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Gasinstallation im Wanderer

Gasinstallation im WandererJuli 2018, der Zauberlehrling, ich, hat wieder ein neues Gewerk zu lernen! Bin ich durch den Bau dieses Expeditionsmobils, des Wanderer, schon zum LKW-Mechaniker, Lackierer, Trockenbauer, Installateur, Schlosser, Schreiner, Möbelbauer, Elektriker, Fensterbauer, Solartechniker, Konstrukteur und Heizungsbauer geworden, mußte ich mich jetzt auch mit der Gasinstallation auseinandersetzen. Nachdem ich so weit gekommen bin, war es überhaupt keine Frage, dieses Gewerk ebenfalls im Eigenbau zu schaffen.

Wie schon bei der Elektrik ausdrücklich erwähnt, muß ich auch bei der Gasinstallation darauf hinweisen, daß Gas, genauso wie Strom, fürchterlich zurückbeißen kann! Unwissenheit, Dummheit oder Fehler können hier im schlimmsten Fall tödlich enden! Dementsprechend groß ist deshalb mein Respekt. Über Monate streife ich dieses Thema immer wieder, recherchiere alles verfügbare zum Thema Eigenbau und gehe dann auch mit größter Vorsicht vor. Wichtigster Schritt am Ende der Installation ist eine gründliche und offizielle Inspektion und Gasprüfung durch eine Fachfirma! Ich habe keine Lust darauf, eines Morgens aufzuwachen um dann festzustellen, daß durch eine Leckage Gas ausgeströmt ist und sich entzündet hat ... und ich mittendrin als Aschehaufen ...

 

Im Gegensatz zur Wasser- und Elektroinstallation im Wanderer, ist die Gasinstallation zum Glück nicht annähernd so komplex und deshalb gut überschaubar. Im Gegensatz zur Weißware-Fraktion (normale WoMo`s), wo Gas auch zum Heizen und zur Warmwassererzeugung genutzt wird, verwende ich Gas ausschließlich zum Kochen/Grillen. Das zeigt sich vor allem durch eine dramatisch größere Reichweite des Gasvorrats! Während bei Wohnmobilen (im Heizbetrieb) eine große 11-kg-Flasche bereits nach wenigen Tagen leergesaugt ist, nutze ich meine 1. Gasflasche mit Stand 2021 in Summe bereits seit über 7 Monaten - und das bei mehrfacher Nutzung täglich!

Die folgende Grafik zeigt eine Übersicht der gesamten Gasinstallation und wird im folgenden weiter erläutert:

Gasinstallation im Wanderer

  • Ausgangspunkt der Installation sind die 2 Gasflaschen im Rahmenheck des Steyr unter dem Koffer. Die Halterung ist sowohl für deutsche 11-kg-Flaschen, als auch für die amerikanischen 8-kg-Flaschen mit ihrem etwas größeren Durchmesser, aber einer geringeren Höhe ausgelegt
  • die Flaschen werden über einen 30 mbar Druckregler mit der Installation verbunden. Ganz bewußt habe ich hier auf eine Doppelbrücke und/oder automatische Umschaltung verzichtet. Zum einen kann ich über das Manometer den Füllstand der Flasche halbwegs abschätzen, zum anderen zwingt mich eine leere Flasche bewußt auf die "Reserve" umzustecken und dann mit ausreichend Zeit eine neue Flasche zu kaufen
  • über einen 40 cm Gummischlauch wird der Druckminderer mit der festen Installation, den 8 mm Gasrohren verbunden
  • im vorderen Drittel des hinteren Staukastens leitet ein T-Stück im Rohrweg ein weiteres Rohr zum und in den Staukasten zur Außenküche
  • das Gasrohr führt vom T-Stück aus weiter nach vorn und liegt zwischen den Staukästen und den Kofferlagerungen. Im Bild oben ist dieses gesamte Teilstück farblich unterlegt - der Grund: Da das Rohr zwischen den Staukästen im Bereich des rechten Hinterrades liegt, habe ich es zum Schutz gegen Steinschlag in ein Tecalan-Rohr eingezogen. Dieses Polyamidrohr ist extrem zäh und schlagfest und wird im Steyr auch für Druckluft- und Dieselleitungen eingesetzt.
    Damit durch die Kapillarwirkung kein Wasser zwischen Tecalan und Gasrohr eingezogen wird, sind die Enden mit dauerelastischer Dichtungsmasse versiegelt.
  • vor dem vorderen Staukasten geht das Gasrohr durch eine Bohrung durch den Kofferboden und endet in einem Absperrhahn, der direkt am Eingang erreichbar ist.
  • vom Absperrhahn führt die Gasleitung direkt zum Gasherd, einem Thetford Triplex
  • vom 2. Absperrhahn führt ein Rohr durch eine weitere Bohrung im Kofferboden wieder nach außen und endet zum Anschluß eines Gasgrills in einem Schnellanschluß
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Verlegung der Gasrohre

Biegezange Nach allem, was ich über die Eigeninstallation von Gasanlagen gelesen habe, ist das Schneiden und Biegen für die einen Selbstbauer furchteinflößendes Zauberwerk von dem man besser die Finger lassen sollte, für andere ist es eine Kleinigkeit bei der sogar das Biegen aus der Hand an einem einfachen Holzbock gelang ... Nachdem ich inzwischen voller Stolz sagen kann, den gesamten Wanderer im Eigenbau erstellt zu haben, will ich natürlich jetzt, bei der Gasinstallation, nicht kneifen und trau`mich auch an dieses Gewerk ...

Da jede Verbindung, also z.B. Winkelstücke, eine zusätzliche Gefahr für Undichtigkeiten darstellen, ist das Ziel, möglichst durchgehende Rohrverbindungen herzustellen. Das heißt in Konsequenz, möglichst lange, durchgehende Rohre zu verwenden, die dann gebogen werden müssen. Für die Winkel-Schneidring-Verschraubungen die ich einspare, gibt`s dafür eine Biegezange - für lächerliche 17 € einschl. Versand ...:

Als ich das gute Stück aus Alu aus der Verpackung ziehe, denke ich an billige China-Ware und befürchte erst einmal das Schlimmste. Die 8 mm Stahlrohre die ich verbauen will, machen einen verdammt stabilen Eindruck und ich sehe schon, das die dünnen Ärmchen der Zange beim ersten Biegeversuch brechen werden... aber -zum Glück- war diese Befürchtung nicht angebracht! Nach einer einzigen Probebiegung, mit der ich den "echten" Radius und damit die Ansatzpunkte für die nächsten Biegungen bestimmen wollte, klappte es in Folge problemlos.

Meine selbst gebogenen Rohre unterscheiden sich in keiner Form von der Arbeit eines Fachmanns:

biegen der Gasrohre

 

Ein Hinweis noch zur Konfektionierung der Rohre: Immer wieder habe ich gelesen, das man sich zum Ablängen der Rohre einen kleinen Rohrschneider für eine handvoll €`s im Baumarkt kaufen soll ... aaaber

  1. habe ich in 3 verschiedenen Baumärkten keinen einzigen für eine handvoll €`s gefunden, sondern eher für 4 und mehr Hände voll ...
  2. ist das Ablängen mit einem Rohrschneider eine fürchterliche Falschinformation, die leider von vielen Selbstbauern ungeprüft übernommen wurde! Recherchiert man auf professionellen Seiten (z.B. "Rohrleitungs- und Verschraubungsmontage von WABCO, Grundlehrgang 25" oder "Montage einer Schneidringverschraubung von Schwer Fittings" und andere), findet man die eindeutige Info, daß Gasrohre unbedingt mit einer Säge abgelängt werden sollen! Dabei können zwar Späne ins Rohr eintreten, vor dem Einbau sollten diese aber sowieso in jedem Fall mit ausreichend Druckluft ausgeblasen werden!
    Weiterhin quetscht ein Rohrschneider durch den Schneiddruck das Rohr und verringert damit den Innendurchmesser. Außerdem entsteht ein nicht unbeträchtlicher Grat beim Schneiden! Beides muß durch Entgraten entfernt werden und übrig bleibt eine deutlich kleinere Querschnittfläche des Rohrs an der Schnittfläche!

Nächster Tipp: Beim Verschrauben der Stahlrohre mit den Schneidring-Verschraubungen muß man eine erhebliche Kraft aufwenden um die Verbindung korrekt und dicht herzustellen. Um die Reibung beim Verschrauben zu vermindern wird empfohlen, entsprechende Schmiermittel zu verwenden, z.B. "technische Vaseline" für die bekannten "handvoll €`s". Recherchiert man weiter, findet man Infos, das kosmetische Vaseline aus dem Drogeriemarkt exakt die gleiche Zusammensetzung hat, lediglich aufwendiger gereinigt ist ... und das für eine handvoll Cent`s ...

 

Im Kofferboden in Höhe der Eingangstür erfolgt der Bodendurchbruch des Gasrohres ins Kofferinnere

Bodendurchbruch Gasleitung

 

 

Innerhalb des Koffers, gut erreichbar direkt neben dem Eingang, ist ein Doppel-Absperrhahn in der Gasleitung. Die im Bild untere Absperrung führt über ein Winkelstück weiter und ist anschließend mit dem Gasherd verbunden.
Die 2. Absperrung ist in diesem Bild noch nicht belegt, enthält aber mittlerweile ein weiteres Gasrohr, welches durch eine zusätzliche Bohrung wieder durch den Kofferboden nach außen geführt wird. An seinem Ende befindet sich ein Schnellanschluß-Ventil für den Gasgrill, den ich nur außerhalb des Koffers betreibe.
Die nach oben sichtbare Durchleitung des Absperrhahns ist dauerhaft durch einen Blindstopfen verschlossen.

Absperrhahn Gas

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Gasflaschenträger

Gasflaschenträger im WandererWie weiter oben schon gesagt, ist die Konstruktion der Halterung für die Gasflaschen bei den Anbauten am Koffer gesondert beschrieben. Die Halterung ist sowohl für deutsche 11 kg als auch für die amerikanischen 8 kg Flaschen mit ihrem etwas größeren Durchmesser, aber einer geringeren Höhe ausgelegt.

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Außenküche

Außenküche am WandererEbenfalls bei den Koffer-Anbauten habe ich den Bau meiner Außenküche, bestehend aus zwei Cago JV-02 Turbo Kochern, beschrieben

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