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Caleta Maria und Yendegaia

Karte caleta Maria - Yendegaia

26. Jan. `24, ich bin jetzt schon seit mehr als einem Monat auf Feuerland und sehe jeden Tag neue Facetten einer Welt, die auch aus Tolkin`s Erzählungen stammen könnte - von Auenland bis Mittelerde. Die Landschaften sind in ihrer Abgeschiedenheit, Wildheit und Ursprünglichkeit wie verzaubert und in der Zeit eingefroren. Eingefroren - seit ich mit dem Wanderer in Südamerika unterwegs bin, ist das Wort "eingefroren" für mich etwas sehr exotisches, da ich hier im Sommer der Südhalbkugel unterwegs bin und den Geschichten von monatelangem Regen, kurzen Tagen und Kälte aus der deutschen Heimat kaum nachvollziehen kann. Anders hier in Feuerland! Schlechtes Wetter, ja sogar alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag, nehme ich hier gerne auf mich, werde ich doch immer wieder reichlich belohnt.

So auch bei den nächsten zwei Orten hier auf der chilenische Seite der Tierra del Fuego, wo ich unwiderruflich das "Ende der Welt" erreiche, wo es nicht mehr weiter geht, keine Straße, keine Piste, ja nicht einmal einen Pfad - Caleta Maria und Yendegaia...

Nachtlager am Pass und Aussichtspunkt oberhalb des Lago Deseado

 

Nachtlager am Paso Deseado
Nachtlager am Paso Deseado
Stellplatz mit Aussicht
Stellplatz mit Aussicht

 

Stellplatz
seit ich den Lago Blanco verlassen habe, habe ich nicht ein einziges anderes Fahrzeug gesehen... auch nicht hier, am Paso & Mirador Deseado
Sonnenuntergang über der Darwin Kette Sonnenuntergang über der Darwin Kette
Sonnenuntergang über der Cordillera de Darwin, der Darwin-Kette, am Mirador Deseado
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Lago Khami

Warnung vor Starkwind.. dieses "Straßenschild" muß ich wohl nicht näher erläutern...

Von meinem Übernachtungsplatz hoch über dem Lago Deseado fahre ich am nächsten Morgen über die meist gut befahrbare Piste weiter nach Süden. Zu meiner Überraschung sind selbst hier im Gebirge noch Guanakos anzutreffen. Tiefer im Tal, wenn die zahlreichen Quellläufe deutlich langsamer geworden sind, treffe ich immer wieder auf die unverkennbaren Bauwerke von Bibern. Beeindruckende Dämme von bis zu 3 Metern Höhe und etlichen Metern Breite stauen die Wasserläufe zu tiefen und ruhigen Seen. Manchmal in den Dämmen, manchmal erhaben mitten im See, thront dann die teils riesige Biberburg.

Nach einer Fahrt von vier Stunden erreiche ich mein nächstes Etappenziel: Das Ende des Lago Khami. An seinem anderen Ende, mehr als 100 Kilometer entfernt, habe ich im argentinischen Tolhuin und dem skurilen Camping Hain schon zwei Mal auf diesen riesigen Süßwassersee und seine Sonnenuntergänge geschaut. Hier, am anderen Ende auf der chilenischen Seite, werde ich im Wild Camp, einem winzigen Platz nur wenige Meter neben und über der Piste, den Sonnenaufgang sehen...

Sonnenaufgang am Mirador Deseado
Sonnenaufgang am Mirador Deseado

 

Pass vor dem Lago Khami
der letzte Pass vor dem Lago Khami


Guanakos
selbst hier im Gebirge sind Guanakos




Serpentinen
die letzten Serpentinen vor dem letzten Pass
Biberdamm
weiter unten dann die Dämme der Biber


aufgestauter See
aufgestauter See durch die Bauwerke der Biber




Biberburg
Biberburg
riesige Biberburg
manchmal sind die Burgen der Biber ausreichend
für eine Großfamilie


Biberdamm
so riesig, wie auch ihre Dämme...
ich stehe am linken Rand des Dammes und erst jetzt werden
die wahren Dimensionen sichtbar




die letzten Kilometer vor dem Lago Khami
die letzten Kilometer vor dem Lago Khami
Lago Khami
dann habe ich den Lago Khami erreicht


mein Stellplatz am See
mein Stellplatz am See




Bergkette
auch die letzte Grenze werde ich irgendwann in den
nächsten Tagen anfahren...
Lago Khami
irgendwo dahinten, mehr als 100 Kilometer entfernt, liegt das argentinische Tolhuin...

  Sonnenaufgang über dem Lago Khami
Sonnenaufgang am nächsten Morgen über dem Lago Khami
 
Sonnenaufgang über dem Lago Khami
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Caleta Maria

Donnerstag, 25. Jan. `24, ich verlasse das Wildcamp am Lago Khami und fahre die letzten 16, teils deftigen Pistenkilometer durch das Tal, das der Rio Azapardo zwischen zwei Bergketten gefunden hat. Er bildet auch den Ablauf des riesigen Lago Khami direkt in die Magellanstraße. Am Ende seines kurzen Daseins, an seiner Mündung, liegt Caleta Maria, bestehend aus einem winzigen, einst vom Militär angelegten aber völlig verlassenem Flugfeld, dann einer ebenso winzigen Estancia mit einem kleinen Haus sowie drei Cabins bietet es so ganz nebenbei als Hostel auch Unterschlupf für Rucksackreisende... und Forscher!
Der gesamte amerikanische Doppelkontinent grenzt im Westen an den pazifischen Ozean. Seine unterschiedlichen tektonischen Platten schieben sich entlang der gesamten Grenzflächen unter die kontinentalen Festlandsockel. Gerade hier, am Anfang oder Ende -wie man`s auch sieht- der gigantischen Kette der Anden, ist ein mehr als interessantes Forschungsgebiet für die unterschiedlichen wissenschaftlichen Fakultäten. Dazu kommt noch, daß beide Bergketten zwischen denen Caleta Maria liegt, zu unterschiedlichen tektonischen Platten gehört. Als würde das noch nicht reichen, stoßen nur einige Kilometer von Caleta Maria entfernt in der Magellanstraße die Gletscher bis ins Meer vor... und dann sind da auch noch die Kolonien von Seeelefanten an den entlegenen Ufern...
Stoff genug für die 3. Attraktion von Caleta Maria: Navigaciones Glaciares, ein 2-Mann-Unternehmen von Juan und seinem Partner Javier, die mit ihrem kleinen Schiff mit zwei Außenbordern die Forscher und ab und an auch einen der wenigen Touristen, die sich bis hierhin verirrt haben, in der Magellanstraße zu den interessanten Spots fährt. Mit prägend für das Erscheinungsbild von Caleta Maria ist damit auch Juan`s feststehender Wohnwagen am Strand (Büro & Notunterkunft), ein kleiner Ersatzteilschuppen und ein 5-m-hoher, dünner Baumstamm, den die chilenische Flagge krönt.
Attraktion Nr. 4 ist ein weiteres Hostel, die Lodge Cordillera Darwin für die Forscher und die Gäste, die es irgendwie geschafft haben, von der Existenz dieser Unterkunft zu erfahren. Sichtbar ist dieses Hostel von Caleta Maria jedoch nicht. Es liegt versteckt im tiefen Wald und ist nur durch einen beschwerlichen Fußweg über dicke Uferkiesel zu erreichen, die zudem auch nur bei Ebbe erreichbar sind.
Die fünfte und letzte Attraktion von Caleta Maria ist wieder `mal ein Schild, nicht so protzig wie an anderen Orten, wo man Fin del Mundo, also das Ende der Welt liest, sondern hier nur schlicht und schnörkellos: Fin Camino - Ende des Weges...

 

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Magellanstraße
die letzten Pistenkilometer bis zur Magellanstraße - entlang
der Lengas und eisgepanzerter Berge (s. oben links)

Stellplatz vom Wanderer
mein neuer Stellplatz an der Magellanstraße am Fin Camino,
dem Ende des Weges...


Zelt aus Treibholz
"Zelt" aus Treibholz
dahinter das Hostel von Caleta Maria
Tor zu den Gletschern
das "Tor" zu den Gletschern über Caleta Maria

Kneipkur in der Magellanstraße
im 4° kalten Wasser der Magellanstraße ist das eine verdammt
frische Kneipkur


Zelt aus Treibholz
Hochsommer auf Feuerland - blühende Salzgewächse am Strand
(im Hintergrund der Wanderer und daneben das "Büro" von Juan)

Zimmer mit Aussicht   Gletscher oberhalb von Caleta Maria
Zimmer mit Aussicht - auch auf den eisigen Gletscher direkt neben mir...
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Yendegaia

What the fuck is Yendegaia? Da stell`a ma uns janz dumm... Also 1. steht Yendegaia auf dem Straßenschild unten und 2. verweist es auf einen Ort, der von hier noch für viele Jahre unerreichbar ist! Wenn man sich die Karte auf der letzten Seite noch einmal genau anschaut, dann steht am Beginn meiner Route (rechts unten) der Name "Tolhuin", den Tante Google wohl ganz schön falsch eingezeichnet hat - es müßte dort nämlich Ushuaia heißen! Egal, westlich davon verläuft die Grenze zwischen Argentinien und Chile und ein "kleines Stückchen" weiter rein nach Chile steht tatsächlich ganz klein "Yendegaia" - ein kleiner, aber strategisch wohl ziemlich bedeutender Fährhafen. Tante Google hat auch schon -in voreilendem Gehorsam- von meinem Standort, Caleta Maria an einem Arm der Magellanstraße, `ne Piste genau dorthin gemalt... nur, diese Piste gibt es noch längst nicht und wird wohl noch Jahre bis zu seiner Fertigstellung benötigen. Das hindert mich allerdings nicht, genau diese Piste bis zu dem Punkt, "wo eben nichts mehr geht", zu fahren - diesmal mit dem Motorrad.

 

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Lago Khami
wieder zurück zum Lago Khami

Yendegaia
..und dann weiter Richtung Yendegaia


Richtung Yendegaia
..und irgendwo dort hinter dem Massiv liegt Yendegaia
-unerreichbar-
Bergmassiv
das Bergmassiv kommt immer näher - die drohenden
Wolken leider auch

Straßensperre
..das war`s dann! Noch vor der Baumgrenze ist Schluß...
nichts geht mehr...


schlechtes Wetter
der Blick auf meinen Rückweg verheißt auch nichts Gutes...
 

Gerade zurück am Wanderer, war`s das auch mit dem letzten Sonnenschein - es folgt Dauerregen. Später schließe ich mich Michaela an, die mir eine Führung durch die abgelegene Lodge Cordillera Darwin gibt. Michaela, eine Tschechin, die auf Island lebt, dort in einem Museum arbeitet und jetzt gerade am äußersten Zipfel Chile`s ein Praktikum in der Lodge macht...

Auf dem Rückweg haben wir dann eine ganz besondere Begegnung: Ein paar Meter von uns entfernt kommt in aller Seelenruhe ein, ja, was eigentlich? Eine riesige Wasserratte? Irgendein anderes Säugetier? Das Etwas schaut uns an und watschelt dann auf seinen kurzen Beinen ganz ruhig weiter in Richtung Ufer... Meeresufer! Die Magellanstraße... geht hinein und schwimmt heraus... und dann parallel zu uns am Ufer entlang. Wir gehen wieder zum Ufer und das Etwas kommt tatsächlich zu uns. Minutenlang bis in allernächste Nähe und dabei sehen wir es: den riesigen, flachen Biberschwanz! Es ist tatsächlich ein Biber, der aus dem Lenga-Wald gekommen ist und jetzt `ne Runde im salzigen Meerwasser schwimmt!
Natürlich hatte ich an diesem verregneten Nachmittag nicht mehr mit fotogenen Situationen gerechnet und nur mein Handy dabei... SCH... und mache dann noch zum ersten Mal in meinem Leben den Fehler, den digitalen Zoom des Handys zu nutzen... Die Bildqualität ist damit, hm, grottenhaft ... zum Glück sind die Filmschnipsel ein bischen besser geraten.

 

Biber im Meer
..unglaublich! Ein Biber schwimmt im Meer...

Biber
das es in Strömen regnet, scheint ihn wenig zu stören...


schlechtes Wetter
noch ist er unentschlossen, ob er zu uns kommen kann

 

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