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Lago Posadas und Pueyrredón

Los Altares - Posadas

Nach insgesamt 10 Tagen Fahrt von der Halbinsel Valdez, quer durch den Kontinent Südamerikas, habe ich im 3. Törn im Abenteuer PanAmericana mit dem Wanderer die Anden wieder erreicht und stehe an den beiden Seen Lago Posadas und Pueyrredón.

Nach der anstrengenden Fahrt über insgesamt fast 1.400 Kilometer über manchmal übelste Straßen und auch etlichen Kilometer über quälende, nervende und materialermüdende Pisten, ist jetzt "tranquillo" angesagt! ..langsam... Ruhe... Pause... entspannen... genießen... wahrnehmen, was ich erreicht habe...

..mit einem einzigen, kleinen Schönheitsfehler... dem patagonischen Wind! Schon seit Tagen faucht er ununterbrochen, schlägt den Wanderer auf der Straße hin und her oder bremst ihn quälend ab. Auf jedem Stellplatz ist das Fahrzeug mit der Front gegen den Wind ausgerichtet, damit ich nicht noch im Bett ständig wie auf Hoher See geschüttelt werde. Das Verlassen oder Besteigen des Wanderer ist oft ein Kampf um`s Gleichgewicht auf der hohen Einstiegsleiter! Gleichzeitig muß ich die Tür so halten, daß sie mir nicht aus den Angeln gerissen wird... Patagonien eben!

 

RN40 bis Bajo Caracoles
auf der RN40 durch die farbige Felslandschaft


die letzten 70 km Piste bis zu den Anden
ab Bajo Caracoles dann die letzten 70 km Piste bis zu den Anden
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Lago Posadas

Freitag, der 15. Nov. `24, nach 10 Tagen Anfahrt von der Halbinsel Valdez, stehe ich am Lago Posadas - auf einem einsamen Stellplatz, direkt am See, dicht gedrängt hinter großen Büschen und Felsen, die wenigstens etwas von dem fauchenden, patagonischen Wind abhalten. Zumindest in einem ist mir Patagonien etwas gewogen - meistens läßt der Wind zum Abend und in der Nacht deutlich spürbar nach! Der Wind hat aber auch einen großen Vorteil, den ich hier konsequent nutze: Gleich mehrere Paare schmutziger Socken werden mit dicken Steinen beschwert und landen im eiskalten, total aufgewühlten, türkis-farbenen Wasser des Sees. Nach zwei Stunden in dieser "Trommel" sind sie mehr als ausreichend durchgewalgt und landen zum Trocknen an meiner Einstiegsleiter - auch hier erledigt der Wind seinen Job in kürzester Zeit! smiley_zwinkern

Der nächste Tag ist -nach den vielen Meilen zuvor- ein herrlicher Ruhetag mit "TD am Fahrzeug und am Mann". Für diejenigen unter euch, die nicht das zweifelhafte Vergnügen genießen mußten, zu dienen: TD steht für "Technischer Dienst", also Wartungs-, Reinigungs- und jede Menge sonstiger Arbeiten, einschließlich der Pflege meiner körperlichen und geistigen Gesundheit in Form langer Entdeckungsspaziergänge an der wilden Küste des Lago Posadas... natürlich mit der Kamera bewaffnet!

 

am Lago Posadas mein Stellplatz am Lago Posadas

 
mein Stellplatz am Lago Posadas

 

mein Stellplatz am Lago Posadas mein Stellplatz am Lago Posadas

 

 

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Seid auf der Fahrt zum Lago Posadas mit dabei...

 

DSC08785-1080-1180
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Blick aus dem Fenster des Wanderer  

Bestimmt habe ich das, oder etwas ähnliches, schon mehrfach in GlobalWanderer gesagt, aber ich bin auch nach zehntausenden von Kilometern in der Sahara Marokkos und den Naturwundern Südamerikas immer noch ehrfürchtig beim Blick aus meinem Fenster. Natürlich "weiß es" mein Kopf, aber mein Herz reagiert immer noch mit der gleichen Mischung aus Unglaube, unfaßbarer Freude und ehrfürchtigem Staunen bei solchen Anblicken! Nicht nur die unendlichen Weiten der Landschaft, des Himmels, nicht nur die Farben eines solchen Sees vor den Bergen, es ist auch die fast vollkommene Unberührtheit der Natur. Ja, es waren andere Menschen, die Wege angelegt haben über die ich hier her kommen konnte, aber es sind keine Menschenmassen wie überall in Europa, die an solchen Stellen einfallen würden. Hier vergehen manchmal Tage bis ich einen anderen Menschen überhaupt sehen kann.

Es ist auch Dankbarkeit für dieses Privileg, das alles mit eigenen Augen sehen zu können, mit allen Sinnen zu fühlen.

 

Lago Posadas

Lago Posadas
Lago Posadas

Lago Posadas
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Lago Pueyrredón

Wolke über den Bergen Am Sonntag, dem 17. Nov. `24, treibt mich die Unruhe wieder weiter... es gibt noch so unendlich viel zu sehen und zu entdecken... Meine heutige Etappe ist aber deutlich überschaubarer und alles andere als die üblichen "Fahrtage" - es sind lediglich 14 Kilometer bis zum neuen Ziel... trotzdem braucht`s durch die steile Piste und natürlich einigen Fotostopps immer noch deutlich mehr als eine Stunde, bis ich am nächsten, außergewöhnlichen Ort stehe, einer schmalen, natürlichen Landbrücke zwischen dem Lago Posadas und dem erheblich größeren Pueyrredón. Etliche Kilometer von meinem Platz entfernt ragt eine lange Halbinsel in den See und hier verläuft die Grenze zu Chile, wo sich der Pueyrredón noch wesentlich weiter erstreckt.

 

Anfahrt auf den Lago Pueyrredón
Anfahrt auf den Lago Pueyrredón


Landbrücke zwischen den Lagos Posadas und Pueyrredón
die schmale Landbrücke zwischen den Lagos Posadas und Pueyrredón

 

Augenfällig am Pueyrredón ist seine tiefblaue, kristallklare Farbe im Gegensatz zum türkis leuchtenden und von der Gletschermilch leicht milchigen Posadas. Von meinem neuen Stellplatz, mitten auf dem Isthmus, der Landbrücke zwischen den Seen, kann ich vor mir die aufgewühlten Wellen des Pueyrredón und hinter mir die deutlich ruhigere Oberfläche des Posadas sehen und mich kaum entscheiden, wie lange ich meine Blicke wohin lenke. Leider hat die Große Grüne Moorunkel einen bitteren Wermutstropfen über diesen paradiesischen Ort vergossen - es ist der patagonische Wind! Über zig Kilometer jagt er wie durch eine Düse zwischen den schneebedeckten Bergen über die ebene Oberfläche des Pueyrredón und trifft mich auf der Landbrücke mit absoluter und ungehemmter Wucht! Obwohl das Fahrerhaus des Wanderer genau zum Wind steht, ist das Fauchen im Aufbau nahezu ohrenbetäubend und immer wieder schlagen Böen das Fahrzeug wie in schwerem Seegang. Das Aussteigen über die hohe Leiter des Aufbaus ist sogar richtig gefährlich! Ich muß mich mit meinem Körper gegen die Tür stemmen um sie überhaupt öffnen zu können! Versuche ich dann durch die Lücke auf die Einstiegsleiter zu kommen, kann ich kaum das Gleichgewicht halten.

 

Stellplatz auf der Landbrücke
mein -windiger- Stellplatz direkt auf der Landbrücke


Lago Pueyrredón
der Lago Pueyrredón

 

windiger Lago Pueyrredón
der Wind peitscht die Wellen in schneller Folge ans Ufer des Pueyrredón

 

Dick angezogen -und damit schwitzend wie ein Iltis- trotze ich dem schneidenden Wind und erkunde zu Fuß meine Umgebung - und werde fündig! Einige hundert Meter entfernt, entdecke ich im Schutz einiger Sanddünen eine winzige Sandpiste zum Ufer des Posadas und einen riesengroßen Dornenbusch, der die Gewalt des Windes deutlich bremst. Die Entscheidung fällt nicht schwer - nach eineinhalb Stunden starte ich den Wanderer erneut und mache mich auf diesem neuen, geschützten Platz heimisch... mit kleinem, aber eigenem Sandstrand und grüner, saftiger Wiese! Bei einem "Genießerrundgang" stehen mir fast die Tränen in den Augen - so wunderschön ist es hier. Mit kurzer Hose & T-Shirt kann ich durch`s immer noch eiskalte Wasser waten und die Sonne auf der Haut spüren...

 

mein neuer Stellplatz
mein neuer Stellplatz - immer noch auf der Landbrücke


hinter Dünen und Büschen
..geschützt hinter Dünen und Büschen
Strand und grüne Wiese
..mit eigenem Strand und grüner Wiese


Aussicht von meinem Schlafzimmer
..und dieser Aussicht von meinem Schlafzimmer
Stellplatz

 

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Eindrücke von der Fahrt zum Pueyrredón und Impressionen

 

Brücke auf den Isthmus

..ach, bevor ich über "solche" Brücken fahre, schaue ich fast immer nach, wie sie von unten aussehen und ob sie die 10 Tonnen des Wanderer (hey, ich habe deutlich abgenommen! Ich mache weniger als 1 % dieses Schwergewichts aus!) wohl tragen...

 

 

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wie geht`s weiter...

Die Lagos Posadas und Pueyrredón sind so beeindruckend, daß ich längst noch nicht an die Abreise denke! Am Pueyrredón steht mir noch eine ganz besondere Überraschung und ein Weiteres Highlight im Abenteuer PanAmericana bevor. Dazu geht`s auf der nächsten Seite weiter...

 

Lago Pueyrredón und mehr...

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