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Reparaturen am Wanderer

Seit einigen Jahren wird der Steyr 12M18, das Basisfahrzeug des Wanderer, als Reisefahrzeug immer beliebter. Nicht ohne Grund! Größe, Gewicht, Wendigkeit, Geländefähigkeit, Verbrauch u.v.m. brauchen in dieser Fahrzeugklasse keinen Vergleich zu scheuen. Einer der wenigen Nachteile des 12M18 ist sein Alter ... die Fahrzeuge sind über 30 Jahre alt, werden nicht mehr gebaut und haben beim Kauf fast immer eine völlig unbekannte Historie. I.d.R. waren sie beim österreichischen Bundesheer im Einsatz, wurden von unterschiedlichsten "Soldatengenerationen" gefahren oder standen sich in anderen Fällen "tot" und alterten damit genauso wie im harten Geländeeinsatz.

Spricht man mit Menschen über den Steyr (klar, der da oben isses nich), sind die ersten Fragen fast immer zur Reparaturanfälligkeit und zur Ersatzteilversorgung. Gerade hier wissen Interessierte, das die Firma Steyr von MAN übernommen, ausgeschlachtet und anschließend in die Vergessenheit gedrängt wurde.

Um also auch beim Thema Anfälligkeit und Reparaturen die Karten auf den Tisch zu legen, nachfolgend eine Übersicht über alle erforderlich gewordenen Reparaturen und Überholungen. Dabei sind sowohl der Aufbau mit allen Ausbauten, alle Anbauten als auch das Basisfahrzeug enthalten - also der komplette Wanderer.
Bei dem geplanten Lebenswandel des Wanderer wird sich die Liste mit großer Wahrscheinlichkeit noch "ein wenig" verlängern ... leider ...

Alle Einträge sind chronologisch geordnet - die jüngsten und letzten sind am Anfang der Liste - ältere wandern immer weiter nach unten

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Generalüberholung des Steyr

Vor fast 1.000 Jahren mußte König Heinrich IV. seinen Geschichte werdenden Gang nach Canossa antreten. Ein derartiger Gang -oder besser: Fahrt- steht mir jetzt auch bevor! Nach 5 Jahren Restaurierung des Steyr, Bau und Ausbau des Koffers sowie Anbau verschiedenster Teile habe ich die gesamte Zeit bei einer Sache immer schön den Kopf in den Sand gesteckt: Bei einer ehrlichen und gründlichen Inspektion und Generalüberholung des Steyr! So gut das Fahrzeug auch sein mag, es ist nicht mehr das Jüngste! Immerhin hat der Steyr jetzt deutlich über 30 Jahre und über 100.000 km auf der Uhr. In dieser Zeit hat er immer wieder für Wochen, Monate und während der Grund-Sarnierung sogar eineinhalb Jahre gestanden!
... und das mögen derartige Fahrzeuge überhaupt nicht! Sie "stehen sich tot". Etliche Bauteile werden einseitig und punktförmig über lange Zeit belastet, Gummis und Dichtungen werden spröde, backen fest und nach und nach sucht sich auch die Feuchtigkeit ihre Wege in die feinsten Ritzen! Was folgt, ist Korrosion an Stellen, die ich bei meiner Restaurierung nicht erfassen konnte ... der Gang nach Canossa ist also die Fahrt in eine richtige, erfahrene Fachwerkstatt!

Für einen Steyr, einem Fahrzeug, das schon lange nicht mehr gebaut wird, von MAN aufgekauft, ausgeschlachtet und dann in die Versenkung verdrängt wurde, ist genau das noch viel schwerer. Nach langer Recherche, Suche und gar nicht so langer Überlegung habe ich meine Entscheidung getroffen: Es ist die Firma und Werkstatt Optimobil von Stefan Hinteregger in Grödig bei Salzburg, 800 km vom Heimathafen des Steyr, Marl in NRW, entfernt und im Land seiner Entstehung - in Österreich. Stefan hat einen äußerst kompetenten Fachstandort für Reisefahrzeuge aller Art aufgebaut - speziell Steyr. Hier können alle Reparaturen und Arbeiten um die Fahrzeuge "reisefertig" zu bauen und zu überholen, durchgeführt werden.
Es sind aber nicht nur Fachkompetenz und ein Ersatzteillager das aufwendige und zeitraubende Bestellungen meist unnötig macht, der Auffenthalt bei Stefan bestätigte auch weitere Vorteile die man in anderen Werkstätten nur selten findet:

• bei Stefan ist nicht nur der Auffenthalt in der Werkstatt selbstverständlich, auch die Mitarbeit bei den Reparaturen ist möglich. Das spart so manche teure Arbeitsstunde und es ist zugleich eine sonst kaum mögliche Gelegenheit sich wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen bei Fehlerdiagnose und Reparatur seines Fahrzeugs zu erarbeiten
• wäre nicht schon im Vorfeld klar gewesen, daß mein Werkstattaufenthalt nicht nach 2 oder 3 Tagen erledigt ist, hätte ich im Wanderer übernachten können und damit auch die nicht unerheblichen Kosten für eine Pension gespart
• last but not least verdienen die freundliche und hilfsbereite Aufnahme und Unterstützung von Stefan und seinem Team, Ramona im Büro, Michi, Adriano und Thomas in der Werkstatt ganz besondere Erwähnung und Dank

© Bild: Optimobil

Da mir selbst mit dem Kopf im Sand einige Macken, Mucken und Schwachpunkte durchaus bekannt sind, wird das kein preiswerter und kurzer Tagesausflug sondern ein geplanter, längerer Werkstattaufenthalt mit 800 km An- und 800 km Rückfahrt und etlichen Tagen Miete in einer Pension ...

An einem Montag, mitten im November 2019, bin ich bereits am frühen Morgen in der Werkstatt und rangiere den Wanderer über die Grube, die für die nächsten 2 Wochen sein neuer Stellplatz wird. Dann folgen ausführliche Rundgänge mit Stefan um und unter das Fahrzeug sowie ausführliche Absprachen, was alles gemacht werden soll, welche weiteren Überprüfungen mit möglichen und wahrscheinlichen Konsequenzen anstehen u.v.m.

hier geht`s zu den einzelnen Bauabschnitten:

• Motorrevision
• Getrieberevision
• Bremsen
• Fahrwerk
• sonstige Arbeiten
• Aufenthalt in Österreich

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Aufenthalt in Österreich

Die folgenden Seiten sind vollgestopft mit kleinen & großen Hiobsbotschaften, Operationen am "offenen Herz" des Steyr, Öl, Fett u.v.m. Um wenigstens ein klein wenig Abwechslung in dieses Geschehen zu geben, hier ein paar der wenigen Impressionen vom Aufenthalt in Österreich:

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