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> Punta Norte Punta Norte - Take 3Zum 3. Mal (der verunglückte Anlauf vor 2 Wochen nicht mitgezählt) bin ich jetzt auf Valdez und zum 3. Mal fahre ich die 80 Kilometer lange, extrem staubige Piste zum nördöstlichsten Zipfel der Halbinsel - Punta Norte. Weltweit gibt es hier die einzige Population von Orcas die es gelernt haben, Robben im ufernahen Wasser zu jagen und dabei sogar auf das Ufer aufzulaufen - unter absoluter Lebensgefahr für sich selbst! Schafft der Orca es nicht, sich mit dem ablaufenden Wasser der Welle wieder zurück ins Meer zu robben, ist er gestrandet und wird durch sein Eigengewicht an Land nach kurzer Zeit elendig ersticken... Wie oft habe ich in Reiseberichten schon von anderen Overlandern
gelesen & gesehen, die das Glück hatten, zur richtigen Zeit am
richtigen Ort zu sein um die riesigen Tiere in unmittelbarer Ufernähe
zu sehen und zu fotografieren... dieses Glück hatte ich bisher nicht!
An der Rangerstation von Punta Norte gibt es eine Tafel, auf der die
Sichtungen der letzten Tage aufgelistet sind und 2 mal habe ich schon
gelesen, daß sie "gestern" da waren... und "vorgestern"... Wenn ich weiterhin Pech habe, wird der Kunstoff-Orca oben, der als lebensgroßes Model in Punta Norte steht, wohl wieder der einzige sein, den ich zu Gesicht bekomme.
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> WhaleWatching WhaleWatchingVon den sechs Agenturen in Puerto Piramides die WhaleWatching-Bootstouren anbieten, ist die von Peke Soza bei Overlandern wohl die bekannteste. Da ich noch nie an so einer Tour teilgenommen habe, steht genau das diesmal ganz oben auf meiner ToDo-Liste für Valdez. Schon um 0830 bin ich bei Peke und lege meine Kreditkarte für die 106.000 Peso`s auf den Tisch. Danach muß mein Fotorucksack noch in ein Schließfach, weil Rucksäcke aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt sind! Wie ich später an Bord auch nachvollziehen kann: Bei der Aufregung, wenn einer der Wale neben dem Boot auftaucht, dreht sich jeder natürlich sofort in die entsprechende Richtung und schnell knufft man dabei mit seiner dicken "Beule" auf dem Rücken jemand anderen an. Auf dem schwankenden Boot kann so ein unerwarteter Stoß schnell zum "Mann über Bord" werden... Dick angezogen mit meiner festen Motorradjacke -trotz des strahlenden Sonnenscheins- bekomme ich dann auch eine noch dickere Rettungsweste verpaßt, bevor wir alle das in einem Trailer auf dem Strand liegende Boot betreten können. Nach der Begrüßung und etlichen Sicherheits- und Verhaltenshinweisen auf spanisch und englisch, drückt uns dann auch bald ein riesiger Caterpillar mit gewaltigen Zwillingsreifen auf dem Trailer über das flache Ufer ins tiefere Wasser. Hier verläßt das Boot den Trailer aus eigener Kraft und wir steuern zuerst Punta Piramide (siehe Karte oben) an. Vorbei an den Robben, Seelöwen, Seelefanten (3 e`s für Seeelefanten sind mir doch etwas zu viel...) und allen Arten von Seevögeln fahren wir langsam um die Landzunge und kommen danach auch sofort in den scharfen Seewind und 2 bis 3 Meter hohe Dünung!
Weiter auf "offener See" bekommen wir dann auch endlich die riesigen Glattwale mit ihren Jungen zu Gesicht. Jedesmal nimmt das Boot dann sofort die Fahrt der zwei schweren Schrauben zurück und wir dümpeln solange, bis die Wale nicht mehr zu sehen sind - leider ist das Dümpeln bei der schweren Dünung auch der Grund für meine ziemlich magere Foto/Filmausbeute! Allzu oft habe ich nur Beine, Reeling, Wellen oder Himmel auf den Bildern und wenn ich -später bei der Sichtung- dann endlich auch `mal einen Wal auf dem digitalen "Film" habe, muß ich auch noch 80% löschen, weil die Kamera die Schärfe noch auf die Reeling und nicht den Wal gesetzt hatte. Ich will nicht allzu sehr jammern, immerhin habe ich noch meine "analogen" Erinnerungen an diese beeindruckenden Begegnungen.
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> Caleta Valdez Caleta ValdezWährend ich gestern auf WhaleWatching Tour mit dem Schiff unterwegs
war, sind Kevin & Carmen, die ich ja schon bei Punta Norte (s.o.)
kennengelernt habe, bei Caleta Valdez
gewesen - und haben 15, in Worten: FÜNFZEHN Orcas gesehen. Mein
wahrscheinlich letzter Versuch, diese beeindruckenden Tiere auf Valdez
zu Gesicht zu bekommen, führt also über die staubigen 80
Pistenkilometer genau dorthin an die Ostküste von Valdez. Schon
zweieinhalb Stunden vor Tidenhöchststand habe ich mir mit meinem
Treckingsitz einen Platz mit guter Sicht gesucht. Vor mir liegen die
Robben, Seelöwen und Seelefanten zusammen mit vielen Jungtieren am
Strand und verdösen -bis auf ein paar "Badegäste", meist unerfahrene
Jungtiere, DER Beute für die Orcas- den Tag am Strand. Die Zeit
vergeht... Tidenhöchststand und kein einziger schwarzer Rücken, keine
riesige Finne, die die Wellen durchschneidet... nichts! Nada! |
Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Abschied von Valdez Abschied von ValdezAm Samstag, dem 9. Nov. `24, verlasse ich Valdez zum möglicherweise letzten Mal. Zumindest im Moment fehlen mir Motivation und Vorstellung, die tagelange Fahrt bis zur Halbinsel im nächsten Jahr erneut auf mich zu nehmen - vor allem, bei dieser miesen Erfolgsquote, was meine persönlichen Orca-Sichtungen angeht... Aber, trotz der ganzen Entäuschung: Im Gegensatz zu meinen ersten Besuchen auf Valdez, habe ich diesmal wenigstens Wale gesehen! Natürlich schmunzel ich jedesmal, wenn auf dem Tacho des Steyr` eine neue Tausender-Zahl erscheint. Diesmal aber ist es anders: Immer wieder schaue ich hin und erwarte eine krumme Zahl, nämlich 152.188! Genau das ist der magische Kilometerstand, mit dem ich genau 30.000 km im Abenteuer PanAmericana gefahren bin! Das ist für mich schon etwas ganz besonderes! Kurz nach dem InfoCenter für den Nationalpark ist es soweit: Links neben mir leuchtet das Meer und dann, um 0930 Uhr, rollen die 152.188 auf dem Tacho...
weiter mit der Fahrt in den Anden
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