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An einem der nächsten Tage mache ich mit der Yam einen weiteren Ausflug. Die Fahrt geht zum Salto (Wasserfall) de La Princesa. Ein weiterer Salto, der del Indio, ist im undurchdringlichen Bambusdschungel leider durch ein verschlossenes Tor abgesperrt und damit unerreichbar...
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Du bist hier: Global-Wanderer > Reisen > Südamerika > Inhaltsverzeichnis > 3. Törn > Lonquimay > Cratér Navidad Cratér NavidadZwei Tage später sitze ich wieder auf meiner Yam - auf dem Weg zum Lonquimay. Durch traumhafte Araucanienwälder geht`s in abenteuerlichen Schlangenlinien immer weiter hoch. Dann, wie mit der Schere abgeschnitten, enden die Wälder, der Blick auf den Vulkan öffnet sich und die Piste besteht jetzt nur noch aus schierer Vulkanasche. Um mich herum ist eine unwirkliche Marslandschaft aus zerrissenem Lavagestein und leuchtend gelber bis tiefschwarzer Asche. Dann, etliche Kilometer weiter, ein winzig kleines Schild am Rand der Piste: Sendero Cratér Navidad - der Einstieg des Weges zum Krater. Auf der federleichten, weichen Asche beginne ich mit dem langen Aufstieg. Bei jedem Schritt sinken die Schuhe ein und machen den Weg in der glühenden Sonne noch ein wenig beschwerlicher. Nach einer halben Stunde durch diese Landschaft aus einer anderen Welt, folgt dann der eigentliche Aufstieg zum Krater. In einem extremen Winkel von über 40°, geht es über die jetzt deutlich grobere und scharfkantige Vulkanasche und ausgeworfene Lavabrocken steil bergauf. Mit jedem Schritt rutsche ich in dem nachgiebigen Untergrund wieder um den halben Schritt zurück. Durch die jetzt spürbar dünnere Luft auf fast 2.000 Meter Höhe, die unbarmherzige Sonne und die steile, rutschige und Hitze abstrahlende, dunkle Asche sind gerade die letzten 100 Höhenmeter mehr als eine Tortur!
Nach einer ganzen Stunde Aufstieg und über 400 Höhenmeter ist es geschafft. Auf 1.860 m Höhe stehe ich direkt am Rand des Cratér Navidad. Er ist an der nordöstlichen Flanke des fast genau 1.000 Meter höheren Vulkans Lonquimay am 25. Dezember 1988, also am Weihnachtstag ausgebrochen -daher auch sein Name: Weihnachtskrater- und war ganze zwei Jahre mit Ausbrüchen aktiv. Natürlich läuft meine Kamera jetzt richtig heiß und ich kann auch bei der Umrundung -und weiteren Höhenmetern- gar nicht aufhören, immer neue Ansichten des Kraters im Bild festzuhalten, während hoch über mir ein Andencondor seine Kreise zieht. Genauso bleibe ich aber auch an mehreren Stellen sitzen, nehme diese unglaubliche Landschaft in mich auf und versuche halbwegs zu begreifen, wo ich bin und was ich empfinde. Wie schon so manches Mal in diesen jetzt schon auf drei Jahre zugehenden Abenteuers PanAmericana, fehlen mir die richtigen Worte um mein Staunen, meine Ehrfurcht, meinen Respekt und auch mein Privileg angemessen ausdrücken zu können - es ist einfach zu außerordentlich, zu imposant, zu beeindruckend, zu überwältigend... Irgendwann mache ich mich wieder an den Abstieg und kann jetzt viel deutlicher die Bahn des riesigen Lavastroms vom Navidad vor und unter mir erkennen. Mit einem Schmunzeln denke ich auch an die Warnschilder auf dem Weg hier hin... dies ist Pumagebiet... |
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geht weiter... es geht weiter...Am Montag, dem 24. Feb. `25, nehme ich Abschied vom Lonquimay. Mein 3-monatiges Visum für Chile läuft ab und ich verlasse das Land mit der erneuten Überquerung der Cordillera de Los Andes über den Paso Pino Hachado nach Argentinien. Noch vor dem Paß erreiche ich Liucura und damit die chilenische Grenze. Bereits nach wenigen Minuten sind Migraciones und Aduna schon erledigt und ich steuere den Wanderer wieder an riesigen Araukanien vorbei dem Paß entgegen. Nach dem Pino Hachado sind es immer noch etliche Kilometer bis zur argentinischen Grenzstation. Auch hier habe ich heute Glück und im Traumtempo von nur 20 Minuten habe ich die Einreise nach Argentinien ebenfalls geschafft. Nach weniger als 50 weiteren Kilometern erreiche ich danach meinen ersten Stellplatz direkt am Ufer des Rio Agrio bei El Alto.
das nächste Ziel ist die in den Anden versteckte Laguna Varvarco...
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