|
Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Valdez
> Punta Mejillon Punta MejillonBereits vor zwei Jahren bin ich mit dem Wanderer von El Cóndor aus die beschwerliche
Piste der RP 1 entlang der Küste bis San Antonio Oeste gefahren. Ein
großes Sumpfgebiet zwingt die RP 1 aber zu einem weiten Umweg ins
Landesinnere um den Sumpf herum - und damit vorbei an Punta Mejillon. Über eine Stich"straße", oder
besser: -Piste, ist dieser winzige Punkt aus 5 oder 6 Häusern aber zu
erreichen (2 auf der Karte). Mitten in diesem malerischen Ort türmen
sich bereits riesige Sanddünen auf und versperren die Sicht auf den
Atlantik. Zu Fuß finde ich eine handvoll Reifenspuren im Sand und so
noch einen Zugang zum traumhaften Strand - und zwei abgelegenen, aber
verrammelten Hütten. Der einzige Wermutstropfen: Ich bin jetzt in einem Gebiet, wo Wale auf ihrer Wanderung in die Karibik regelmäßig vorbeiziehen! So oft ich das Meer aber nach ihrem Blas -der Fontäne aus kondensierter Luft und Wasser beim Ausatmen- oder nach schwarzen Rücken oder Fluken absuche, werde ich enttäuscht...
|
Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Valdez
> Saco Viejo Saco Viejo bei San Antonio OesteMittwoch, 23. Okt. 2024, erst am Mittag mache ich mich langsam fahrbereit für die weniger als 100 Pistenkilometer bis zu meinem nächsten Stellplatz Saco Viejo bei San Antonio Oeste (3 auf der Karte). Leider schlägt jetzt wieder der Pannenteufel überraschend und brutal zu: Der Anlasser rutscht ständig durch. Es braucht etliche Versuche und mir steht bereits der Angstschweiß auf der Stirn, als er endlich versucht, den Motor zu drehen... jedoch quälend langsam, als ob die paar letzten Elektronen aus der Batterie nur unwillig ihren Weg in den Anlasser finden. Zum Glück reichen beim Steyr schon 2 oder drei Umdrehungen der Kurbelwelle, bis der Selbstzünder dann doch noch anspringt! Vorsichtig, um nur ja nicht den Motor abzuwürgen, fahre ich aus der Sandfalle bis zum Beginn der Piste. Obwohl ich mir die Augen ausstarre, kann ich zwischen der handvoll Häuser nirgendwo ein Anzeichen von Bewohnung, geschweige denn echte Menschen sehen. Die Entscheidung fällt also leicht: Ab über die Piste entlang der Küste bis San Antonio Oeste. Wenn ich Hilfe brauche, finde ich sie am ehesten hier. Die Fahrt verläuft dann problemlos und es gibt auch kein Anzeichen dafür, das die Lichtmaschine keinen Strom liefert oder die Batterien tot sind. In Saco Viejo angekommen, stelle ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch die Maschine ab... und starte sie nach ein paar Minuten erneut - absolut problemlos! ..als wäre alles ein böser Traum gewesen. Danach prüfe ich mit dem Multimeter alle Spannungen - auch nach ein paar Stunden Stillstand und auch hier keinerlei Anzeichen für einen Fehler in der Elektrik. Auch ein weiterer Startversuch klappt sofort! Auch in Saco Viejo suche ich immer wieder das Meer nach Anzeichen für vorbeiziehende Wale ab... nichts... Da sich der Himmel aber grau zuzieht, ein heftiger Wind Luft & Wasser trübt und auch langsam die Dämmerung beginnt, habe ich eh wenig Chancen. Dafür werde ich mit einem "brennenden Himmel" beim Sonnenuntergang beschenkt! ![]()
|
Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Valdez
> Wale Valdez - die ersten WaleDer nächste Tag, Donnerstag, 24. Okt. 2024, "neues Spiel, neues Glück..." Da ich heute bis Valdez kommen will und über 350 Kilometer vor mir habe, sitze ich bereits früh im Fahrerhaus, drehe mit bangen Gedanken den Zündschlüssel... und kacke ab! Genauso, wie auch der Anlasser! Wieder rasselt er über mehrere Startversuche durch, während die Batterien anscheinend in die Knie gehen. Wieder, wie schon gestern, klinkt er endlich ein und mit den letzten Tropfen Batteriestrom springt der Motor an. ..und da sind sie wieder - die lieben Sorgen... die Gedanken im Kopf, der ja rund ist, damit sich die Gedanken so schön im Kreis drehen können... Bevor ich jetzt versuche, eine Argumentationskette und literarische Zusammenfassung zu erstellen, mache ich`s kurz: Ich fahre nach Valdez!
Meistens kann ich mit der Kamera nur den Blas oder kleine Teile des
Rückens der gewaltigen Tiere einfangen... bis, ja, bis ich das
unglaubliche Glück habe, daß einer der Kolosse gleich mehrfach
hintereinander hoch aus dem Wasser springt! Ein noch nicht weiter
gewanderter Bulle?
|
Leider ist das Glück ein treuloser Geselle und selten von Dauer! Beim Einsetzen der Abenddämmerung bekomme ich Besuch von einem Parkrancher. Er ist total nett und verständnisvoll - auch bei meiner Geschichte mit meinen Startproblemen. Er hält sogar Rücksprache mit seinem Vorgesetzten, aber die Entscheidung ist unerbittlich: Ich darf nicht im Gebiet des Parks übernachten! Entweder schaffe ich es mit eigener Kraft hier wegzufahren, oder er wird einen Mechaniker benachrichtigen... ...und nein, die 10 Kilometer bis Punta Flecha, wo das Übernachten an einer Rangerstation erlaubt ist, kommt auch nicht infrage, weil Flecha wegen Bauarbeiten geschlossen ist... Da der Steyr wieder anstandslos startet, bleibt mir nichts anderes übrig, als noch einmal 20 Kilometer bis zur Zahlstelle für den Parkeintritt zu fahren und dort, eingerahmt von der Asphaltstraße und Zäunen die Nacht zu verbringen. Noch einmal 40 Kilometer -oder fast eine Stunde- weiter nach Puerto Piramides mit seinen offiziellen Stellplätzen, will & kann ich wegen ziemlicher Erschöpfung nach diesem elend langen Fahrtag und der jetzt einsetzenden Dunkelheit nicht auch noch in Angriff nehmen.
|
Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Valdez
> wie geht`s weiter... wie geht`s weiter...Der nächste Morgen... und der Steyr startet wieder nicht! Nur mit Angstschweiß auf der Stirn und `ner Menge Bitten an das Universum, klappt`s dann nach etlichen Fehlversuchen. Meine Entscheidung ist schon gestern Abend gefallen: So bitter es auch ist, ich werde Valdez -kaum das ich`s betreten habe- wieder verlassen, weitere 360 Kilometer weiter nach Süden bis Camarones fahren und dort um Hilfe bei Caesar bitten, der mir schon im letzten Jahr meine Kupplung repariert hat. irgendwann geht`s hier irgendwie weiter ...
|