer wieder wegen starker Schneefälle geschlossen. Um nicht auf der westlichen Seite der Cordillera de los Andes festzusitzen, trete ich jetzt die Heimreise an und verlasse den Pazifik in Richtung der Anden.
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