Auf der letzten Seite habe ich die schöne, teilweise aber sehr anstrengende Fahrt von den Lagos Posadas und Pueyrredón zum Arroyo Lincoln gezeigt. Jetzt, hier, in einem Tal an der RP41, verbringe ich mit dem Wanderer einige entspannte Tage am kristallklaren Arroyo Lincoln. Hm, soll ich "das" wirklich erzählen? Ach, was soll`s, ist ja immerhin mein persönlicher Blog und wenn die Kiddy`s von heute sogar ihren Verdauungsgang posten können, dann darf ich sicher auch eine Alltagsgeschichte aus so einem Teil aus dem Abenteuer PanAmericana ins Netz stellen! Also, es geht um etwas so banales wie schmutzige Wäsche! Nein, nicht die, sondern die, die natürlich bei so einer Fahrt entsteht. Am Lago Posadas habe ich "das" ja schon eingestanden, hier wird`s zur Perfektion vervollkommnet! Gleich eine ganze Reihe von Handtüchern, Socken & sonstiger Wäsche landet, jeweils mit einem Stein beschwert im Fluß - sonst nichts! Da ich keine Seife oder Waschpulver hinzu gebe, habe ich nur geringe Bedenken, flußabwärts eine Kontamination herbei zu führen. Nach 2 oder 3 Stunden kommt alles wieder nach draußen und landet gut gespült auf der Leine. Jede Form von Geruchs- und hinterher auch Tragetest`s bestätigen mir, daß alles auch ohne Ariel super-sauber geworden ist! Bei der Gelegenheit eine weitere, kleine Geschichte aus dem Alltag einer solchen Fahrt. Bis auf Trinkwasser, Diesel und Lebensmittel bin ich ja vollkommen autark mit dem Wanderer unterwegs. Der Arroyo Lincoln bietet sich mit seinem absolut kristallklaren Wasser in ausgezeichneter Weise an, meinen zur Neige gehenden Trinkwasservorrat wieder aufzufüllen. Nach meiner Ankunft habe ich bereits in kleinen, später größeren Schlucken direkt aus dem Lincoln getrunken - und absolut keinerlei negative Wirkung gespürt. Daher gehe ich heute, am nächsten Tag, mit meinem riesigen, 20-l-Trinkwasserkanister zum Fluß, fülle den Kanister -natürlich oberhalb meiner noch laufenden "Waschmaschine"- und fülle dann den Tank des Wanderer. Ich betrachte es zudem als gute körperliche Ertüchtigung, denn ich muß genau 14 mal zum Fluß, den dann 20 kg schweren Kanister 30 Meter weit schleppen, in den Aufbau tragen und in den Tank füllen bis er endlich wieder randvoll ist. Jetzt, wo ich diese Zeilen in die Tasten des Laptop tippe, lebe ich schon fast fast 1 Woche mit diesem Wasser! Koche damit meinen morgentlichen Kaffee, mein Essen und putze auch meine Zähne damit.
..ein wenig Selbstüberschätzung und wohl auch Überforderung des Wagens... Jedenfalls ist irgendwann ein junges, argentinisches Pärchen an meinem Stellplatz vorbei gefahren und dem Weg in der Hoffnung, weit "hinten" völlig ungestört zu sein, gefolgt. Eine ziemlich dürchnäßte Senke haben sie auf dem Hinweg mit genügend Schwung auch noch irgendwie geschafft. Als sie ihr Picknick dann beenden wollten, wurde es dem kleinen VW Gol in der Senke dann wohl doch ein wenig zuviel! Eine ganze Weile haben die beiden wohl versucht, mit durchdrehenden Rädern aus der Falle heraus zu kommen. Irgendwann aber kamen sie dann, kleine Brötchen backend, zu mir gewandert und fragten, ob ich denn wohl helfen könnte...? Nun, ich, wir, der Wanderer & ich konnten... Natürlich mußte ich mich auf meinem Stellplatz erst einmal "reisefertig" machen, also alles verpacken, alle Öffnungen, Schubladen und Schränke schließen, Treppe einschieben... und dem kleinen Weg bis zum "Loch des Verderbens" folgen. Ein Abschleppseil hatten die beiden natürlich nicht, also habe ich eines meiner 35-Tonnen-Seile aus dem Staukasten geholt und den Gol eingeklingt. Den Rest hat der Steyr dann im Standgas erledigt, ohne mit der Drehzahl überhaupt wirklich zu reagieren. Als Dank habe ich von den beiden einen total leckeren Fertig-Kuchen geschenkt bekommen - wobei ich in dieser Stelle einfach `mal sagen muß, daß die Argentinier begnadete Bäcker & Konditoren sind. Selbst verpackte Fabrikware schmeckt einfach herrlich! Da ich am nächsten Morgen wieder weiter fahren will, bin ich nach meiner Guten Tat gleich an diesem Platz geblieben und habe in einem stillen Nebenarm des Arroyo gleich noch ein nettes Motiv gefunden...
nach
den schönen, teilweise aber anstrengenden Bildern von der Fahrt zum
Arroyo Lincoln auf der letzten
Seite,
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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Arroyo
Lincoln > es geht weiter... es geht weiter...Montag, 25. Nov. `24, ich verlasse den Arroyo Lincoln auf der Ruta 41 nach Norden. Falls 60 Kilometer geht`s nun fast ständig bergab bis zu meinem nächsten Ziel, dem riesigen Lago Carrera.
demnächst geht`s hier weiter... |