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Laguna Varvarco, Teil 1

Laguna Varvarco

Montag, der 24. Feb. `25, ich verlasse Chile mit der erneuten Überquerung der Cordillera de Los Andes über den Paso Pino Hachado nach Argentinien. Nach den üblichen, diesmal sehr zügigen Grenzformalitäten, erreiche ich nach weniger als 50 weiteren Kilometern meinen nächsten Stellplatz direkt am Ufer des Rio Agrio bei El Alto.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Norden bis Chos Malal. Nach einer Übernachtung auf dem städtischen Campingplatz, einem letzten Auftanken des Wanderer und einigen Einkäufen beginnt die außergewöhnliche Fahrt zur abgelegenen Laguna Varvarco - eine über 300 Kilometer lange Pistentour mitten durch die Anden! ..eine Fahrt, die ich bereits im letzten Jahr geplant, wegen des im vergangenen April einsetzenden Winters aber nicht mehr durchführen konnte.

Jetzt also ein neuer Anlauf über die Rutas Provincial 43 und 54 und durch atemberaubende Landschaften, so beeindruckend, daß rund um die "Laguna Varvarco" gleich mehrere neue Seiten für den GlobalWanderer entstehen...

 

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Ankunft in Argentinien

Weniger als 50 Kilometer nach der argentinischen Grenze erreiche ich meinen ersten Stellplatz direkt am Ufer des Rio Agrio bei El Alto und verbringe den Rest des Tages wieder im strahlenden Sonnenschein und mit dem Rauschen des Flusses über flache Stromschnellen. Weit abseits von irgendwelchen künstlichen Lichtern sehe ich am Abend wieder das Band der Milchstraße in einer fast unwirklichen Klarheit und Schönheit - und bin wieder erfürchtig und dankbar für solche Erlebnisse.

Am nächsten Morgen dann wieder eine Überraschung: Während ich noch am "Schreibtisch" sitze und mein Tagebuch aktualisiere, sehe ich aus dem Fenster im Fluß, weniger als 50 Meter von mir entfernt, tatsächlich fünf Flamingos!

 

Araukanien

 

Araukanien vor Wolken
durch traumhafte Araukanienwälder geht es hinauf zum Paso Pino Hachado
Araukanie vor dem Lonquimay
ein letzter Blick auf den Vulkan Lonquimay

 

Piste durch Araukanienwälder
der Wanderer am Rio Agrio bei El Alto
der Wanderer am Rio Agrio bei El Alto

 

Stellplatz am Rio Agrio

 

 

Sonnenuntergang am Rio Agrio
Sonnenuntergang am Rio Agrio

 

 

Flamingos am Rio Agrio bei El Alto
Flamingos am Rio Agrio bei El Alto

 

 

Flamingos am Rio Agrio bei El AltoNach dem Besuch der Bäckerei in El Alto habe ich nach einer "Durststrecke" in Chile auch endlich wieder meine palmeritas, kleine "Schweineöhrchen" und tolle Brötchen bekommen. Wieder einmal bestätigt sich meine Erfahrung, daß die Argentinier die besten Bäcker in Südamerika sind!

Die Fahrt geht dann für 166 Kilometer weiter nach Norden, bis Chos Malal, dem Ausgangspunkt für ein besonderes Abenteuer!

Schon bei meiner Ankunft auf dem städtischen Campingplatz sind sie, die Loros, die kleinen, grünen Papageien, zu hunderten irgendwo in den Bäumen über mir und machen ein Geschrei, das seinesgleichen sucht. Trotzdem kann & muß ich nur schmunzeln - was für ein exotischer, liebenswerter Krawall. Am Abend dann kreisen sie wie die Verrückten herum und suchen sich ihren passenden "Nachtbaum", natürlich wieder mit Geschrei. Als es dann dunkel ist, ist auch wieder Ruhe - na ja, noch nicht ganz, von der nicht weit entfernten Promenade kommen Gesang und Getrommel. Ich mache noch einen letzten Rundgang und wieder einmal kann ich nur staunen, wie unterschiedlich doch die Welt, in der ich sozialisiert wurde, zu meiner jetzigen ist! Obwohl es schon auf 2230 Uhr zugeht, ist die Fressmeile noch offen und hunderte von Menschen, einschließlich kleiner Kinder, erfreuen sich an dem Angebot. Selbst der Kinderspielplatz ist mit Kleinkindern voll besetzt! Alle Schaukeln, Rutschen, Karoussels werden mit Spaß und Gegröhle genutzt - undenkbar bei uns...

 

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Fahrt nach Varvarco

Am nächsten Morgen, Donnerstag, dem 27. Feb. `25, starte ich von Chos Malal. Nach einem letzten Auftanken des Wanderer und einigen Einkäufen, beginnt mit dem Überqueren der Brücke über den fast ausgetrockneten Rio Curi Leuvú, das Abenteuer "Laguna Varvarco" - eine über 300 Kilometer lange Pistenfahrt mitten durch die Anden! Flamingos am Rio Agrio bei El Alto

Die äußerst dürftigen und wenigen Beschreibungen der handvoll Overlander, die diese Strecke bereits gefahren sind, sprechen von verdammt anspruchsvollen Pisten, aber einer Abgeschiedenheit und Schönheit der Bergwelt, wie sie selten zu finden ist. Mit einem gehörigen Stück Respekt, einem gleichen Anteil an Schiss aber doppelt so viel Vorfreude, begebe ich mich auf die Fahrt nach Norden. Der Schiss hat dabei gleich zwei Gründe: Zum einen ist auf dieser Strecke vor wenigen Wochen ein ExMo (ExpeditionsMobil) aus Belgien bei einer Schrägfahrt umgestürzt... und dann ist da wieder das Ding mit dem "Solo"! Ich bin allein unterwegs! Nicht nur im Wanderer, sondern auch auf der Strecke... Falls es zu Problemen kommt, ist Hilfe verdammt weit entfernt!

Bild oben: das Monumento a la Madre Patri hoch über dem Ort Andacollo

 

Rio Neuquén an der RP 43
die RP 43 folgt weite Strecken dem Verlauf des Rio Neuquén

 

Rio Neuquén

 

Die ersten 120 Kilometer von Chos Malal auf der Ruta Provincial 43 bis zum Ort Varvarco, sind einfach, weil mehr als die halbe Strecke sehr gut asphaltiert ist. Die Landschaft wird im strahlenden Sonnenschein mit jedem weiteren Kilometer immer spektakulärer.

Am Nachmittag erreiche ich Varvarco und dort kommt es zu einer Begegnung, die mehr als angenehm und hilfreich, dabei aber so unwahrscheinlich ist, daß man es kaum glauben kann: Ich lerne Andre kennen, einen Deutschen, der seit 20 Jahren in Südamerka und seit 5 Jahren hier in diesem Ort lebt. Damit nicht genug! Schon nach wenigen Sätzen stellen wir beide fest, daß wir nicht nur aus dem "Pott", dem Ruhrgebiet, sondern auch noch beide aus Dortmund und sogar aus dem gleichen Vorort, Mengede, sind! Natürlich haben wir erst einmal unsere Erinnerungen an unsere Zeit in der Heimat auszutauschen, aber selbst damit ist die "Unmöglichkeit" einer solchen Begegnung noch nicht vorbei! Andre arbeitet für die Guardaparques, die Stelle der Provinzregierung, die für die Pflege und Erhaltung der Natur in dieser Region genauso verantwortlich ist, wie für die Einhaltung von Vorschriften, die Instandhaltung von Wegen bis hin zur Aufstellung von Infotafeln... und damit hat Andre natürlich ein Wissen über meine geplante Route, wie ich es nicht annähernd auf anderem Wege bekommen hätte - also:

 

  1. die RP 43 ist bis zur Laguna Varvarco für mich befahrbar, nur eben mit Vorsicht, die Piste und vor allem die steilen und engen Serpentinen sind nicht zu unterschätzen. Er selbst hat den Offroad-Truck der Belgier gesehen, die an einer schrägen Stelle umgestürzt sind...
  2. meine geplante Route von der Laguna Varvarco (siehe Karte oben) über die RP 54 im Bogen bis zur Stadt Barancas muß ich streichen! Sie erfordert extreme Bodenfreiheit und Geländegängigkeit, was ich ja beides noch habe, ist aber an sehr vielen Stellen so steil und eng, daß ALLE (Andre, die Ranger, iOverlander... dazu später noch mehr) sagen, daß die Strecke für Fahrzeuge mit mehr als 3 - 5 Tonnen nicht befahrbar ist! Ich könnte ja mit meiner Yam reinfahren, aber...
  3. ich muß also umplanen: Ab der Laguna Varvarco kann und soll ich die gleiche RP 54 nehmen, nur in die andere Richtung, also wieder zurück nach Süden über den Ort Manzano Amargo (Karte) und weiter nach Varvarco - also ein Rundkurs, der nicht ganz so spektakulär, dennoch sehr lohnenswert ist
  4. ..und last but not least, gibt`s natürlich noch jede Menge weitere Tipps zur Route...

 

6,5 Minuten gemeinsame Fahrt auf der Ruta Provincial 43 nach Varvarco

 

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weiter mit dem 2. Teil der Laguna Varvarco

Rio Neuquén an der RP 43  

Die Fahrt von Chos Malal über die Ruta Provincial 43 bis Varvarco war von der Landschaft sehr beeindruckend. Bei der Weiterfahrt nördlich von Varvarco wird es immer spektakulärer und ich bereue es nicht eine einzige Sekunde, diese Route schon seit über einem Jahr geplant zu haben. Auch der Wettergott ist auf meiner Seite und die Sonne strahlt weiterhin von einem tiefblauen Himmel.

Am Freitag, dem 28. Feb. `25, mache ich mich wieder fahrbereit - dazu gehört am Morgen auch noch eine herrlich heiße Dusche auf dem Camping Municipal, dem städtischen Campingplatz. Die für deutsche Verhältnisse etwas "abenteuerliche" elektrische Installation des Wasserboilers, möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten...

Danach besucht mich noch einmal Andre, bevor wir uns für die nächsten Tage verabschieden. Für den Wanderer und mich geht es heute sagenhafte 19 Kilometer weiter im Abenteuer PanAmericana - bis zu den Los Bolillos, einer spektakulären Felsformation auf dem Weg zur Laguna Varvarcos... Einen kleinen Vorgeschmack zeigt bereits das Hintergrundbild dieser Seite.

 

zum 2. Teil der Laguna Varvarco 

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