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Süden > Viva Argentina Viva Argentina
Nach der riesigen Brücke über den Rio Uruguay folgt bereits nach wenigen, weiteren Kilometern die erste Tankstelle - meine Anlaufstation, um die Tanks des Wanderer wieder mit Diesel zu füllen und einer ausgiebigen Frühstückspause für mich. By the way: Der Dieselpreis in Argentinien liegt immer noch unter 1 € und das, obwohl die Preise nach dem letzten Regierungswechsel massiv gestiegen sind! Dafür scheint sich -aus meiner begrenzten Sicht- die Hyperinflation des argentinischen Peso deutlich verlangsamt haben... Über den Rio Paranicito (2 auf der
Karte), die Laguna Bragado (3) und die
Laguna Alsina (4) erreiche ich am 20. Okt.
`24 schließlich die letzte Station vor meinem Etappenziel El Cóndor: die Laguna La
Salada (5). Einige Kilometer abseits der Ruta Nacional 3
erreiche ich über eine Sandpiste den verträumten See. Obwohl es
Sonntag, also Wochenende und Ausflugszeit für die Südamerikaner ist,
stehe ich fast vollkommen allein - die nächsten Nachbarn mindestens 100
Meter entfernt. Als sich dann am späten Nachmittag eine pechschwarze,
grollende Wand aus Westen nähert, flüchten auch die letzten Ausflügler
und ich bin der einzig verbliebene Nerd, der den schweren Gewittersturm
hautnah erlebt. Orkanartige Böen peitschen den prasselnden Regen gegen
den Wanderer während ich mir von drinnen,
bei schräg gestelltem Fenster, das Schauspiel anschaue und -höre! Von
den gegenüber liegenden Seeufern kann ich nichts mehr erkennen, weil
schon in 50 Metern Entfernung das Wasser des Sees übergangslos in Regen
und Wolken übergeht. Die Wellen rollen direkt vor meinen Augen im
Abstand von nur 2 Metern ununterbrochen gegen das Ufer, während ein
Blitz nach dem anderen quer durch den Himmel oder nach unten auf`s
Wasser oder das Land schlägt. Senkrecht zur Richtung der Wellen rasen
schneeweiße Schaumstreifen über die Wellen und scheinen aus einem
einzigen Punkt vor mir fächerförmig zusammen mit den Wellen auf`s Ufer
zu schlagen... und ich bin mittendrin! Nur Zentimeter von den schweren,
tosenden Regentropfen und dem kreischenden Wind entfernt. Niemals
könnte ich zu Hause, im Schutz der Wohnung, die aufgebrachte Natur so
nah, so unmittelbar und mit allen Sinnen gleichzeitig erleben...
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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Fahrt nach
Süden > El Cóndor zurück in El CóndorMontag, 21. Okt. 2024, kurz nach dem Start heute Morgen habe ich den Rio Colorado überquert und bin damit wieder in Patagonien. Fast 200 Kilometer weiter südlich überquere ich die Brücke in Viedma über den Rio Negro und nähere mich damit nach einer ganzen Woche Fahrt von Uruguay aus, jetzt meinem ersten Etappenziel, dem kleinen Küstenort El Cóndor ("Ziel" auf der Karte). Bereits zum dritten mal auf dem Abenteuer PanAmericana mache ich hier, an der größten Papageienkolonie ganz Südamerikas außerhalb des Amazonas, Station auf dem weiteren Weg nach Süden. Wenige hundert Meter von der großen Gedenkstätte für den Falklandkrieg gegen England, stehe ich direkt an den steilen Klippen über der Küste, in die die Loros, die Papageien, über viele Kilometer hinweg tausende, vielleicht sogar zehntausende von Nisthöhlen gebuddelt haben, in denen sie ihren Nachwuchs aufziehen. Mit ununterbrochenem, lautem Gekreische fliegen die leuchtend bunten Vögel paarweise oder in riesigen Schwärmen über den Wanderer, tauchen direkt am Klippenrand mit atemberaubender Geschwindigkeit senkrecht nach unten und steuern dann zielsicher ihre eigene Höhle an. Erst mit Einbruch der Dämmerung wird das ohrenbetäubende Konzert immer leiser um dann in der Dunkelheit völlig zu verstummen. Erst jetzt sind meine Sinne imstande, die ununterbrochen rauschenden, rythmischen Wellen des Ozeans wirklich wahrzunehmen.
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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Fahrt nach
Süden > es geht weiter... wie geht`s weiter...El Cóndor war das erste Etappenziel auf dem dritten Törn im Abenteuer PanAmericana. Von hier geht die Fahrt weiter zum nächsten Ziel, der Halbinsel Valdez. Das riesige Naturreservat ist bekannt für die Beobachtung von Walen, die hier, auf ihrem Weg nach Norden, in die Karibik, Station machen. Valdez ist auch weltweit der einzige Ort, wo Orcas bei der Jagd auf Robben bis auf den Strand auflaufen...
hier geht`s weiter mit Valdez...
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