Sie sind hier: Global-Wanderer > Wanderer > abrüsten Abrüsten des SteyrDer Steyr 12M18 - so sieht er unmittelbar nach der Ausmusterung vom österreichischen Bundesheer aus: Ladefläche mit Bordwänden, Spriegeln über denen die Plane gespannt ist, "kleiner" 180 Liter-Tank, Reserverad am Rahmen, diverse Staukästen und Anbauteile ... Da ich nicht vorhabe, auf der knochenharten Ladefläche eine Luftmatratze aufzupumpen, einen Klappstuhl und Campingtisch hinzustellen, das Essen auf einem Spirituskocher zu bereiten und Trinkwasser im Kunststoffkanister mit mir zu führen, ist harte Arbeit angesagt: Komplettes Abrüsten des Fahrzeugs, danach Restaurierung des Rahmens, etliche Umbauarbeiten, Aufrüsten eines neuen Aufbaus, Möbelbau ... ... aber Schritt für Schritt ... 20. Oktober 2014, 長征 / 长征 - Chángzhēng - der Lange Marsch (Langer Marsch, Chángzhēng, ist der Name des Trägerraketensystems von China, benannt nach dem Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas) beginnt - Abrüstung des Steyr, Restaurierung, Aufbau - ein wirklich langer Marsch ... Ohne jede Erfahrung bei der Umsetzung eines derartiges Projektes
habe ich `mal so aus der Hand gewürfelt und geschätzt, daß ich wohl
eine Bauzeit von 2 Jahren vor mir habe ... Gut, daß ich es damals nicht
besser wußte! Im März 2019, fast 4 Jahre später, ist der Steyr zwar schon lange zum Wanderer geworden, ist offiziell zugelassen,
hat auch schon etliche Meilen auf deutschen Straßen abgespult und mir
ein trockenes Dach über dem Kopf geboten, aber fertig, fertig ist er
noch lange nicht ... Alle sagten, so etwas geht nicht! Wie heißt es dazu in einem chinesischen Sprichtwort: "Auch der längste Weg beginnt beginnt mit dem
ersten Schritt!" Nach der Dachplane folgen Spriegel, Sitzbänke und die Ladebordwände - eine leichte Übung, doch danach wird`s richtig anstrengend ... Natürlich, es geht auch anders ... Da gibt`s z.B. eine deutsche Firma, die ich nicht vorenthalten möchte, da sie sich auf die Arbeit am Steyr spezialisiert hat, die Firma EXCAP aus dem Odenwald. Wer bei Youtube nach "Steyr" sucht, wird auch sofort einige Filme der Edelschmiede aus Lautertal finden, die die Abrüstung eines Steyr 12M18 zeigen. Bei fetziger Musik arbeiten immer gleich mehrere "Operateure" in klinisch reinen Uniformen am Patienten - dem Steyr. Was sich bei mir über Stunden und Tage hinzieht, passiert hier in einer professionellen Selbstverständlichkeit und folgt Schlag auf Schlag ... einziger Nachteil dieser professionellen Hilfe: Der Preis! Für die Eigenarbeit sprechen daher noch andere -für mich wichtigere- Gründe: Wenn der Steyr irgendwann einmal zum Wanderer geworden ist, werde ich mit ihm nicht von einem Globetrotter-Treffen zum nächsten fahren und auch nicht auf deutschen Campingplätzen stehen, sondern auf "Große Fahrt" gehen. Ich werde an Orten sein, wo ich die Unterstützung einer Dorfschmiede in Anspruch nehmen muß, die keinen Diagnosecomputer irgendwo einstöpselt und damit schon die Hälfte der Reparaturarbeiten erledigt hat. In solchen Gegenden ist es von großem Vorteil, wenn man sein Fahrzeug kennt! Bis zur letzten Schraube! .. und je mehr ich daran schraube, desto besser werde ich das Fahrzeug kennen lernen, begreifen, was wo und warum ein- und angebaut ist, welche Funktion die vielen Teile und Aggregate haben und wie ich drankomme ... ... und, die Arbeit am Steyr ist keine Last! Sie macht riesigen Spaß und ist genauso wie die jahrelange gedankliche Entwicklung und anschließende Planung, Teil der Reise! |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Wanderer > abrüsten > Ladefläche Nach den Aufbauten folgt also die Lädefläche - reine Schwerstarbeit! Das hat im wesentlichen 3 Gründe:
.. die ersten Planken der Ladefläche: Nächster Zwischenstand: Ladefläche und Bracken sind komplett demontiert (vorgeklapptes Fahrerhaus): |
Sie sind hier: Global-Wanderer > Wanderer > abrüsten > Zwischenrahmen Der Zwischenrahmen am Steyr wird demontiertOhne Kran oder Hubwagen ist der verbliebene Zwischenrahmen -obwohl schon deutlich abgespeckt- für die vollständige Demontage immer noch zu schwer! Aber, er muß ebenfalls runter und das aus gleich 2 Gründen:
Um den verbliebenen Zwischenrahmen nicht auf dem Hauptrahmen zu
zerschneiden und dabei in Kauf zu nehmen, daß Stahlteile Luftleitungen
zerrreißen oder auf die Bremszylinder oder andere Teile fallen, wird
jetzt mit Tricks weiter gearbeitet! Der Hilfsrahmen stützt sich jetzt nur noch mit seinen Enden auf dem Hauptrahmen am Fahrerhaus und auf dem Wagenheber ab. In den entstandenen Spalt habe ich wie unten sichtbar, Rundhölzer eingeschoben. Der Wagenheber wird wieder abgelassen und der Zwischenrahmen liegt jetzt auf den "Rollenlagern" aus Rundhölzern. Hebelgesetz und die Erinnerung daran, daß "Rollreibung" wesentlich geringer als "Gleitreibung" ist ...! Dann setze ich wie unten zu sehen, den Wagenheber vertikal zwischen Fahrerhauslagerung und dem übrig gebliebenen Stumpf der Bordwand des Zwischenrahmens an. Ohne großen Kraftaufwand wird das Losbrechmoment überwunden, der Zwischenrahmen bewegt sich die ersten Zentimeter auf seinen Rollenlagern nach hinten. Der Wagenheber kann wieder heraus - der Zwischenrahmen kann jetzt von hinten ganz leicht mit Muskelkraft gezogen werden! Der erste Meter ist geschafft: Der hintere Überhang des Zwischenrahmens wird jetzt ohne Probleme etappenweise in "handliche" Stücke geschnitten. Das letzte Stück des alten Zwischenrahmens liegt noch auf dem Hauptrahmen. Ein beherzter Schubs und das letzte Teilstück rutscht über seine Rollenlager und folgt dann den Gesetzen der Schwerkraft ... Das Ende dieses Kapitels: Der gesamte Aufbau einschließlich des Zwischenrahmens ist demontiert |