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und Pueyrredón > Lago Posadas Lago PosadasFreitag, der 15. Nov. `24, nach 10 Tagen Anfahrt von der Halbinsel Valdez, stehe ich am Lago Posadas - auf einem einsamen Stellplatz, direkt am See, dicht gedrängt hinter großen Büschen und Felsen, die wenigstens etwas von dem fauchenden, patagonischen Wind abhalten. Zumindest in einem ist mir Patagonien etwas gewogen - meistens läßt der Wind zum Abend und in der Nacht deutlich spürbar nach! Der Wind hat aber auch einen großen Vorteil, den ich hier konsequent nutze: Gleich mehrere Paare schmutziger Socken werden mit dicken Steinen beschwert und landen im eiskalten, total aufgewühlten, türkis-farbenen Wasser des Sees. Nach zwei Stunden in dieser "Trommel" sind sie mehr als ausreichend durchgewalgt und landen zum Trocknen an meiner Einstiegsleiter - auch hier erledigt der Wind seinen Job in kürzester Zeit! Der nächste Tag ist -nach den vielen Meilen zuvor- ein herrlicher Ruhetag mit "TD am Fahrzeug und am Mann". Für diejenigen unter euch, die nicht das zweifelhafte Vergnügen genießen mußten, zu dienen: TD steht für "Technischer Dienst", also Wartungs-, Reinigungs- und jede Menge sonstiger Arbeiten, einschließlich der Pflege meiner körperlichen und geistigen Gesundheit in Form langer Entdeckungsspaziergänge an der wilden Küste des Lago Posadas... natürlich mit der Kamera bewaffnet!
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und Pueyrredón > Lago Pueyrredón Lago PueyrredónAm Sonntag, dem 17. Nov. `24, treibt mich die Unruhe wieder weiter... es gibt noch so unendlich viel zu sehen und zu entdecken... Meine heutige Etappe ist aber deutlich überschaubarer und alles andere als die üblichen "Fahrtage" - es sind lediglich 14 Kilometer bis zum neuen Ziel... trotzdem braucht`s durch die steile Piste und natürlich einigen Fotostopps immer noch deutlich mehr als eine Stunde, bis ich am nächsten, außergewöhnlichen Ort stehe, einer schmalen, natürlichen Landbrücke zwischen dem Lago Posadas und dem erheblich größeren Pueyrredón. Etliche Kilometer von meinem Platz entfernt ragt eine lange Halbinsel in den See und hier verläuft die Grenze zu Chile, wo sich der Pueyrredón noch wesentlich weiter erstreckt.
Augenfällig am Pueyrredón ist seine tiefblaue, kristallklare Farbe im Gegensatz zum türkis leuchtenden und von der Gletschermilch leicht milchigen Posadas. Von meinem neuen Stellplatz, mitten auf dem Isthmus, der Landbrücke zwischen den Seen, kann ich vor mir die aufgewühlten Wellen des Pueyrredón und hinter mir die deutlich ruhigere Oberfläche des Posadas sehen und mich kaum entscheiden, wie lange ich meine Blicke wohin lenke. Leider hat die Große Grüne Moorunkel einen bitteren Wermutstropfen über diesen paradiesischen Ort vergossen - es ist der patagonische Wind! Über zig Kilometer jagt er wie durch eine Düse zwischen den schneebedeckten Bergen über die ebene Oberfläche des Pueyrredón und trifft mich auf der Landbrücke mit absoluter und ungehemmter Wucht! Obwohl das Fahrerhaus des Wanderer genau zum Wind steht, ist das Fauchen im Aufbau nahezu ohrenbetäubend und immer wieder schlagen Böen das Fahrzeug wie in schwerem Seegang. Das Aussteigen über die hohe Leiter des Aufbaus ist sogar richtig gefährlich! Ich muß mich mit meinem Körper gegen die Tür stemmen um sie überhaupt öffnen zu können! Versuche ich dann durch die Lücke auf die Einstiegsleiter zu kommen, kann ich kaum das Gleichgewicht halten.
Dick angezogen -und damit schwitzend wie ein Iltis- trotze ich dem schneidenden Wind und erkunde zu Fuß meine Umgebung - und werde fündig! Einige hundert Meter entfernt, entdecke ich im Schutz einiger Sanddünen eine winzige Sandpiste zum Ufer des Posadas und einen riesengroßen Dornenbusch, der die Gewalt des Windes deutlich bremst. Die Entscheidung fällt nicht schwer - nach eineinhalb Stunden starte ich den Wanderer erneut und mache mich auf diesem neuen, geschützten Platz heimisch... mit kleinem, aber eigenem Sandstrand und grüner, saftiger Wiese! Bei einem "Genießerrundgang" stehen mir fast die Tränen in den Augen - so wunderschön ist es hier. Mit kurzer Hose & T-Shirt kann ich durch`s immer noch eiskalte Wasser waten und die Sonne auf der Haut spüren...
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wie geht`s weiter...Die Lagos Posadas und Pueyrredón sind so beeindruckend, daß ich längst noch nicht an die Abreise denke! Am Pueyrredón steht mir noch eine ganz besondere Überraschung und ein Weiteres Highlight im Abenteuer PanAmericana bevor. Dazu geht`s auf der nächsten Seite weiter...
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