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Lago Carrera

Lago Carrera

 

Nach der Regenpause in Los Antiguos geht die Fahrt des Wanderer im Abenteuer PanAmericana weiter, über die Grenze nach Chile und auf der beeindruckenden Piste entlang der Südküste des Lago Carrera.

Mit seinen 1.850 km² ist er etwa dreieinhalb mal so groß wie der Bodensee - und mit fast 600 Metern weit mehr als doppelt so tief! In seinem wesentlich größeren, westlichen Teil gehört er zu Chile und heißt offiziell Lago General Carrera. Man möge mir verzeihen, wenn ich den "General" im Namen immer wieder vergesse - und bei Lago Carrera bleibe...

Quer durch den östlichen Teil des riesigen Sees verläuft die Grenze zwischen Chile und Argentinien, wo der Carrera dann auch seinen Namen zum Lago Buenos Aires ändern muß.

Hier, in Los Antiguos habe ich auch drei fiese Regentage ausgesessen, bis am Freitag, dem 29. Nov. `24, die Sonne mit aller Kraft auch die letzte Wolke wieder vertrieben hat. Von hier aus sind`s nur wenige Kilometer bis zur Grenze nach Chile. Nach weniger als zwei Stunden ist dann der ganze Papierkram an den beiden Grenzstationen sowie die übliche Inspektion des Wanderer endlich abgeschlossen und es heißt wieder Bienvenido a Chile - Willkommen in Chile. Wieder wenige Kilometer weiter begrüßt mich die mediterran anmutende Stadt Chile Chico, wo ich mich erst einmal wieder mit allem versorgen kann, was beim Grenzübertritt nicht erlaubt ist... angefangen von Honig über Fleisch bis zu Kartoffeln, Gemüse und Obst.

 

Lago Carrera
die Piste windet sich in ständigem bergauf und bergab und unzähligen Serpentinen entlang der Küste...
 
 
die Piste windet sich am Lago Carrera entlang
..mal fast in Höhe der Wasserlinie, dann wieder in schwindelerregenden Höhen in den Steilwänden

 

Einige Kilometer hinter Chile Chico ist es dann wieder soweit: Fin Pavimento -Ende der Asphaltierung- und es beginnt wieder die geliebte Piste. Entgegen einiger Beschreibungen im Internet aber längst nicht so fürchterlich wie angekündigt, sondern weitgehend erträglich. Natürlich nervend, aber da habe ich beileibe schon viel schlimmere Pisten unter den Rädern gehabt! Was ich aber noch nie gehabt habe, ist die Geschwindigkeit, die ich auf diesen Pisten fahre! Manchmal wären problemlos 30, 40 und an seltenen Stellen sogar über 50 km/h möglich - und, was fahre ich? So manches Mal weniger als 20 km/h! Der Grund ist die Welt um mich herum, die zu beschreiben, mir nicht einmal ansatzweise gelingen wird!

Es ist ein Traum, wie er beeindruckender und schöner kaum sein kann! Oft windet sich die Piste in ständigem bergauf und bergab und unzähligen Serpentinen direkt entlang der Küste. Manchmal fast in Höhe der Wasserlinie, dann wieder in schwindelerregenden Höhen in den Steilwänden. Immer wieder knacken meine Ohren, wenn`s `mal wieder zu weit rauf oder runter geht...

 

die Laguna Verde
die Laguna Verde am Lago Carrera

 

Dann sind da die Farben, das unfaßbar klare Blau des Himmels über mir, das tiefe Blau der riesigen, nicht enden wollenden Wasserfläche des Lago Carrera. Dort, wo die Ufer flacher sind, leuchten sie in einem Türkis, das so unwirklich ist, das ich meinen Augen oft nicht trauen will. Dann sind es die Berge um mich herum. Überall steigen sie in Höhen, die ihre Spitzen mit grellweißen Schneefeldern und Gletschern bedecken. Gerade am westlichen Rand erreichen sie sogar Höhen bis über 4.000 Meter. Da der Carrera selbst gerade `mal knapp 220 Meter über dem Meeresspiegel liegt, wirken diese Eisriesen noch viel gewaltiger.

Auf einem Mirador (Aussichtspunkt) über der Laguna Verde stehen zwei Frauen, beide Indígenas. Beide rufen und schreien ihre Freude über das Leben und die Welt um sie herum, laut heraus. Als ich bei ihnen stehe, spricht mich eine von ihnen an, deutet mit ausgestrecktem Arm auf den nächsten Höhenzug und sagt einen Satz, den sie bestimmt nicht von Simon & Garfunkel kopiert hat und der mich noch mehr darin bestärkt, das alles nur zu träumen: El Condor pasa - und dort fliegt tatsächlich wieder ein Condor...

 

der Carrera zwischen den Eisriesen
der Lago Carrera zwischen den Eisriesen
 
 
Buchten mit flachem, türkisfarben leuchtendem Wasser
Buchten mit flachem, türkisfarben leuchtendem Wasser
der Wanderer am Lago Carrera
der Wanderer auf der Fahrt am Lago Carrera
 
 
Berge neben der Piste
auf meiner linken Seite klettern die Berge in die Höhe - auf der anderen Seite der Lago Carrera

 

Panorama Lago Carrera
Panoramabild
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Schon früh am Nachmittag finde ich für heute meinen Stellplatz für die Nacht - in einer engen Schlucht, umgeben von der Bergen, von riesigen Bäumen und auf einer saftigen, grünen Wiese... absolut geschützt von dem heftigen, patagonischen Wind, der diese Insel im Sturm nicht erreicht. Stundenlang durchstreife ich die Umgebung und sitze auch endlos auf einem Felsen, hoch über dem See - dann natürlich im Wind smiley_zwinkern- und versuche wieder einmal zu begreifen, wo ich hier eigentlich bin...

 

mein Stellplatz
mein Stellplatz auf einer Wiese, mitten im Wald, zwischen den steilen Bergen
die Steilküste neben meinem Stellplatz
die Steilküste in meiner Nachbarschaft
Berge neben meinem Stellplatz
neben meinem Stellplatz steigen die Berge sofort steil an

 

Ganz besonders bei dieser beeindruckenden Fahrt entlang des Lago Carrera möchte ich euch für ein paar Minuten mit ins Fahrerhaus vom Wanderer nehmen. Gerade auf der einspurigen (!) Piste entlang der Steilküste bekommt ihr einen Eindruck davon, mit den Augen während der Fahrt fast drei Meter über der Fahrbahn zu sitzen während auf der linken Seite die Felswände nach ein paar Zentimetern Abstand manchmal senkrecht nach oben klettern und die Räder auf der rechten Seite dem Abgrund zum See bedrohlich nahe kommen...
Die abschließenden Drohnenbilder sind an meinem Übernachtungsstellplatz entstanden.

 

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Sonnenaufgang über den Bergen
Sonnenaufgang über den Bergen am nächsten Morgen

 

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entlang des Lago Carrera

Der nächste Tag, Samstag, der 30. Nov. `24, die Piste verläßt für viele Kilometer die Südküste des Carrera und führt ein Stück weit in das nun weitläufigere Hinterland. Hier werden die Wälder immer dichter und die Wiesen noch grüner. Es könnte auch eine Landschaft in den Voralpen sein, wären da nicht die Rinder, die ihr Leben nicht in zugigen Ställen verbringen, sondern ohne jede Enge auf riesigen Weiden frei grasen. Mittendrin sehe ich tiefschwarze Stiere mit ehrfurchtgebietenden, riesigen Ei... Dann wieder eine kleine Herde mitten auf der Piste, geführt von zwei Gauchos auf ihren Pferden und etlichen Hütehunden, die nimmermüde mit lautem Gebell die Herde umkreisen und zusammen halten.

Nach gerade 45 gefahrenen Kilometern fahre ich bereits meinen nächsten Stellplatz, hoch über einem türkis leuchtenden Flußdelta an. Neben dem Staunen über die unfaßbare Welt um mich herum, ist auch die Tatsache, daß ich, wie auch schon auf meinem letzten Stellplatz, Netz und damit Internetverbindung habe! ..das Entwicklungsland Deutschland läßt grüßen...

 

mein neuer Stellplatz am Delta
mein neuer Stellplatz am Delta

 

 


Bergwelt und Lago Carrera
Bergwelt und Lago Carrera

 

Panorama am Delta
Panoramabild
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Flußdelta in den Lago Carrera

 

die Sonne taucht die Langschaft in ein besonderes Licht
langsam nähert sich die untergehende Sonne der Kette der Berge und taucht die Langschaft in ein besonderes Licht

 

Sonnenuntergang über den Bergen

 

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es geht weiter...

..klar, denn nach läppischen zwei Tagen habe ich natürlich noch nicht einmal die Südspitze des Lago Carrera erreicht. Dazu bin ich viel zu sehr mit Staunen -und fotografieren- dieses traumhaften Sees in den patagonischen Anden Chiles beschäftig! Auf der nächsten Seite erreiche ich die berühmte Carretera Austral und ein weiteres, außergewöhnliches Naturwunder..

 

mehr dazu auf der nächsten Seite...

 

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