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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Lago Carrera - 3. Teil > Carretera Austral Carretera AustralEs gibt auf dem riesigen Kontinent Südamerika`s vier bekannte und berühmte Straßen: Die Transamazônica in Brasilien, die PanAmericana in Chile, die Ruta Cuarenta in Argentinien und, noch einmal in Chile, die Carretera Austral. Carretera steht dabei für Straße oder Piste, Austral kommt vom lateinischen australis, die südliche Erdhalbkugel betreffend. Daher auch der Name für Australien, von terra australis abgeleitet, was „südliches Land“ bedeutet. Im Spanischen steht der Begriff Austral allerdings für das extrem südliche und genau das ist die Carretera Austral. Die Inbesitznahme (bewußt nicht Besiedlung) der südlichsten Teile Chiles war aufgrund der unwegsamen und sehr wilden Landschaft und Natur extrem schwer. Lange Zeit konnte Chiles Süden nur mit dem Schiff und später dem Flugzeug erreicht werden, da die PanAmericana nicht bis in den patagonischen Teil Chiles führt. Offiziell endet sie sogar an der Pazifikküste in Valparaiso und führt von dort über die Anden nach Osten bis nach Buenos Aires am Atlantik. Als nationales Prestigeprojekt wurde von Pinochet der Bau der Carretera Austral begonnen, die inzwischen über 1.300 Kilometer von Puerto Montt bis nach Villa O´Higgins führt und damit endlich den chilenischen Süden über Land erschließt. Allerdings ist sie noch längst nicht durchgehend asphaltiert. Gerade meine ersten hundert Kilometer sind und bleiben eine Hindernisfahrt auf der groben, fordernden Schotterpiste und geradezu fürchterlichen Frostlöchern. Die Carretera windet sich in unzähligen Steigungen und Kurven durch die atemberaubende Andenwelt, vorbei an unzähligen Seen, Gletscherriesen, Vulkanen und durch dichte Wälder. Seit meinem Start am Lago Carrera in Los Antiguos, habe ich die Ruta 7, die Carretera Austral, nach genau 160 gefahrenen Pistenkilometern am südlichen Ende des Lago Carrera erreicht - rund 300 Kilometer nördlich von Villa O´Higgins und noch fast 1.000 lange Kilometer bis Puerto Montt und damit dem Anschluß an die PanAmericana.
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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Lago Carrera - 3. Teil > Catedral de Mármol
Catedral de MármolDienstag, der 3. Dez. `24, nach einer weiteren Übernachtungspause am Rio Leones und der Hoffnung, daß die Wolken, die über die Berge gekrochen sind, von der Sonne noch aufgelöst werden, erreiche ich auf der Carretera Austral Puerto Mármol - nicht mehr, als ein winziger Punkt auf der Landkarte und geschätzt, vielleicht fünf oder zehn Einwohnern - dafür, natürlich, mit Netz und Internet... Über eine nur wenige hundert Meter lange, dafür extrem steile, enge und schwierige Piste erreiche ich den Puerto, den Hafen, einen Hafen für bestimmt ein paar Dutzend leuchtende Kajaks und zwei Booten mit Außenbordern. Von den äußerst netten Guides bekomme ich die Erlaubnis, mit dem Wanderer hier über Nacht stehen zu bleiben und mir noch in Ruhe zu überlegen, ob, wann und wie ich eine der Bootstouren mache. Während ich ausgiebig frühstücke, schafft es die Sonne tatsächlich, immer öfter und länger durch die Wolken zu brechen. Die Entscheidung für die Bootstour fällt jetzt einfach und eine Stunde später sitze ich mit vielleicht 6 anderen Gästen auf dem kleinen und schnellen Boot auf dem Weg zur Catedral de Mármol. Die Catedral, die Kathedrale, ist ein riesiger Marmormonolith im Lago Carrera, umgeben über bestimmt drei oder mehr Kilometer von weiteren Marmorformationen, die nach dem Ende der letzten Eiszeit von den Wellen des Carrera zu unglaublich faszinierenden Formationen geschliffen wurden. Ein Naturwunder, das zu beschreiben, mir wieder einmal nicht gelingen würde. Dafür habe ich zumindest eine ganze Reihe von Bildern und Videosequenzen, die vielleicht einen Eindruck von dieser Zauberwelt geben können... Noch eine Info am Rande: Nur wenige Kilometer und einige Serpentinen weiter, ist der bekannte (Touristen-) Ort Puerto Rio Tranquilo, mit etlichen Anbietern von Fahrten zur Catedral de Mármol und das zu einem Preis von ca. 160.000 Pesos/Person. In dem nahezu unbekannten Puerto Marmol, von dem ich gestartet bin, kosten die Fahrten nur ungefähr ein Zehntel des Preises, nämlich 18.000 Pesos und das in kleineren Gruppen mit völlig entspannten, ungemein netten und hilfsbereiten Guides...
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So beeindruckend die Bilder oben -hoffentlich auch für euch- sind, können sie dennoch nur einen winzigen Ausschnitt und begrenzt auf den einen Moment der Aufnahme wiedergeben. Daher auch hier noch einigen Minuten Filmmaterial, um dieses von der Natur geschaffenes Wunder zu zeigen...
Auch dieses Video kann -wie jedes andere- durch Doppelklick auf Vollbild vergrößert werden! |
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es geht weiter...Nach dem überwältigendem Erlebnis der Catedral de Mármol, geht die Fahrt mit dem Wanderer auf der Carretera Austral noch über hunderte von Kilometern weiter in Richtung Norden - durch wunderschöne, liebliche Täler, die auch irgendwo in den Alpen sein könnten, dann wieder vorbei an steilen und schroffen Bergriesen...
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