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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Laguna Varvarco, Teil 1 > Argentinien Ankunft in ArgentinienWeniger als 50 Kilometer nach der argentinischen Grenze erreiche ich meinen ersten Stellplatz direkt am Ufer des Rio Agrio bei El Alto und verbringe den Rest des Tages wieder im strahlenden Sonnenschein und mit dem Rauschen des Flusses über flache Stromschnellen. Weit abseits von irgendwelchen künstlichen Lichtern sehe ich am Abend wieder das Band der Milchstraße in einer fast unwirklichen Klarheit und Schönheit - und bin wieder erfürchtig und dankbar für solche Erlebnisse. Am nächsten Morgen dann wieder eine Überraschung: Während ich noch am "Schreibtisch" sitze und mein Tagebuch aktualisiere, sehe ich aus dem Fenster im Fluß, weniger als 50 Meter von mir entfernt, tatsächlich fünf Flamingos!
Die Fahrt geht dann für 166 Kilometer weiter nach Norden, bis Chos Malal, dem Ausgangspunkt für ein besonderes
Abenteuer! Schon bei meiner Ankunft auf dem städtischen Campingplatz sind sie, die Loros, die kleinen, grünen Papageien, zu hunderten irgendwo in den Bäumen über mir und machen ein Geschrei, das seinesgleichen sucht. Trotzdem kann & muß ich nur schmunzeln - was für ein exotischer, liebenswerter Krawall. Am Abend dann kreisen sie wie die Verrückten herum und suchen sich ihren passenden "Nachtbaum", natürlich wieder mit Geschrei. Als es dann dunkel ist, ist auch wieder Ruhe - na ja, noch nicht ganz, von der nicht weit entfernten Promenade kommen Gesang und Getrommel. Ich mache noch einen letzten Rundgang und wieder einmal kann ich nur staunen, wie unterschiedlich doch die Welt, in der ich sozialisiert wurde, zu meiner jetzigen ist! Obwohl es schon auf 2230 Uhr zugeht, ist die Fressmeile noch offen und hunderte von Menschen, einschließlich kleiner Kinder, erfreuen sich an dem Angebot. Selbst der Kinderspielplatz ist mit Kleinkindern voll besetzt! Alle Schaukeln, Rutschen, Karoussels werden mit Spaß und Gegröhle genutzt - undenkbar bei uns...
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Varvarco Fahrt nach VarvarcoAm nächsten Morgen, Donnerstag, dem 27. Feb. `25, starte ich von
Chos Malal. Nach einem letzten Auftanken des Wanderer und einigen Einkäufen, beginnt mit dem
Überqueren der Brücke über den fast ausgetrockneten Rio Curi Leuvú, das Abenteuer "Laguna Varvarco" - eine über 300 Kilometer lange
Pistenfahrt mitten durch die Anden! Die äußerst dürftigen und wenigen Beschreibungen der handvoll Overlander, die diese Strecke bereits gefahren sind, sprechen von verdammt anspruchsvollen Pisten, aber einer Abgeschiedenheit und Schönheit der Bergwelt, wie sie selten zu finden ist. Mit einem gehörigen Stück Respekt, einem gleichen Anteil an Schiss aber doppelt so viel Vorfreude, begebe ich mich auf die Fahrt nach Norden. Der Schiss hat dabei gleich zwei Gründe: Zum einen ist auf dieser Strecke vor wenigen Wochen ein ExMo (ExpeditionsMobil) aus Belgien bei einer Schrägfahrt umgestürzt... und dann ist da wieder das Ding mit dem "Solo"! Ich bin allein unterwegs! Nicht nur im Wanderer, sondern auch auf der Strecke... Falls es zu Problemen kommt, ist Hilfe verdammt weit entfernt! Bild oben: das Monumento a la Madre Patri hoch über dem Ort Andacollo
Die ersten 120 Kilometer von Chos Malal auf der Ruta Provincial 43 bis zum Ort Varvarco, sind einfach, weil mehr als die halbe Strecke sehr gut asphaltiert ist. Die Landschaft wird im strahlenden Sonnenschein mit jedem weiteren Kilometer immer spektakulärer. Am Nachmittag erreiche ich Varvarco und dort kommt es zu einer Begegnung, die mehr als angenehm und hilfreich, dabei aber so unwahrscheinlich ist, daß man es kaum glauben kann: Ich lerne Andre kennen, einen Deutschen, der seit 20 Jahren in Südamerka und seit 5 Jahren hier in diesem Ort lebt. Damit nicht genug! Schon nach wenigen Sätzen stellen wir beide fest, daß wir nicht nur aus dem "Pott", dem Ruhrgebiet, sondern auch noch beide aus Dortmund und sogar aus dem gleichen Vorort, Mengede, sind! Natürlich haben wir erst einmal unsere Erinnerungen an unsere Zeit in der Heimat auszutauschen, aber selbst damit ist die "Unmöglichkeit" einer solchen Begegnung noch nicht vorbei! Andre arbeitet für die Guardaparques, die Stelle der Provinzregierung, die für die Pflege und Erhaltung der Natur in dieser Region genauso verantwortlich ist, wie für die Einhaltung von Vorschriften, die Instandhaltung von Wegen bis hin zur Aufstellung von Infotafeln... und damit hat Andre natürlich ein Wissen über meine geplante Route, wie ich es nicht annähernd auf anderem Wege bekommen hätte - also:
6,5 Minuten gemeinsame Fahrt auf der Ruta
Provincial 43 nach Varvarco
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