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Scheinwerfergitter

Beim Steyr 12M18, M für Militärversion, ist die vordere Stoßstange mit entsprechenden Bohrungen bereits für die Aufnahme von Schutzgittern für die Scheinwerfer vorgerüstet. Anscheinend hat das österreichische Bundesheer die Fahrzeuge aber nie mit diesem Schutz vor Steinschlag und Ästen ausgerüstet. Zum Glück ist die überschaubare Gemeinde von Steyr-Fahrern in einem eigenen Forum (https://www.steyrforum.de/) gut organisiert und so hat ein Forumsmitglied, Inhaber eines Schlossereibetriebes in Österreich, diese Gitter in Eigenfertigung produziert.

Scheinwerfergitter am Wanderer

Natürlich habe ich auch hier wieder eigene Vorstellungen und da sehe ich schwarz! ... die Gitter sollen also schwarz lackiert werden. Da sie komplett verzinkt sind, müssen sie zuerst mit einem entsprechenden Haftgrund für Zink behandelt werden - und der ist ... weiß!

Ein paar Tage später kann ich das fertige Werk in der Frühlingssonne genießen:
Die Gitter haben oben je 2 Drehgelenke und können damit zur Wartung der Scheinwerfer nach oben geklappt werden

Scheinwerfergitter am Wanderer

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Sandbleche für den Wanderer

Der Wanderer ist wahrlich so ausgerüstet und gebaut, daß er nicht wie ein handelsübliches Wohnmobil auf jeder nassen Wiese gleich stecken bleibt! Diese trügerische Sicherheit aus Geländegängigkeit hat aber auch einen immanenten Nachteil: Mit so einem Fahrzeug fährt man -natürlich- auch Pisten, die ein normaler PKW oder ein Wohnmobil niemals zu Gesicht bekommen und das wiederum führt zwangsläufig zu der in Offroad-Kreisen bekannten Wahrheit: Mit so einem Fahrzeug bleibt man da stecken, wo andere nicht einmal hinkommen! Um für diesen Fall ein wenig besser gerüstet zu sein, gehören Sandbleche zur üblichen Standardausrüstung eines jeden OffRoaders. Diese langen "Planken" bilden ein eigenes, kleines Stückchen fester Fahrbahn unter den Rädern des Fahrzeugs - wie z.B. die Ketten eines Panzers, der die komplette Fahrbahn in Form seiner umlaufenden Ketten gleich dabei hat.

Doch wohin mit den Riesenplanken? 175 cm lang, 40 cm breit, zusammen fast 40 kg schwer und unkalkulierbar dick passen sie nun wahrlich nicht in eine freie Schublade! Unkalkulierbar dick? Das muß erklärt werden: Nagelneu ist jedes Blech durch seine Profilierung etwa 2 cm dick - jetzt kommt das "aaaber": Ihr Lebenssinn und -Zweck ist es, sich in fürchterlich rauhem Gelände unter so ein Dickschiff wie den Wanderer zu legen und dann geduldig zu ertragen, wie sich etliche Tonnen Masse über sie wälzen! Egal wie elegant und schlank sie auch vorher gewesen sind ... danach jedenfalls sehen sie "anders" aus: Nämlich ganz schön verbogen! Sie ähneln in ihrer Form jetzt deutlich mehr dem welligen Untergrund auf dem sie gelegen haben ... und jetzt passiert folgendes: Nachdem "man" sein Fahrzeug -u.U. nach stundenlanger Schwerstarbeit- endlich aus seiner Falle befreit hat, will man nur noch weg von dem Loch in dem man gesteckt hat ... also die Sandbleche wieder in ihrer Halterung befestigen und los ... Doch, oh Schreck: Die Bleche passen nicht mehr in die Halter! Sie liegen jetzt nicht mehr so formschlüssig wie Eierkartons übereinander sondern lassen sich genauso wenig stapeln wie eine Harke über einem Spaten! .. und da sie jetzt nicht mehr so genau stapelbar sind, passen sie auch nicht mehr in ihre Halter!!!

Erschrecken Schimpfen.png  Wut,2

Deshalb habe ich mir über die Halter für Sandbleche schon ein paar Gedanken gemacht und auch etliche Lösungen von professionellen Fahrzeugbauern angeschaut. Gerade diese können sich natürlich gegenüber ihren zahlungskräftigen Kunden keine Blöße geben und Sandbleche mit `ner "Heimwerkerlösung" ans Fahrzeug schrauben. Hier findet man also sehr sorgfältig und toll gebaut Patente ... nur viele mit dem Nachteil, daß sie nur funktionieren, solange die Sandbleche formschlüssig stapelbar sind! Gerade im Gelände, gerade nach einer "Befreiungsaktion" aus einer Sandfalle oder einem Schlammloch hat man eher selten die Gelgenheit die Sandbleche auf eine ebene Unterlage zu legen, mit dem Fahrzeug erneut drüber zu fahren um sie wieder zu begradigen ... und selbst wenn, so richtig toll passen die Bleche dann immer noch nicht zusammen ...
Die einzige Lösung für dieses Dilemma ist tatsächlich die "Heimwerkerlösung"! Die Halter müssen so gebaut werden, daß sie reichlich Spiel aufweisen damit verzogene Bleche immer noch eingehakt und verschraubt werden können!

Die nächste Frage war, wohin mit den Riesenplanken?

  • auf`s Dach? ... fällt aus, weil jeder Quadratzentimeter mit Solarpanels und Dachluke besetzt ist. Außerdem ist es nicht gerade praktisch, daß Dach erklimmen zu müssen, wenn die Bleche gebraucht werden!
  • zwischen Fahrerhaus und Aufbau? .. zu wenig Platz!
  • unter den Koffer? .. wäre noch machbar aber was ist, wenn das Fahrzeug in einem Schlammloch steckt und die Sandbleche damit an einer Stelle sitzen, die jetzt kaum noch erreichbar ist? .. wenig sinnvoll!
  • auf den Heckträger? .. wäre problemlos machbar, aber der Träger ist nicht am Koffer sondern am Fahrzeugrahmen befestigt. Aufgrund der dynamischen Verschränkungen möchte ich den Heckträger nicht noch zusätzlich mit fast 40 kg belasten ... scheidet also ebenfalls aus
  • bleibt nur noch eins: Die Seitenwände des Koffers. Hier ist reichlich Platz um die Sandbleche zu montieren und sie sind im Fall des Falles gut erreichbar .. leider verbunden mit 2 Nachteilen, die ich offen anspreche aber mit Zähneknirschen akzeptieren muß:
    1. Der Aufbau ist außen 2,4 m breit. Kommen jetzt auf beide Kofferseiten je 2 Sandbleche, erreicht die Gesamtbreite die maximal erlaubten 2,55 m für die Breite eines Fahrzeugs ... also grenzwertig
    2. Die Sandbleche sind durch ihre Form hervorragend geeignet, hervorstehenden Ästen ein stabiles Widerlager zu bieten in denen sie sich auf brutale Weise verkeilen können ...

Damit sind die zwei wichtigsten Entscheidungen zu Position und Bauart der Sandblechhalterungen getroffen - hier die Umsetzung:

Sandbleche am Wanderer

Das Gewicht von je 2 Sandblechen, also knapp 20 kg, wird dabei auf jeder Seite von je 3 einfachen Schwerlastwinkeln getragen die unter dem Kofferboden verschraubt sind. Damit es nicht zum direkten Kontakt zwischen den Alu-Blechen und den verzinkten Winkeln kommt (1. Kontaktkorrosion wg. unterschiedlicher Metalle 2. Abrieb der Metalle und 3. Geklapper beim Fahren), habe ich die Winkel vollständig mit 3 mm starker Anti-Rutsch-Gummi-Matte beklebt. Der im Bild oben sichtbare schwarze "Streifen" hinter den Sandblechen gleich über dem 1. Winkel, ist ein ebensolcher Gummi-Streifen, den ich auf den Kofferrahmen geklebt habe um auch hier einen direkten Kontakt der Bleche zur Wand zu verhindern.
Das Gewicht wird also von den Winkeln getragen - um die Sandbleche jedoch zu fixieren, ist hinter der oberen Lochreihe der Bleche eine Airlineschiene mit der Kofferwand verklebt und vernietet. In die Airline sind 3 Zurrschienenmuttern eingesetzt in denen kurze Gewindebolzen fest verschraubt sind. Die Bolzen liegen mittig in den Löchern der Sandbleche. Da diese Löcher erheblich größer als die Bolzen sind, können die Bleche auch noch nach einer gewaltsamen Verformung über die Bolzen gesteckt werden. Sollte es trotzdem nicht passen, können die Bolzen in der Airline auch noch in andere Positionen geschoben werden.

Die eigentliche Fixierung der Bleche erfolgt dann mit den schwarzen Kunststoffscheiben, die über ihre Gewindebohrung auf die Bolzen geschraubt werden und sich flächig über die Löcher der Bleche legen. Durch ihre konische Außenform bieten sie keinen Angriffspunkt für Zangen oder Schlüssel und können also nicht ohne weiteres abgedreht werden. Die Ähnlichkeit zu Sandblechhaltern, die im Netz für gutes Geld zu beziehen sind, ist rein zufällig. Meine Halter sind auf der eigenen Drehbank entstanden und besitzen kein formschlüssiges Innenteil, das sich in den Löchern der Sandbleche zentriert. Der Grund für diese Entscheidung: Eine Zentrierung funktioniert genau dann nicht mehr, wenn die Sandbleche nach Benutzung verzogen sind! Ob sich meine Überlegung in der Praxis bewährt, wird die Zukunft zeigen und ich werde Änderungen hier entsprechend dokumentieren.

Hier die flächigen Halter, die demnächst noch um ein Alu-Drehteil ergänzt werden ... so der Plan ...

Sandblechhalter am Wanderer

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Markisen

Markisen als Sonnen- und Regenschutz dürfen natürlich in einem Fernreisemobil wie dem Wanderer nicht fehlen! Nach einigen sonnenverwöhnten Monaten in Marokko möchte ich auf diesen Schutz nicht mehr verzichten! Anders als in der Klasse der "Weißware" (normale WoMo) kommen hier natürlich nicht die üblichen Anbauten von Thule oder Fiamma infrage. Zum einen kratzt der Wanderer bereits jetzt an der in Deutschland erlaubten maximalen Fahrzeugbreite von 2,55 Metern, zum anderen ist so eine Standardmarkise von Haus aus geneigt, im Gelände sofort die Nähe eines Astes zu suchen und einen heftigen Flirt zu beginnen ... In der Regel verliert so eine Markise den Anbandelungsversuch und zahlt dafür einen hohen Preis! Das heißt also, ein fester Anbau scheidet definitiv aus. Damit Auf- und Abbau dennoch ohne großen Aufwand in kürzester Zeit vorgenommen werden können, realisiere ich die Befestigung am Fahrzeug mit Airline-Schienen. Das hat auch einen zweiten Vorteil: Innerhalb von 3 Minuten ist die vorhandene Markise gegen eine andere getauscht ... gemeint ist: Ich gönne mir gleich 2 Markisen! In den folgenden Bildern ist die "Sonnenmarkise" abgebildet. Sie besteht aus einem Netzgewebe, das den herrlichen, blauen Himmel und wunderschöne Palmen weiterhin sehen läßt, das Sonnenlicht aber zu 60 % absorbiert. Für den "Regenfall" habe ich dagegen aus wasserfester LKW-Plane eine zweite, weiße Markise.

Markise am Wanderer
die Sonnenmarkise am Wanderer

Im Bild oben ist die Sonnenmarkise am Wanderer zu sehen. Die zu 60 % lichtdurchlässige Plane ist auf Maß hergestellt, mißt in der Breite 3 m, in der Tiefe 2,2 m, ist rundum umgenäht und ca. alle 50 cm mit Ösen versehen.

Markise am Wanderer
auf der Fahrzeugseite ist die Markise mit Karabinerhaken in die Airline-Schiene eingehakt

Befestigung der Markise an Airline-Schiene
Befestigung der Markise an der Airline-Schiene mit Karabinerhaken

Die Regenmarkise (unten) ist aus wasserfester LKW-Plane und kann innerhalb von nur 3 Minuten mit der Sonnenmarkise getauscht werden. So kann ich auch bei "flüssigem Sonnenschein" weiterhin draußen, neben dem Fahrzeug sitzen. Damit es bei so einer Wetterlage nicht zu düster wird, ist diese Markise aus weißer Plane (PE-Bändchengewebe) mit einem Raumgewicht von 200 g/m².

Regen-Markise für den Wanderer
Regen-Markise für den Wanderer

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Schutz der Frontscheibe

In Ländern, in denen nicht wie in Deutschland jeder Straßenkilometer und sogar die kleinsten Nebenstrecken asphaltiert sind sondern aus "Piste" bestehen, hat fast jeder Truck einen Schutz gegen Steinschlag in der Windschutzscheibe. Besonders auffällig z.B. bei den australischen RoadTrains, riesigen Trucks, die jeden Tag hunderte von Kilometern auf den unbefestigten Pisten abspulen. Der Schutz, ein entsprechend feinmaschiges Gitter, schützt gegen Steinschläge, die mit Vorliebe vor allem im unteren Drittel der Scheibe einschlagen. In Deutschland ist so ein Schutz nicht wirklich erforderlich, dank preußischer Gründlichkeit daher auch gleich strengstens verboten - es könnte ja den Sichtbereich einschränken ... Zum Glück ist der größte Teil der Welt ohne genetische Vorbelastung durch Pickelhauben und daher wird der Wanderer so vorbereitet, daß so ein Gitter nach Verlassen des deutschen Hoheitsgebietes in wenigen Minuten nachrüstet werden kann ...

.. wird fortgesetzt ...

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