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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Carretera Austral > Teil 4 > Caleta Gonzalo Caleta GonzaloDie Carretera ist bei meinem Start am Morgen zwar noch asphaltiert,
aber so wellig, daß der Wanderer wie in
einer Achterbahn ständig hin & herschaukelt. ..und schon nach
einigen Kilometern ist es dann wieder soweit und "Fin Pavimento" kündigt die nächste Folterstrecke
auf der geliebten Piste an. Der zweite Grund für mein Jammern ergibt sich einfach aus den Abmessungen! Im PKW sitze ich mit meinem Hintern ja nur`n paar Zentimeter über der Straße und Wankbewegungen des Wagens machen sich kaum bemerkbar... Im Truck sitze ich dagegen zweieinhalb Meter über der Fahrbahn und auch dazu wieder ein anschauliches Beispiel: Nimmt man einen Bleistift in die Hand und schwenkt ihn ein bischen ..oder aber einen langen Zollstock und bewegt diesen mit gleicher Auslenkung und Geschwindigkeit... Am freien Ende des Zollstocks sieht man gut, wie sich gleiche Winkelauslenkung bemerkbar macht!
Bei leider geschlossener Wolkendecke, die direkt über meinem Kopf hängt, fahre ich am Vulkan Chaitén vorbei - und sehe natürlich absolut nichts. Nur extrem viele abgestorbene Bäume zeigen das Wirken des Vulkans. Die Piste wird jetzt noch rumpeliger und wieder extrem steil - mehr als 15 km/h im niedrigen (!) 4. Gang sind kaum noch drin und immer wieder mein Erstaunen, daß der Wanderer und all die tausend Einbauten diese Folter mitmachen! Dann fliegt mir auch noch eine Libelle durchs Fenster ins Fahrerhaus und schwirrt dort ziemlich unschlüssig herum. Die Schaukellei ihrer Umgebung ist ihr wohl alles andere als geheuer und als ich bei dem niedrigen Tempo die Fahrertür öffne, nimmt sie das Angebot dankend an und verschwindet wieder ohne weiteren Kommentar.
Nach nur etwas mehr als einer halben Stunde Überfahrt legt die Fähre bereits wieder an und es folgen nur zehn Kilometer asphaltierte Straße bis zum nächsten Anleger und der nächsten Fähre. Diese zweite Überfahrt dauert allerdings jetzt über vier Stunden und führt an einer fantastischen Fjordwelt mit undurchdringlichem Dschungelbewuchs und hunderten von Metern langen Wasserfällen vorbei. Als wir uns am Abend unserem Ziel, dem Ort Hornopirén nähern, folgen nur noch wenige weitere Kilometer Fahrt mit dem Wanderer bis zu meinem ausgesuchten Campingplatz und einer wohltuenden heißen Dusche am Fuß des gleichnamigen Vulkans - Hornopirén. Dieser, nur knapp 1.600 Meter hohe Vulkan hat seinen Namen vom spanischen Wort horno für Ofen und dem Mapudungun-Wort für Schnee, pirén, erhalten und steht also für Schneeofen. Zusammen mit den Vulkanen Apagado und Yate bildet er auch wieder einen eigenen, großen Nationalpark - Hornopirén.
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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Carretera Austral > Teil 4 > Puerto Montt Puerto Montt - das Ende der Carretera AustralMittwoch, der 18. Dez. `24, der letzte Tag und die letzten Kilometer auf der Carretera Austral. Bereits um kurz vor 11 treffe ich mit dem Wanderer in Hualaipue ein und warte auf die Fähre, die auch den letzten, nicht erschlossenen Abschnitt der Carretera überbrückt. Hier wäre zwar eine Umfahrung möglich, aber als Riesenumweg und über weite Strecken nur als Piste. So aber mache ich noch eine letzte, kurze Überfahrt bis zum Anleger in La Arena. Von hier führt die Carretera entlang einer wunderschönen, aber jetzt dicht besiedelten Küste. Je näher ich Puerto Montt komme, desto beeindruckender werden auch all die "Wochenendhäuser" der Zahnärzte und Architekten aus der Stadt - Zugänge zum Meer werden jetzt sehr selten. Obwohl ich immer noch fast direkt an der Küste entlang fahre und die Berge langsam immer weiter nach Osten rücken, ist es auf der Carretera weiterhin ein ständiges bergauf und-ab - eine Serpentine folgt der nächsten, natürlich oft brutal steil! ..und dann beginnt die Stadt - Puerto Montt, mit Hochhäusern in Strandnähe, Lomadas (den Bodenwellen zur Verkehrsberuhigung), Ampeln und dichtestem Verkehr. Nach genau 922 gefahrenen Kilometern endet -oder beginnt, je nachdem, in welche Richtung man unterwegs ist- für mich die Carretera Austral und kurz darauf erreiche ich die Ruta 5, besser bekannt als die PanAmericana, die mich jetzt wieder ein Stück nach Süden bringt, auf die Isla de Chiloé.
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